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15. Sep 2022

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Lifestyle

Grußwort des DGGG-Präsidenten

Journalist: Prof. Dr. med. Anton J. Scharl

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Foto: Presse

Frauenärzte geben Frauen über den gesamten Lebensbogen hinweg Rat und Unterstützung. Unser Fachgebiet ist mit seinem Fokus auf die Frauengesundheit vom Säugling bis zur Greisin so divers und vielfältig wie kaum ein anderes medizinisches Fachgebiet. Dabei wachsen Wissen und medizinische Möglichkeiten stetig!

Im Bereich der Kinder- und Jugendgynäkologie, bei der Familienplanung, der Behandlung einer unerwünschten Kinderlosigkeit, bei Hormonstörungen oder Symptomen der Wechseljahre sind Frauenärzte die Partner der Frau. Frauenärztliches Wirken hat Schwangerschaft und Geburtshilfe sehr sicher gemacht. Selbst für Frauen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes ist eine komplikationslose Schwangerschaft und die Geburt eines gesunden Kindes die Regel und nicht die Ausnahme. Auch das große Feld der Krebsvorsorge und -therapie wurde und wird ständig weiterentwickelt und verbessert. Die spezielle Gynäkologie schließt u. a. die Therapie von Blutungsstörungen und gutartigen Erkrankungen der Genitalorgane, die Behandlung von Beckenbodenschwäche und Inkontinenz ein. Die Frauenheilkunde ist führend darin, Eingriffe schonender zu machen durch minimal-invasive Zugangswege, durch Reduktion des Ausmaßes von Operationen oder sogar mittels Ersatzes von operativen Eingriffen durch nichtchirurgische Maßnahmen. Letztlich gehören auch ästhetische und v. a. wiederherstellende Operationsverfahren zum Spektrum unseres Fachgebiets.

Besonders wichtig ist uns das Thema Patientensicherheit. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. ist Mitglied im Aktionsbündnis für Patientensicherheit in Deutschland (APS e. V.). So ist gewährleistet, dass die Patientinnen auch in besonders sensiblen Bereichen wie etwa rund um die Geburt sicher und geborgen sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass bei jeder natürlichen Geburt immer auch ganz plötzlich die Unterstützung eines entsprechend ausgebildeten ärztlichen Geburtshelfers, heute ist das meist eine Ärztin, vonnöten sein kann, um mit den in kürzester Zeit erforderlichen Schritten für die Sicherheit von Mutter und Kind zu sorgen.

Der Patientensicherheit dienen auch die zahlreichen in unserem Fach erarbeiteten Leitlinien. Sie kondensieren das durch Forschung stets wachsende Wissen in Handlungsempfehlungen. Verbunden mit den regelmäßig absolvierten Fortbildungen all unserer Kollegen profitieren die Frauen so vom Fortschritt der medizinischen Wissenschaft. Leitlinien und Weiterbildung sind auch die Voraussetzung für den von unserem Fachgebiet ganz wesentlich getragenen Aufbau interdisziplinärer Zentren für die Behandlung komplexer Krankheitsbilder, wie z. B. von Krebserkrankungen. Beginnend mit der vor fast 20 Jahren unter Federführung der Frauenheilkunde begonnenen Etablierung von Brustkrebszentren entwickelte sich in Deutschland die international bewunderte Organisation der Krebsbehandlung in zertifizierten Zentren.

Sie sind die Blaupause für weitere Zentrumsprojekte wie Beckenboden- und Kontinenzzentren oder Endometriosezentren. Dabei wird berücksichtigt, dass die Therapie des Körpers stets von der Fürsorge um die seelische Gesundheit gestützt werden muss. Psychosoziale, psychoonkologische und psychosomatische Begleitung ist ein integrierter Bestandteil unserer Behandlungskonzepte, nicht nur, aber auch bei schweren Schicksalsschlägen etwa in Zusammenhang mit Schwangerschaften und bei Krebserkrankungen.

Dieses Spezial rund um aktuelle Themen zur Frauengesundheit gibt Ihnen Einblicke zu weiteren spannenden Bereichen aus der Frauenheilkunde – ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre!

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.