4. Mär 2022

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„In der Abwärme liegt ein großes Potenzial“

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Presse

Mit efficieny PACKs nutzen E.ON und ORCAN ENERGY die Prozesswärme der Industrie zur Energieversorgung und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung.

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Dr. Alexander Fenzl, Country Head B2B Solutions Deutschland, Österreich und Frankreich bei E.ON & Dr. Andreas Sichert, Vorstandsvorsitzender von Orcan Energy

Welche Rolle spielt bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes der Energieverbrauch der Industrie?

Alexander Fenzl: Der Industriesektor ist nach der Energieerzeugung der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen in Deutschland. Somit spielt die Industrie eine zentrale Rolle bei dem Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, wenn möglich auf unter 1,5 Grad Celsius, zu senken. Wesentlicher Hebel zur Reduktion der Industrie-Emissionen ist die Steigerung der Energieeffizienz. Es geht um die Minimierung des Energiebedarfs in den Produktionsprozessen durch die Verwendung modernster Verfahren und Prozesse. Für die Umsetzung dieser technischen Anpassungen sind entsprechende energie-, klima- und industriepolitische Weichenstellungen notwendig.

Der politische Rahmen sollte dabei einen breiten Instrumentenmix aufgreifen. Die Transformation darf nicht nur aus der Klimaschutzperspektive betrachtet werden, sondern muss auch wirtschaftlich und wettbewerbsfähig sein. Wichtig ist dabei, dass der Staat hierfür klare und langfristig verlässliche Rahmenbedingungen schafft. Denn die Dekarbonisierung der Industrieprozesse ist ein wichtiger Schlüssel zur Erreichung der Klimaschutzziele und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie in einer klimaneutralen Wirtschaft.

Welche Bedeutung kommt der Industrie in der Dekarbonisierung zu?

Alexander Fenzl: 2016 legte die Bundesregierung fest, die Treibhausgasemissionen bis 2050 im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren. Für einzelne Sektoren wurden diese Minderungsziele noch spezifiziert. Im Industriesektor sieht der Klimaschutzplan ein Zwischenziel für die Treibhausgasminderung bis 2030 um rund 40 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, also etwa 50 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990, vor. Auch die EU weist in ihrer Mitteilung zum „European Green Deal“ auf die entscheidende Bedeutung der Dekarbonisierung und Modernisierung energieintensiver Industrien hin.


Viele Industrie-Unternehmen lassen die Prozesswärme ungenutzt. Sehen Sie an dieser Stelle Potenzial für die Dekarbonisierung?

Alexander Fenzl: Auf die Prozesswärme der Industrie und der Wirtschaft fallen 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland. Also Wärme, die für technische Verfahren, wie Schmelzen oder Schmieden, Verarbeiten von Stoffen oder anderen Prozessen, eingesetzt wird. Strom aus Abwärme ist die größte global ungenutzte Energiequelle. Rund die Hälfte der in der Industrie eingesetzten Wärme geht verloren. Sie verpufft, obwohl sie kostbar ist. Würde die industrielle Abwärme allein in Deutschland optimal genutzt, könnten pro Jahr mehr als 23 Terrawattstunden CO2-freier, sauberer Strom erzeugt werden und 7,3 Millionen, also 18 Prozent aller deutschen Haushalte versorgt werden. Allein hier liegt also ein riesengroßes Potential für die Dekarbonisierung der Industrie.


Da kommt Orcan Energy ins Spiel. Herr Sichert, Ihr Unternehmen bietet eine Lösung an, mit der die Verpuffung eingedämmt werden kann. Wie sieht sie aus?

Andreas Sichert: Die Abwärmenutzung ist der schlafende Riese der Energiewende. Dieser Schatz kann einfach und vor allem schnell gehoben werden. Wir bei Orcan haben Lösungen entwickelt, die aus Abwärme sauberen Strom machen – sogenannte efficiency PACKs. Sie sind überall dort einsetzbar, wo Abwärme entsteht: in der Industrie, im Marinebereich, in Kraftwerksanlagen und in der Geothermie. Die Lösungen sind flexibel, modular und unkompliziert. Mit über 500 Anlagen sind unsere Lösungen die am zweithäufigsten genutzte Abwärmeverstromung weltweit. Wir bieten bewährte Spitzentechnologie, die schon heute verfügbar ist, wirtschaftlich ist und einen Beitrag zur CO2-Reduzierung leistet.

