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27. Jun 2025

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Wirtschaft

KI und modulare Bauweise machen uns viel schneller – mit Dieter Sanygin, Gründer und Geschäftsführer der Dimaxbau GmbH

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Frames For Your Heart/unsplash, Arlind Dervishi

Dieter Sanygin, Gründer und Geschäftsführer der Dimaxbau GmbH, weiß genau, was in einem „Masterplan Bauen“ in Angriff genommen werden müsste. Der 2024 als „Unternehmer der Zukunft“ ausgezeichnete Geschäftsführer fordert mehr Digitalisierung und endlich weniger Bürokratie.

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Dieter Sanygin, Gründer und Geschäftsführer der Dimaxbau GmbH

Ein Masterplan „Bauen in Deutschland 2030“ sollte drei zentrale Punkte beinhalten: Erstens braucht es einen umfassenden Systemwandel in der Baubranche, der mutige und innovative Unternehmer nicht ausbremst, sondern gezielt fördert. Bauunternehmen sollten langsam umdenken und Mitstreitende nicht mehr als Konkurrenz sehen, sondern den Blick eher auf eine mögliche Kooperation und Zukunftsorientierung lenken. Zweitens ist die vollständige Digitalisierung aller Prozesse im Bauwesen unerlässlich. Der Übergang von papierbasierten Systemen zu durchgängig digitalen Abläufen, vom Leistungsverzeichnis bis hin zur Rechnung, spart Zeit, senkt Fehlerquoten und steigert die Effizienz. Drittens spielt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle, denn KI kann komplexe Dokumente wie 80 Seiten lange Genehmigungen verständlich aufbereiten und Arbeitsabläufe beschleunigen. Das ist ein wichtiger Hebel, um den wachsenden Anforderungen im Wohnungsbau und Infrastrukturausbau gerecht zu werden.

Bauunternehmen sollten langsam umdenken und Mitstreitende nicht mehr als Konkurrenz sehen, sondern den Blick eher auf eine mögliche Kooperation und Zukunftsorientierung lenken.

Ein Beispiel für die Innovationskraft von DIMAXBAU ist der modulare Massivbau mit vorgefertigten Ziegelwänden, durch den wir einfach viel schneller bauen können. Solche Effizienzgewinne machen Unternehmen, wie uns, sichtbar und attraktiv für Großprojekte. So führen wir deutschlandweit den 5G Mobilfunkausbau durch. Auch hier sind mehrere Jahre dauernde Genehmigungsverfahren und sogar Behördenblockaden aufgrund Streitigkeiten unter den verschiedenen Behörden das größte Hindernis. Das verhindert Fortschritt und schwächt Deutschlands Position als drittstärkste Industrienation der Welt. Darüber hinaus sollte klimafreundliches Bauen stärker gefördert werden. Deutschland verfügt zwar über gute Materialien, Prozesse und Normen, doch Gründer und mittelständische Unternehmen stoßen auf massive Hürden, insbesondere bei der Finanzierung. Klimafreundliches Bauen ist meist teurer, erfordert größere Vorleistungen, und scheitert oft an einem sicherheitsfixierten Bankensystem. Wenn regionale Banken hier nicht mitspielen, bleibt nachhaltiges Bauen ein Nischenthema.

Deutschland verfügt zwar über gute Materialien, Prozesse und Normen, doch Gründer und mittelständische Unternehmen stoßen auf massive Hürden, insbesondere bei der Finanzierung.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes