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7. Apr 2021

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Lifestyle

„Kochen ist pure Leidenschaft.“

Journalist: Chan Sidki-Lundius

Silvia Schneider liebt das Kochen. Seit letztem Herbst zelebriert sie diese Liebe in einer Kochshow, die bei ORF2 läuft. 

An Silvia Schneider kommt derzeit niemand vorbei. Die Schauspiele-rin und studierte Juristin schreibt Bücher, sie designt Klamotten, die durch nostalgisches Vintage-Flair überzeugen, und auf dem Parkett von „Dancing Stars“ zeigte sie gerade ihr tänzerisches Können. Be-sonders viel Zeit aber verbringt sie mit dem Kochen. „Ich liebe es, den Zuschauerinnen und Zuschauern meiner Sendung ‚Silvia kocht’ exzellente österreichische Küche und jede Menge regionale Produkte von unseren Bauern und Produzenten zu präsentieren“, sagt die Linzerin, die ein großes Talent fürs Scheinwerferlicht hat. „Kochen ist für mich der schönste Liebesbeweis für die Menschen, die einem im Leben wichtig sind, konzentrierte Entspannung, meine Wellness.“

Doch woher kommt diese Liebe zum Kochen? „In unserer Familie wurde immer schon viel gekocht. Die Küche war das Zentrum des Lebens. Ob Klein oder Groß, da hat jeder mitgeholfen. Mir hat es eine unglaubliche Freude bereitet, jeden Sonntag die Deckel der dampfenden Kochtöpfe meiner Oma zu heben und zu erraten, was sie da wieder gezaubert hat“, berichtet Silvia Schneider, die stets knallrote Lippen hat. Noch heute stelle sie sich beim Kochen gerne vor, dass ihre Vorfahren hinter ihr stehen und ihr über die Schulter blicken, um zu sehen, was sie gerade zubereitet. 

Bei „Silvia kocht“ bereiten die kreativsten Köche Österreichs – darunter Toni Mörwald, Alexandra Palla, Thomas Dorfer, Alain Weissgerber, Eveline Wild, Gustav Jantscher, Karin Kaufmann und Christian Göttfried – in einfachen, nachvollziehbaren Schritten köstliche Gerichte aus ihrer jeweiligen Region zu, die die Freude am Kochen wecken sollen. Dabei entlockt Silvia Schneider ihren hochkarätigen Gästen Tipps und Tricks sowie wertvolle Informationen rund um die überwiegend regionalen Zutaten und deren Zubereitung. Von den Köchinnen und Köchen, mit denen sie zusammenarbeitet, möchte sie verständlicherweise niemanden herausheben. „Sie sind alle toll. Sehr sympathisch, kreativ, witzig und extrem entspannt“, so die 38-Jährige, die es extrem genießt, jede Woche mit einem neuen Menschen arbeiten zu dürfen – und dabei immer auch eine Menge Neues zu lernen. 

Sie selbst kocht privat ebenfalls sehr gerne. Sogar nach einem langen Drehtag im Studio bereitet sie sich abends zuhause meistens noch etwas Leckeres zu. Und selbst, wenn spontan Besuch kommt, kann sie im Hand-umdrehen ein schönes Gericht aus den Zutaten in ihrem Kühlschrank zaubern. Vor allem liebt sie die österreichische Küche, weil diese „den Brückenschlag zwischen verspielten Süßspeisen und deftigen Schmankerl im kleinen Finger hat“.

Da ihre Mutter aus Krakau kommt, steht die nie gekünstelt wirkende, gern und viel lachende Silvia Schneider auch auf die polnische Küche. Insbesondere gefallen ihr daran die würzigen Gerichte und die unverblümte Art, mit der die Polen die Familie und Freunde zum Essen auffordern: „Man fühlt sich daher sofort wohl in diesem Land.“Kochanfängern und -laien empfiehlt Silvia Schneider, keine Angst zu haben. Das sei das Wichtigste. „Absolut jeder kann kochen. Es kann wirklich nichts Schlimmes dabei passieren und es macht einfach Spaß, etwas zu kreieren. Egal ob für sich selbst oder die besten Freunde“, so ihre feste Überzeugung. „Kochen ist für mich tatsächlich pure Leidenschaft. Kochen ist aber auch Sex“ (lacht laut).

Sehr angetan ist Silvia Schneider auch von den regionalen Produzenten, auf die sie durch ihre Kochsendung trifft. Es sei ihr eine unglaubliche Ehre, Einblicke in deren Betriebe zu erhalten und die Leidenschaft für das Produkt und das Handwerk zu transportieren: „Ich bin ein großer Fan von ihnen. Hut ab vor allen Bauern und Produzenten.“ Recht hat sie, denn ohne den Einsatz hochwertiger Produkte taugt auch das beste Rezept nichts!

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.