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23. Nov 2022

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Lifestyle

Guten Morgen, lieber Winter!

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Danny G/unsplash

Guter Schlaf stärkt unsere Widerstandskräfte gegen Erkältungskrankheiten und steigert unsere manchmal etwas trübe Winterblues-Stimmung.

Nicht nur der Winter und die Dunkelheit bringen unseren Schlafrhythmus durcheinander, da gibt es ja auch noch das Problem der Zeitumstellung Ende Oktober, die die inneren Uhren vieler Menschen tüchtig durcheinanderwirbelt. Manche Leute, die jeden Morgen um dieselbe Zeit wach werden, brauchen dafür nicht einmal einen Wecker. Unsere Körper reagieren unbewusst auf das Licht des Sonnenaufgangs, das unser Aufwachen begleitet und den Biorhythmus beeinflusst. Bei Sonnenaufgang wird Cortisol und Serotonin gebildet und wir werden wach, bei Sonnenuntergang dagegen hilft uns das Melatonin beim Einschlafen. Es ist nicht schlecht, sich dessen bewusst zu sein und sich wenn möglich an einen festen Schlafrhythmus besonders im Winter zu gewöhnen. Tatsächlich fällt es uns damit nämlich leichter, die uns allen bekannte Wintermüdigkeit besser in den Griff zu bekommen.

Psychologen und Schlafforscher raten übrigens, dass man sich gerade im Winter nicht allein in der Wohnung vergraben, sondern unbedingt bei Tageslicht auch mal nach draußen gehen sollte. Selbst bei nebligem oder wolkigem Wetter spielt das spärliche Sonnenlicht eine unerhört wichtige Rolle für unser Wohlbefinden. Selbstverständlich kann man das durch UVB-Strahlung natürlich zugeführte Provitamin D3 auch künstlich durch Tropfen oder Kapseln zuführen, aber vergleichbar ist das natürlich nicht. Schließlich produziert der menschliche Körper das Vitamin D am liebsten selber in der Haut mit Hilfe der Sonne.

Forschungen zufolge schlafen wir im Winter im Schnitt tatsächlich eine halbe Stunde länger als zur warmen Jahreszeit, was aber sicher auch daran liegen mag, dass es im Bett nun mal so wunderbar warm und kuschelig sein kann und man schon zögert, auch nur einen Fuß unter der Bettdecke herauszuziehen. Zur Gemütlichkeit im Bett tragen warme Winter-Daunendecken und entsprechend dickeres Bettzeug vielleicht auch aus festem Leinen ganz bestimmt bei. Und damit man darin dann auch nicht gleich wieder schwitzt, kauft man sich dazu noch einen temperaturregulierenden Pyjama, am besten aus wertvollen Naturfasern.

Eine schlechte Idee ist es übrigens, im Winter in beheizten Räumen zu schlafen. Man muss zwar nicht bei minus zehn Grad direkt ein Fenster aufreißen, aber mehr als 18 Grad Celsius sollte die Raumtemperatur in einem „winterlichen“ Schlafraum dann auch nicht betragen.

Ein durchaus kritischer Punkt eines jeden Schlafzimmers sind immer die gehassten Boshaftigkeiten aufdringlicher Wecker. Die alten tickenden Wecker mit Pendelwerk und schrillenden Glocken sind in unseren Tagen zum Glück fast ausgerottet. Aber auch Radiowecker können einem den Start in den Tag durchaus vermiesen. Also sollte man sich bei der Wahl eines Weckers schon Zeit nehmen und eventuelle Schlafpartner bei Anschaffungen vielleicht auch mitentscheiden lassen. Da gibt es zum Beispiel die sanften Lichtwecker, die mit farbigen Simulationen dem Sonnenaufgang Konkurrenz machen und einen nicht gleich schmetternd aus den Träumen reißen. Wake-up-Lights mit Kombinationen aus Licht und Ton werden in einer ebenso großen Variationsbreite angeboten wie Nachttischleuchten mit variablen Helligkeitseinstellungen.

Fakten

Gemütlichkeit daheim, die richtige Bettwäsche und die passende Beleuchtung im Schlafraum, der auch im Winter am besten dunkel sein sollte, tragen zu unserem Wohlbefinden bei. Dass wir uns im Winter nun mal etwas müder fühlen, ist ganz normal, aber ein Spaziergang am Tage auch bei trübem Wetter kann wahrhaft Wunder tun.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.