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14. Dez 2021

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Business

Keine Transformation ohne Datenschutz

Journalist: Thomas Soltau

Professor Michael Grote von der Frankfurt School of Finance & Management über die digitale Transformation der Banken.

In der Bankkunden-Typologie bilden laut einer YouGov-Studie die digitalen Finanzexperten die größte Gruppe, die Transformationen mitmacht. Wie lassen sich alle Kunden auf diese Reise mitnehmen?

Im Mittelpunkt der digitalen Transformation steht natürlich auch die Reduzierung von Personal- und Filialkosten. Das heißt, sie nehmen den Kunden etwas weg. Dass die Leute das nicht mögen, ist erst mal verständlich. Daher sollte ich den Kunden einen Mehrwert bieten. Entweder durch eine größere Erreichbarkeit, mehr Service oder gesteigerte Benutzerfreundlichkeit. Im Idealfall muss ich mein Handy nur noch angrinsen, um eine Zahlung auszulösen. Ich sehe es nicht so, dass die Älteren besonders hinterherhinken würden. Viele erledigen ihre Bankgeschäfte wie selbstverständlich online.

FinTechs gehören zu den Leadern der Transformation. Drängen sie klassische Kreditinstitute bald ins Abseits?

Ich glaube, dass die Situation im Moment noch nicht so ist. Klar, es gibt cyberaffine Menschen, die zu reinen Online- Banken wechseln. Aber das sind nur wenige. Der Rest der Fintech-Branche klagt eigentlich über zu wenig Kunden. Im Moment sieht es so aus, dass wir zwar viele Fintech-Lösungen haben, die aber bei den Banken nur einen kleinen Teil vom Umsatz ausmachen – das ist noch nicht bedrohlich. Ich denke, wir werden eine noch stärkere Zusammenarbeit sehen zwischen einzelnen Fintechs und den Banken. Die einen benötigen die große Kundenzahl, um Plattformen vernünftig betreiben zu können. Die anderen brauchen die Technologie und kaufen diese ein. Es gibt bei vielen immer noch dieses große Vertrauen in eine traditionelle Bank und die Skepsis, einen Großteil meiner Ersparnisse einer Online-Bank anzuvertrauen.

Wie gelingt es, die digitale Transformation von Unternehmen schneller voranzutreiben?

Die meisten Banken entwickeln ja bereits einiges, machen aber wenig Gewinne, weil der Bankensektor bei uns nicht besonders profitabel ist. Finanzdienstleistungen sind in Deutschland viel billiger als in anderen Ländern. Das heißt aber, dass Banken auch nicht so viel Geld haben, um jetzt in großem Ausmaß in neue Technologien investieren zu können. Die Transformation läuft langsamer. Die Banken benötigen die Technik, aber müssen gleichzeitig auch das gesamte Geschäftsmodell verändern. Also für mich ist in Deutschland die ING Diba das erfolgreichste Fintech. Warum? Weil sie sehr früh sehr viel richtig gemacht haben. Etwa die Reduzierung des Angebotes auf ganz wenige Produkte.

Wie sollte eine klar formulierte Transformationsstrategie aussehen?

Bei vielen Banken sieht es relativ ähnlich aus. Zuerst geht es erstmal darum, die Kosten zu verringern, meist über das Schrumpfen des Filialnetzes. Darüber, wie es in zehn Jahren aussehen soll, besteht wenig Klarheit, das ist auch technologieabhängig. Vielleicht arbeiten wir mit Hologrammen, die auch vernünftig aussehen. Dann setzt sich so ein Hologramm neben den Kunden und beantwortet Fragen – wie im Raumschiff Enterprise. China und andere sind mit der Akzeptanz digitaler Bezahlsysteme übrigens schon auf einem anderen Level. Aber gucken wir neidvoll nach Asien? Ich denke, wir sind froh, wenn wir die Möglichkeit der Barzahlung weiter haben.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.