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27. Sep 2019

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Lifestyle

Kaffee ist mehr als nur ein Muntermacher

Journalist: Armin Fuhrer

Früher hatte Kaffee einen schlechten Ruf. Inzwischen belegen Studien, dass er die Gesundheit fördern kann – vor allem, wenn er richtig zubereitet wird.

Kaffee gehört zu den Lieblingsgetränken der Deutschen. Ohne den beliebten Muntermacher kommen viele Menschen morgens gar nicht in die Gänge und schaffen die Zeit zwischen Mittag und Feierabend auch nicht ohne Leistungstief. Früher hatte das koffeinhaltige Heißgetränk, das mehr als 1.000 Substanzen enthält, allerdings einen schlechten Ruf. Vor allem für Menschen mit Blutdruck galt er als gefährlich. Doch so einfach ist das ist nicht. Denn Studien, die dieses Risiko belegen sollten, missachteten stets, dass viele der Testpersonen ungesund lebten, zum Beispiel wegen hohen Tabak- oder Alkoholkonsums. Heute wissen Experten, dass Kaffee zwar kurzfristig den Blutdruck in die Höhe treibt – ihn aber längerfristig sogar senkt.

Auch sonst hat sich der Ruf der schwarzen Bohne entschieden verbessert. Inzwischen gehen Experten davon aus, dass Kaffee den Stoffwechsel anregt und damit unter anderem beim Abnehmen hilft. Ebenso kann er für Asthma-Patienten hilfreich sein, weil er die Bronchien entkrampft. Und dass Kaffee die Verdauung fördert, haben ohnedies viele schon am eigenen Leib erfahren. Aber Kaffee kann noch mehr: Eine Harvard-Studie hat ergeben, dass er bei Frauen, die täglich vier oder mehr Tassen trinken, das Risiko, an einer Depression zu erkranken, um 20 Prozent senkt. Das gleiche gilt für Diabetes Typ 2 – auch hier wird das Risiko einer Erkrankung laut einer Studie aus den USA um immerhin elf Prozent gesenkt. Es gibt zudem Studien, die belegen sollen, dass der regelmäßige Genuss des schwarzen Gebräus auch das Risiko für bestimmte Krebs-Erkrankungen wie Leber-, Darm- und Rachenkrebs senken kann.

Wie groß der Koffeingehalt des Kaffees ist, hängt von der Sorte, dem Röstverfahren und der Art der Zubereitung ab. Er pendelt zwischen 40 und 120 Milligramm pro Tasse. Neben der Auswahl der Sorte hat man als Kaffeegenießer vor allem durch die Zubereitung Einfluss auf den Geschmack. Wenn es schnell gehen soll, hilft natürlich die herkömmliche Kaffeemaschine weiter. Besser schmecken aber die Kaffees, bei denen man selbst Hand anlegt. Ein Comeback erlebt seit einiger Zeit der gute alte Handfilter. Einen sehr aromatischen Geschmack ergibt auch die French-Press-Methode, bei der in einer Kanne ein Metallsieb auf das Kaffeepulver gedrückt wird. Und immer wieder gerne verwendet wird auch das kleine Herdkännchen.

Die Frage, ob ganze Bohnen oder Pulver besser für den Geschmack des Kaffees ist, spaltet die Kaffee-Fans. Bohnen haben einen Vorteil: Sie speichern das Aroma länger. Barista-Experten raten daher oft, die Bohnen erst kurz vor dem Gebrauch in einer Kaffeemaschine zu mahlen. So erhält sich das Aroma schlicht länger, als wenn der Kaffee als Pulver aufbewahrt wird. Und noch einen Punkt sollten Kaffeetrinker beachten. Beim Kauf von Kaffee ist es ziemlich einfach, etwas für die Umwelt und die Produzenten zu tun – indem man auf Biokaffee aus dem Fair-Trade zurückgreift. Er ist biologisch angebaut und der Verdienst kommt wirklich den Menschen zugute, die den Kaffee produziert haben.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.