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19. Sep 2025

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Lifestyle

Kleine Wege, grosse Erlebnisse – Naturferien in der Schweiz

Journalist: Nadine Wagner

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Foto: Jakub Chlouba/unsplash

Die Generation 50 Plus ist aktiver denn je – besonders wenn es um Reisen und Naturerlebnisse geht. Vor allem regionale Ausflüge, Wander- und Velotouren sind in der Schweiz populär. Im Gespräch mit Nadja Urfer, Leiterin der Koordinationsstelle Tourismus des Netzwerks Schweizer Pärke.

_DSC8001_online.jpg Nadja Urfer, Leiterin Tourismusstelle Netzwerk Schweizer Pärke

Frau Urfer, warum zieht es Reisende so häufig in die Schweizer Natur?

Landschaften, Berge und Naturerlebnisse gelten als Hauptmotive für Ferien in der Schweiz. Die Schweiz bietet eine unglaubliche Vielfalt auf kleinstem Raum, die Reisedistanzen sind kurz und das öffentliche Verkehrsnetz ist hervorragend. In der Natur finden wir Ruhe und Erholung, sowie Raum für aktive Bewegung an der frischen Luft – also die perfekte Voraussetzung für ein körperliches und seelisches Wohlbefinden weit weg vom hektischen Alltag.

Hierzulande gibt es insgesamt 20 verschiedene Pärke. Was unterscheidet sie voneinander und welchen Mehrwert bieten sie für Gäste?

Die Schweizer Pärke sind aussergewöhnliche Regionen mit wunderschönen Landschaften und lebendigen Traditionen. Jeder Park ist durch seine geografische Lage, landschaftliche Vielfalt und kulturelle Prägung einzigartig. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in den drei Parktypen wider: Der Schweizerische Nationalpark ist ein streng geschütztes Wildnisgebiet und ein Freiluftlabor für die Forschung. Er ist ein Paradies für Wanderungen und Wildtierbeobachtungen.

Die zwei Naturerlebnispärke bieten Tieren und Pflanzen in der Nähe von Städten ungestörte Lebensräume und den Besuchenden die einmalige Chance, eine intakte Natur zu erleben. Ein Highlight ist beispielsweise, den Wildnispark Zürich-Sihlwald mit einem Ranger zu erkunden.

Die 17 regionalen Naturpärke fördern eine nachhaltige Entwicklung in bewohnten Gebieten, und bewahren traditionelle Kulturlandschaften. Sie setzen auf regionale Produkte, welche beispielsweise auf einer kulinarischen Schatzsuche «Savurando», ein genussvoller Tagesausflug in acht Naturpärken, entdeckt werden können.

Welche Angebote gibt es für mobilitätseingeschränkte Personen?

Die Schweizer Pärke setzen sich dafür ein, dass alle Menschen die Natur ohne Hindernisse geniessen können. Auf der Seite «Pärke für alle», werden spezifische Angebote kommuniziert. Dazu gehören hindernisfreie Wanderwege für Rollstuhlfahrende, ältere Menschen und Familien mit Kinderwagen sowie die Möglichkeit, geländegängige Rollstühle zu mieten.

Die Schweiz bietet eine unglaubliche Vielfalt auf kleinstem Raum, die Reisedistanzen sind kurz und das öffentliche Verkehrsnetz ist hervorragend.

Welche besonderen Angebote oder Erlebnisse warten im Herbst und Winter auf Best Ager?

Es warten unzählige Kilometer an gut ausgebauten Wanderwegen mit schönen Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. Zudem bieten interessante Veranstaltungen Einblicke in die Natur & Kultur. Wer gerne mit dem Velo unterwegs ist, kann mit dem E-Bike auf der Route Verte von Schaffhausen bis Genf radeln. Im Winter ziehen sich die Wildtiere zurück – die Schutzzonen sind zu respektieren. Dennoch lässt sich die stille Schönheit der Natur auf Winterwanderwegen oder Schneeschuhtouren wunderbar geniessen. Weitere Angebote finden Sie auf parks.swiss oder in der Schweizer Pärke-App.

23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.