24. Dez 2021
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Lifestyle
Journalist: Kirsten Schwieger
Inkontinenz ist hierzulande von Scham und Verdrängung gekennzeichnet. Eine Enttabuisierung würde helfen, den Betroffenen Lebensqualität zurückzugeben.
Rund zehn Millionen Menschen sind in Deutschland von Inkontinenz betroffen. Laut Deutscher Kon-tinenz Gesellschaft dürfte die Dunkelziffer noch um einiges höher sein. So stellt Harninkontinenz unter Frauen die häufigste chronische Erkrankung dar. Mit zunehmendem Alter steigt deren Zahl an. Wobei es sich beim Kontrollverlust über die Blase genau genommen nicht um eine Krankheit, sondern um Symptome von Erkrankungen handelt. Dabei kann Harnkontinenz durch diverse Faktoren verursacht werden, was sich wiederum in unterschiedlichen Formen widerspiegelt. Die häufigsten Formen von Harninkontinenz sind Belastungs-, Drang- und Überlaufinkontinenz. Nicht wenige Frauen leiden auch unter Mischformen aus Belastungs- und Dranginkontinenz.
Trotz ihrer hohen Verbreitung wird Harninkontinenz in unserer Gesellschaft stark tabuisiert. Der Verlust der Blasenkontrolle geht oftmals mit großem Schamgefühl einher. Viele Frauen verdrängen die ersten Symptome und gehen nicht zum Arzt. Mit der Folge, dass die Ursachen unbehandelt bleiben und sich die Symptome verschlechtern. Dabei gibt es zahlreiche wirkungsvolle Maßnahmen, Inkontinenz zu heilen oder zumindest zu verbessern. Sowie jede Menge effektive und nachhaltige Lösungsmöglichkeiten für die Versorgung aller Formen und Schweregerade der Inkontinenz. Neben Ein- und Vorlagen, Windeln und Einweg-Pants gibt es auch waschbare Inkontinenz-Unterwäsche mit hygienischer Flüssigkeitsaufnahme. Optisch und in puncto Tragekomfort unterscheidet sich die nachhaltige Alternative nicht von modischer konventioneller Unterwäsche. Der verbesserten Aufklärung und Information über Inkontinenz kommt also eine große Bedeutung im Hinblick auf die Lebensqualität Betroffener zu. Denn die Enttabuisierung von Inkontinenz ist die Basis erfolgreicher Prävention, Therapie und Versorgung.