E.ON Energie Infrastructure Solutions und Orcan bieten efficiency PACKs auch in Kooperation an. E.ON Energy Infrastructure Solutions beliefert dabei seine Kunden sicher, CO2-frei und kostengünstig mit Strom, der über die Abwärmelösungen von Orcan Energy beim Kunden gewonnen wird. Von der Planung über die Installation bis hin zur Betriebsführung und Wartung der Anlage übernimmt E.ON die Energieversorgung als komplettes, maßgeschneidertes Paket. Die Industrieunternehmen können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und trotzdem ihre Prozesse dekarbonisieren. Das Ziel ist, es Industriebetreibern so einfach wie möglich zu machen, ihre Abwärme zu nutzen.


Können Sie Beispiele nennen?

Andreas Sichert: Eines unserer aktuellen Projekte realisieren wir gerade mit dem weltweit tätigen Baustofflieferant Cemex, der das größtes deutsches Zementwerk in Rüdersdorf mit Orcan-Lösungen dekarbonisiert. Hier werden sechs efficiency PACKs installiert. Ziel ist, mit Abwärme insgesamt bis zu 8.150 Megawattstunden Strom pro Jahr zu erzeugen und den CO2-Ausstoß um rund 4.000 Tonnen zu verringern. Mit unserer Lösung kann unser Kunde Cemex bereits heute einen deutlichen Schritt in Sachen Dekarbonisierung machen, gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Produktionsstandortes mit sehr preiswertem lokal produziertem Strom stärken und er verbaut sich mit unseren modularen Lösungen keine möglichen Optionen in der Zukunft wie das Zementwerk noch weiter dekarbonisert werden könnte.


Alexander Fenzl: Ein weiteres gemeinsames Projekt ist Mohn Media, ein führender Druckdienstleister in Europa. Es hat am Standort in Gütersloh erfolgreich ein Abwärmemodul von Orcan Energy in Betrieb genommen. Es wandelt die bisher ungenutzte Abwärme vor Ort in fast 500.000 kWh Strom pro Jahr um, steigert die Energieeffizienz der Produktionsstätte und verringert zugleich deren CO2-Ausstoß. Mohn Media ist nur ein Beispiel für viele Industrieunternehmen, die im Rahmen der Zusammenarbeit von Orcan Energy und E.ON aus bisher ungenutzter Abwärme CO2-freien Strom produzieren und so ihre Ökobilanz verbessern.


Wie groß ist der Aufwand und welche Kosten entstehen für den Einbau des Systems?

Andreas Sichert: Die Installation ist aufgrund der plug-and-play-Eigenschaft unserer efficiency PACKs denkbar einfach. Die Inbetriebnahme ist binnen eines Tages möglich und während der Pandemie funktioniert das sogar remote. Für die sinnvolle Nutzung von Abwärme in der Industrie gibt es übrigens Förderungsmöglichkeiten, so dass die Amortisation unserer efficiency PACKs sehr attraktiv ist.

Tag für Tag Strom aus Abwärme
Namhafte Unternehmen, wie BASF, Bertelsmann oder das Portlandzementwerk Wittekind, senken mit Orcan efficiency PACKs ihre Stromkosten und erzielen gleichzeitig eine deutliche Verbesserung ihrer Ökobilanz. Ein aktuelles Beispiel ist die Nordenhamer Zinkhütte GmbH. Sie gehört zur Glencore Gruppe und stellt an ihrem Standort bei Bremen pro Jahr etwa 175.000 Tonnen Feinzink und Zinklegierungen her. Der überschüssige Dampf wurde bis dato in einem Wärmetauscher kondensiert, also verflüssigt. Von April bis November 2020 wurden vier efficiency Packs installiert. Seitdem gewinnt die ORC-Technologie Tag für Tag Strom aus Abwärme. Im Jahr summiert sich das auf mehr als 5.000 Megawattstunden (MWh) – eine Menge, die ausreicht, um ungefähr 1.500 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen.
Die Hütte spart dank der neuen Anlage jährlich 2.800 Tonnen Kohlendioxid (CO2) ein. Auch ökonomisch war das Projekt ein voller Erfolg: Weil es vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wurde, konnte die Amortisationszeit der Investition auf vier Jahre begrenzt werden.

