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14. Dez 2021

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Business

IT-Raubritter werden immer professioneller

Journalist: Armin Fuhrer

Die digitale Transformation birgt viele Chancen, aber auch eine große Gefahr für die Sicherheit der IT-Systeme von Unternehmen.

Dr. Holger Mühlbauer, Geschäftsführer des  Bundesverbandes IT-Sicherheit e.V., Foto: Presse

Dass in jeder Krise auch eine Chance steckt, mag ein etwas abgegriffener Spruch sein – aber wohl selten war er so wahr wie im Pandemiejahr 2020. Denn bei allen Rückschlägen, welche die Corona-Krise für die Wirtschaft bedeutete, so hat sie doch immerhin eine außerordentlich positive Folge gezeitigt: Die digitale Transformation hat einen dermaßen starken Anschub bekommen, sodass ein Zurück in die Zu-stände vor der Pandemie kaum denkbar ist. Seit Deutschland ins Homeoffice ungezogen ist, wird digitales Arbeiten mehr und mehr zur neuen Normalität. Und da die Digitalisierung den Unternehmen Vorteile wie Kostensenkungen, Effizienz und Nachhaltigkeit beschert, ist das eine gute Entwicklung.

Alles gut also? Nicht ganz. Denn ein Problem gibt es, welches die digitale Transformation unweigerlich begleitet: Die Gefahren für die Sicherheit der Unternehmens-IT. Dass digitale Raubritter wachsende Chancen sehen, illegal in die IT-Systeme der Unternehmen einzudringen, umso größer diese werden und umso mehr wichtige Daten sie speichern, kann eigentlich gar nicht überraschen. Schäden durch einen Cyber-Angriff können für das betroffene Unternehmen dramatisch sein: Daten werden entwendet oder mittels sogenannter Ransomware in Geiselhaft genommen und erst durch die Zahlung eines Lösegeldes wieder freigelassen. Oder Geschäftsgeheimnisse geraten in die Hände Unbefugter, und wenn davon auch noch Geschäftspart-ner oder Kunden betroffen sind, kann das sogar zum größten Schadensfall für das betroffene Unternehmen werden – Rechtsstreitigkeiten und immenser Vertrauensverlust inklusive.

Die Angriffsflächen der IT-und Internettechnologie werden durch komplexe Software und kompliziertere Zusammenhänge zwischen Protokollen, Diensten und Infrastrukturen immer größer, die Angriffe immer professioneller und raffinierter. Dass die deutsche Wirtschaft noch längst nicht ausreichend gegen diese Gefahren gewappnet ist, treibt Experten um. „Die IT-Kriminalität erfährt eine zunehmende Industrialisierung und damit eine nicht zu unterschätzende und nie dagewesene professionalisierte Nachhaltigkeit“, stellt vor diesem Hintergrund Dr. Holger Mühlbauer, Geschäftsführer von Bundes-verband IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT) fest. Mühlbauers Blick auf die Gesamtlage ist nicht sehr erfreulich: „Die aktuelle Sicherheitssituation ist für eine moderne Informations- und Wissensgesellschaft wie Deutschland nicht angemessen sicher und vertrauenswürdig genug.“

TeleTrusT hat daher ein umfangreiches Konzeptpapier zur IT-Sicherheit in Deutschland erarbeitet, in dem es auch Handlungsvorschläge für Unternehmen gibt. Ein wichtiges Ergebnis beschreibt Mühlbauer: „Nur solche Lösungsansätze sind wirklich effektiv, die individuelle Konzepte bieten, also auf spezifische Bereiche und Nutzergruppen abgestimmt sind.“

Das Jahr 2020 hat gezeigt, dass diejenigen Unternehmen, die bereits mit ihrer digitalen Transformation weit voran-geschritten waren, immense Vorteile gegenüber denen hatten, die sich nach dem Ausbruch der Pandemie erst auf den Weg in das digitale Zeitalter machten. Diese Unternehmen hatten und haben nicht nur Wettbewerbsnachteile – sie sind auch stärker als die fortgeschritteneren der Gefahr äußerer Cyber-Angriffe ausgesetzt. Denn sie mussten sich Hals über Kopf in die Digitalisierung stürzen, ohne über die erforderliche Systemarchitektur zu verfügen. Dass dabei zuerst die Geschäftsabläufe im Mittelpunkt standen und nicht die Sicherheit der IT kann kaum überraschen. Angestellte nutzten ihre privaten Endgeräte in ungesicherten WLAN-Netzen Zuhause – mit der Folge, dass streng geheime Daten des Unternehmens, die bis dahin niemals das Gebäude verlassen hatten, plötzlich ungeschützt hin- und hergeschickt wurden. Eine Freude für Cyber-Angreifer, ein Horror für Sicherheitsexperten. 

Ein Thema, das viele Unternehmen noch gar nicht auf dem Schirm haben, ist die steigende Gefährdung ihrer Operational Technology (OT). Doch da der IT- und der Produktionsbereich mehr und mehr zusammenwachsen und kommunizieren, gerät auch die OT-Umgebung ins Visier von Hackern. Die Schäden durch Angriffe auf die OT sind vergleichbar denen auf die IT. Wenn beispielsweise eine verseuchte E-Mail ins Firmennetz eindringt, können Cyber-Kriminelle einzelne Maschinen oder ganze Produktionsstraßen übernehmen, stilllegen oder möglicherweise sogar Produktionsprozesse manipulieren. 

Ein Schutz gegen solche Angriffe auf die OT ist möglich, aber komplizierter als der Schutz der IT. Denn Produktionsmaschinen haben oft eine lange Laufzeit, was die Aktualisierung von Firmware, Betriebssystemen und APIs ebenso schwieriger macht wie den Einsatz 

von Antiviren-Software. Und zwar gilt auch im OT-Bereich, dass eine auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden spezialisierte Abwehrstrategie die beste ist, aber diese ist häufig nicht kompatibel mit standardisierten IT-Lösungen. 

Daran, dass die digitale Transformation der Wirtschaft auch 2021 ein entscheidendes Thema bleibt, kann kein Zweifel bestehen. Das hat gerade erst eine Umfrage von Red Hat unter 1.470 IT-Profis ergeben. Sie zeigt, dass die digitale Transformation ganz oben auf der Agenda steht, wobei es die befragten Unternehmen ganz besonders auf die Verbesserung ihrer Innovationsfähigkeit, Sicherheit, User Experience und Kostensenkung absehen. Immerhin: 45 Prozent der Befragten wollen im kommenden Jahr in die Sicherheit investieren. Das ist mehr als für jeden anderen Bereich. 

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.