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16. Sep 2025

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Lifestyle

Kleine Wege, grosse Erlebnisse – Naturferien in der Schweiz

Journalist: Nadine Wagner

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Foto: Jakub Chlouba/unsplash

Die Generation 50 Plus ist aktiver denn je – besonders wenn es um Reisen und Naturerlebnisse geht. Vor allem regionale Ausflüge, Wander- und Velotouren sind in der Schweiz populär. Im Gespräch mit Nadja Urfer, Leiterin der Koordinationsstelle Tourismus des Netzwerks Schweizer Pärke.

_DSC8001_online.jpg Nadja Urfer, Leiterin Tourismusstelle Netzwerk Schweizer Pärke

Frau Urfer, warum zieht es Reisende so häufig in die Schweizer Natur?

Landschaften, Berge und Naturerlebnisse gelten als Hauptmotive für Ferien in der Schweiz. Die Schweiz bietet eine unglaubliche Vielfalt auf kleinstem Raum, die Reisedistanzen sind kurz und das öffentliche Verkehrsnetz ist hervorragend. In der Natur finden wir Ruhe und Erholung, sowie Raum für aktive Bewegung an der frischen Luft – also die perfekte Voraussetzung für ein körperliches und seelisches Wohlbefinden weit weg vom hektischen Alltag.

Hierzulande gibt es insgesamt 20 verschiedene Pärke. Was unterscheidet sie voneinander und welchen Mehrwert bieten sie für Gäste?

Die Schweizer Pärke sind aussergewöhnliche Regionen mit wunderschönen Landschaften und lebendigen Traditionen. Jeder Park ist durch seine geografische Lage, landschaftliche Vielfalt und kulturelle Prägung einzigartig. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in den drei Parktypen wider: Der Schweizerische Nationalpark ist ein streng geschütztes Wildnisgebiet und ein Freiluftlabor für die Forschung. Er ist ein Paradies für Wanderungen und Wildtierbeobachtungen.

Die zwei Naturerlebnispärke bieten Tieren und Pflanzen in der Nähe von Städten ungestörte Lebensräume und den Besuchenden die einmalige Chance, eine intakte Natur zu erleben. Ein Highlight ist beispielsweise, den Wildnispark Zürich-Sihlwald mit einem Ranger zu erkunden.

Die 17 regionalen Naturpärke fördern eine nachhaltige Entwicklung in bewohnten Gebieten, und bewahren traditionelle Kulturlandschaften. Sie setzen auf regionale Produkte, welche beispielsweise auf einer kulinarischen Schatzsuche «Savurando», ein genussvoller Tagesausflug in acht Naturpärken, entdeckt werden können.

Welche Angebote gibt es für mobilitätseingeschränkte Personen?

Die Schweizer Pärke setzen sich dafür ein, dass alle Menschen die Natur ohne Hindernisse geniessen können. Auf der Seite «Pärke für alle», werden spezifische Angebote kommuniziert. Dazu gehören hindernisfreie Wanderwege für Rollstuhlfahrende, ältere Menschen und Familien mit Kinderwagen sowie die Möglichkeit, geländegängige Rollstühle zu mieten.

Die Schweiz bietet eine unglaubliche Vielfalt auf kleinstem Raum, die Reisedistanzen sind kurz und das öffentliche Verkehrsnetz ist hervorragend.

Welche besonderen Angebote oder Erlebnisse warten im Herbst und Winter auf Best Ager?

Es warten unzählige Kilometer an gut ausgebauten Wanderwegen mit schönen Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. Zudem bieten interessante Veranstaltungen Einblicke in die Natur & Kultur. Wer gerne mit dem Velo unterwegs ist, kann mit dem E-Bike auf der Route Verte von Schaffhausen bis Genf radeln. Im Winter ziehen sich die Wildtiere zurück – die Schutzzonen sind zu respektieren. Dennoch lässt sich die stille Schönheit der Natur auf Winterwanderwegen oder Schneeschuhtouren wunderbar geniessen. Weitere Angebote finden Sie auf parks.swiss oder in der Schweizer Pärke-App.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.