Über Energy Infrastructure Solutions

Als eine Säule der E.ON-Geschäftstrategie bietet Energy Infrastructure Solutions (EIS) technische Infrastrukturlösungen, die die CO2-Bilanz der Kunden verbessern. EIS ist  Change Agent für die nachhaltige Energiewende und der langfristige Energiepartner für Städte, Kommunen, Immobilien- und Industriekunden. Die Kernangebote sind Fernwärme- und kältenetze, Stadtteil- und Industrielösungen, Vor-Ort-Erzeugungsanlagen sowie Energieeffizienzprodukte und -dienstleistungen.

Über Orcan Energy

Orcan Energy AG ist Europas führendes CleanTech Unternehmen, das effiziente Energielösungen auf Basis der Organic-Rankine-Cycle-Technologie zur Verstromung von Abwärme entwickelt, herstellt und vertreibt. Orcan Energy AG wurde 2008 mit dem Ziel gegründet, Unternehmen aus unterschiedlichen Industriesparten eine einfache, wirtschaftliche und effiziente Energielösung anzubieten, die das enorme Energiepotenzial ungenutzter industrieller Abwärmequellen erschließt.

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16. Dez 2025

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Gesellschaft

Gutes tun über das eigene Leben hinaus – mit Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft

![MariaRuether-(c)MalekSayadi Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Ruether_c_Malek_Sayadi_Online_c2da28ca61.jpg) ``` Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft ``` **Warum ist ein Testament wichtig?** Um sicherzugehen, dass Ihr letzter Wille auch wirklich Ihren Wünschen entspricht, sollten Sie ein Testament erstellen. So helfen Sie Ihren Hinterbliebenen in einer schwierigen Zeit, nach Ihren Vorstellungen zu handeln und vermeiden Missverständnisse. Sie können genau festlegen, welche Personen oder Organisationen Sie in Ihrem Nachlass bedenken möchten. Ohne ein Testament greifen die gesetzlichen Bestimmungen, die nicht unbedingt ihren persönlichen Anliegen entsprechen. **Wissen Sie, dass Sie in Ihrem Testament auch eine gemeinnützige Organisation bedenken können?** Wer ein Testament verfasst, möchte vor allem eines: die Gewissheit, dass der eigene Nachlass genau den Menschen zugutekommt, die man dafür bestimmt hat. Neben Angehörigen, Familie und Freunden, können Sie auch eine gemeinnützige Organisation, beispielsweise Aktion Deutschland Hilft, in Ihrem Testament bedenken. So können Sie Gutes tun – auch über Ihr Leben hinaus. **Sie möchten mehr erfahren?** Sprechen Sie uns gerne unverbindlich an! Bestellen Sie unsere Nachlass-Broschüre oder besuchen Sie unsere Webseite: adh.ngo/testament. Aktion Deutschland Hilft ist ein starkes Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen. Im Falle großer Katastrophen leisten sie Menschen in Not weltweit humanitäre Hilfe.

