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4. Mär 2022

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Business

Herzog & de Meuron: Ein innovatives Stadtviertel mitten auf der Elbe

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Moritz Kindler/unsplash

Herzog & de Meuron planen auf der Halbinsel Grasbrook ein ganz neues Stadtviertel, das Arbeiten und Wohnen mit viel Freizeitwert verbindet.

Wasser, Schiffe und Handel und Innovation prägen seit Jahrhunderten das Leben der Menschen in der Hansestadt Hamburg. Die zweitgrößte Stadt Deutschlands wird laut Statistikamt Nord voraussichtlich im Jahr 2031 erstmals mehr als zwei Millionen Bewohner haben, 146.000 Menschen mehr als heute. Die Prognose geht davon aus, dass vor allem die Stadtteile südlich der Elbe Einwohner hinzugewinnen, denn hier gibt es noch ausreichend Platz, der zum Bauen von Wohnraum genutzt werden kann: Brachflächen, ehemalige Industrieareale, Flächen des Hamburger Hafens, Weidegebiete – und Inseln. Auf einer Insel leben? Die mitten in der Elbe liegt?

Warum nicht, dachte sich die HafenCity Hamburg GmbH und lobte zusammen mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und der Behörde für Umwelt und Energie einen Ideenwettbewerb zur Bebauung der Halbinsel aus, die ein neuer Stadtteil werden soll: Grasbrook, mitten auf der Elbe, an drei Seiten von Wasser umgeben, an der vierten begrenzt durch Bahngleise und Autobahn. Am 3. April 2021 wurde dieser städtebauliche und freiraumplanerische Ideenprozess abgeschlossen, und der Entwurf des Teams Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten als Sieger prämiert. Das weltbekannte Architekturbüro plant nun auf dem Grasbrook das Moldauhafenquartier, das neben Hafentor- Quartier und Freihafenelb-Quartier auf Warften mit einer Höhe von 9,70 Metern über Normalnull entstehen soll.

Das Moldauhafenquartier soll ein sozial gemischtes Quartier mit 3.000 Wohnungen für 6.000 Menschen werden, das unterschiedlichen Gruppen, Einkommen und Wohnbedürfnissen Platz bietet. 35 Prozent der Wohnungen werden geförderter Wohnraum sein. Vor allem Einwohner aus der Veddel, Hamburgs ärmstem Stadtteil, der mittels Brücke mit dem Grasbrook verbunden wird, sollen sich hier ansiedeln können, um von dem Innovationsschub mit alle seinen Chancen zu profitieren.

Entstehen sollen 16.000 Arbeitsplätze, davon etwa 11.000 allein im Hafentor-Quartier, das dem Hafen Hamburg gehört. Es soll erstens seine hafenwirtschaftliche Nutzung behalten und zweitens Ausbildungs- und Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung, urbaner Produktion, Digitalwirtschaft, wissensbasierte Industrie, Prototyping, Start-ups und angewandter Forschung schaffen.

Auch diese sollen den Bewohnern der Veddel Arbeitsmöglichkeiten bieten. Die ebenfalls geplanten „Shared Spaces“ für Gewerbe und Produktion und Angebote für Co-Working dürften das Hafentorquartier insgesamt zu einem sehr begehrten Arbeitsstandort machen – nur wenige Minuten vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt.

Leben am Wasser, täglich Schiffe sehen, ausreichend Jobm glichkeiten haben – das klingt mehr als attraktiv. Ausschlaggebend für die Prämierung des Entwurfs von Herzog und de Meuron sind jedoch zusätzlich auch die gro zügigen Grün- und Freizeitanlagen und innovativen Nutzungs- und Mobilitätskonzepte. Denn die starren Grenzen zwischen Leben, Arbeiten und Freizeit lösen sich immer schneller auf.

Vorgesehen sind weiterhin Einkaufsmöglichkeiten für den alltäglichen Bedarf, Dienstleistungsangebote, mehrere Kitas, eine Grundschule und Sportmöglichkeiten. Das Deutsche Hafenmuseum soll ebenfalls auf dem etwa 45 ha großen Gebiet gebaut werden, geplant ist zudem eine große Promenade an der Elbe, ein Volkspark und ein großes Stadtteilzentrum. Der neue Stadtteil ist zwar durch seine geografischen Vorgaben an seine Existenz als Halbinsel gebunden, soll jedoch ein integraler Baustein Hamburgs werden, der sich jetzt schon mitten im Zentrum der Stadt befindet, so Yasmin Kherad, Projektleiterin und Associate des Architektiurbüros Herzog und de Meuron. Sie ist davon überzeugt, dass es bei der aktuellen Funktions- und Freiraumplanung so viele Qualitäten gibt, dass das neue Viertel schnell Menschen aus anderen Stadtteilen anziehen und sich in die Hansestadt integrieren wird.

Der neue Stadtteil setzt den Werdegang des größten europäischen neuen Viertels, der Hafencity, in östlicher Richtung mit seinen hohen Ansprüchen an Wohnen, Leben und Erholen fort. An der großzügigen Elbpromenade direkt am Wasser soll die Bebauung die Optik des Baakenhafens widerspiegeln, in der zweiten Reihe soll nach Möglichkeit Holzoptik vorherrschen. Die Höhe der Bauwerke, auf deren Dächern Photovoltaikanlagen installiert werden, steht noch nicht final fest. Aufgrund des hohen Lärmpegels sollen die Gebäude nun eine L-Form erhalten.

Unverwechselbar ist bereits ein anderes Bauwerk von Herzog und de Meuron: Die Elbphilharmonie. Das einzigartige Konzerthaus, das in seiner Fassade den Wellengang und Farbe der Elbe aufgreift, wird weltweit bewundert und geliebt und hat sich zum wichtigsten Wahrzeichen Hamburgs entwickelt. Jedes Jahr zieht es rund viereinhalb Millionen Besucher an, etwa 850.000 Menschen besuchten (vor der Pandemie) jährlich die Konzerte. Wasser, Schiffe, Handel und Innovation prägen also auch weiterhin stark das Leben der Menschen in Hamburg. In Zukunft verstärkt auf einer kleinen Halbinsel mitten auf der Elbe.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.