19. Dez 2025

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Lifestyle

Rezeptideen für ein köstliches Weihnachtsmenü

**1. Antipasti-Tostada** - 150 g Pastrami, dünn geschnitten - 4 kleine Mais-Tortillas - 1 Aubergine - 1 Zucchini - 125 g Ziegenfrischkäse - 125 g Joghurt (10% Fett) - 2 TL Sesampaste (Tahin) - 75 g Parmesanspäne - 50 g Haselnüsse, gehobelt - 1 TL Zucker - 1 Handvoll Rucolasalat - Schale einer Bio-Zitrone, fein gerieben - Olivenöl - dunkler Balsamessig Aubergine und Zucchini in dünne Scheiben schneiden und salzen, 30 Minuten stehen lassen und anschließend abtupfen. Eine Grillpfanne aufheizen und das Gemüse grillen, bis es weich ist und deutliche Röstspuren aufweist. Gemüse mit Frischhaltefolie abdecken. Haselnüsse in einem kleinen Topf ohne Öl leicht anrösten, dann mit dem Zucker karamellisieren und auf Backpapier abkühlen lassen. Ziegenfrischkäse mit Joghurt sowie Sesampaste glattrühren und mit Salz und Zucker abschmecken. Kaltstellen. Die Tortillas nacheinander in einer Pfanne mit reichlich Öl knusprig ausbacken. Auf Küchenpapier entfetten und mit der Frischkäsecreme bestreichen. Darauf das lauwarme Gemüse geben und mit reichlich Olivenöl besprenkeln. Pastrami darüber verteilen. Die Tostadas mit Rucola, Parmesan, Zitronenschale und Nüssen toppen. Mit einigen Spritzern Balsamessig vollenden. **2. Entenbraten und verkohlter Kohl** - 1 Ente, ausgenommen & küchenfertig - Pökelsalz - 1 Bio-Orange, gespickt mit Nelken - 2 EL Aceto Balsamico di Modena g.g.A. - 4 EL Honig - 1 Spitzkohl - „Five Spices“-Gewürz - 4 Scheiben Beef-Bacon - 2 EL Olivenöl - 100 g japanische Mayonnaise (Kewpie) - 1 EL Hoisinsoße - 1 EL Pflaumenmus Ente von innen und außen mit dem Pökelsalz leicht einsalzen. Dann 24 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Den Spitzkohl im Ganzen auf ein Backblech geben und für ca. 2,5 Stunden bei 220 °C Umluft backen. Ente kalt abspülen. Reichlich Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Orange für 2min hineingeben. Die heiße Orange in die Ente stecken und die Ente in einen Dampfkorb (oder großes Sieb) geben und auf den Topf mit dem kochenden Wasser setzen. Abgedeckt 75-90 Minuten dämpfen. In der Zwischenzeit die Mayonnaise mit Hoisinsoße sowie Pflaumenmus glattrühren und kaltstellen. Bacon in einer Lage auf einen Teller zwischen Küchenpapier legen und bei voller Leistung 4-5 Minuten in der Mikrowelle garen. Danach zerbröseln und beiseitestellen. Backofen auf 230 °C Umluft vorheizen. Honig erwärmen, bis er flüssig ist und mit Balsamico verrühren. Diese Glasur mit einem Pinsel auf die Haut der gedämpften Ente auftragen. Die Ente für 5-10 Minuten in den Ofen geben, bis sie appetitlich glänzt. Danach 10min ruhen lassen und die Orange entfernen. Auf einer Servierplatte anrichten. Den Strunk sowie die äußeren verkohlten Blätter vom Spitzkohl entfernen und den restlichen Kohl in Streifen schneiden. Spitzkohlstreifen mit Olivenöl sowie Bacon vermengen und mit Salz, Pfeffer und „Five Spices“ abschmecken. Mittig auf vier große Teller verteilen und rundherum Tupfen von der Mayonnaise setzen (hierbei hilft ein Spritzbeutel). **3. Filo-Kuchen mit „Dirty Chai“-Creme** - 250 g Filo-Teig - 125 g Joghurt (10% Fett) - 375 g Zucker - 100 ml neutrales Öl - 3 Eier - 1 TL Backpulver - Schale und Saft einer Bio-Orange - 150 g Mascarpone - 200 g Sahne - 1 EL Espresso-Bohnen - 2 TL Chai-Tee-Gewürz - 2 EL brauner Zucker - 50 g Butter Am Vortag den Kuchen backen sowie die Sahne vorbereiten. Dazu die Sahne einmal aufkochen und vom Herd nehmen, dann Espresso-Bohnen sowie 1 TL Teegewürz hinzugeben und für 20 Minuten ziehen lassen. Die Sahne durch ein feines Sieb passieren und über Nacht kaltstellen. Filo-Teig in Streifen schneiden (wie Bandnudeln) und mit den Fingerspitzen locker auf einem Backblech verteilen. Im Backofen bei 150 °C (Umluft) für ca. 15 Minuten trocknen lassen. In der Zwischenzeit die Eier mit 125 g Zucker schaumig schlagen, dann Joghurt, Öl und Backpulver unterrühren. Die warmen Filo-Bänder ebenfalls in den Teig geben und mit einem Spatel vermengen. Ofentemperatur auf 170 °C erhöhen, die Teigmasse in eine kleine, gefettete Kastenform geben und für 40 Minuten backen. Während der Kuchen im Ofen ist, einen Sirup herstellen. Dazu in einem Topf 200ml Wasser mit 250 g Zucker, Orangenschale & -saft sowie 1 TL Teegewürz aufkochen und 5min köcheln lassen. Den noch warmen Kuchen in der Form ein paar Mal von oben einstechen und mit dem Sirup tränken. Über Nacht auskühlen lassen. Für die Creme die aromatisierte Sahne mit Mascarpone sowie braunem Zucker verrühren und mit einem Handmixer steif schlagen. Den Kuchen in 4 Stücke teilen. Butter in einer Pfanne leicht bräunen und darin die Kuchenstücke von jeder Seite einige Sekunden goldbraun anbraten. Je ein Kuchenstück mit einer Nocke von der Creme anrichten.