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6. Feb 2020

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Business

Konferenz- und Tagungshotels vor der nachhaltigen Wende

Journalist: Frank Tetzel

Die beiden großen Herausforderungen der Meeting- und Incentivebranche sind mit zwei Schlagworten beschrieben: Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Genau genommen sind es sogar fünf: Sicherheit (IT und physisch, Fachkräfte, neue Veranstaltungsformate). Doch auch wenn die Auswahl eines Konferenzortes in erster Linie immer noch mit der Attraktivität der Location zusammenhängt, so spielen nachhaltige Gesichtspunkte zunehmend eine größere Rolle.

Immer wieder belegen Studien und Befragungen, dass der Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz bei den Deutschen zunimmt. Die Tatsache, dass der Gast von Morgen nachhaltiger sein wird, gilt als sicher. Nicht nur aufgrund eines steigenden Preises für CO2 denken Unternehmen und Verbände, die Veranstaltungen und Kongresse planen, zunehmend über Ressourcenschonung nach; genauso, wie sich die Anbieter von Unterkünften und Locations auf dem Weg begeben, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Neue Ansprüche

Schon vor Greta oder Fridays For Future waren die gestiegenen Umweltansprüche der Generation X und Y zu erkennen, auch wenn diese sich nicht immer auch in der Bereitschaft niederschlagen, auch einen höheren Preis zahlen zu wollen. Umwelt- und Klimaschutz ja, aber wenn es um die finanzielle CO2-Kompensation von etwa Flügen geht, dann geht die Bereitschaft der Reisenden zurück.

So konstatiert der Deutsche Reiseverband, dass 2018 lediglich zwei Prozent der Flugreisen ausgeglichen wurden. Auch wenn Reisende aller Alters- und Einkommensklassen in Studien übereinstimmend angeben, möglichst nachhaltig reisen zu wollen, so ist es mit der Umsetzung doch noch schwierig. Das merkt auch die Meeting- und Hotelbranche, denn auch dort unterscheiden sich Anspruch und Wirklichkeit. Als beispielsweise einige große Hotelketten ankündigten, ihre Mini-Toilettenartikel abzuschaffen, stieg die Zahl der Beschwerden kräftig an.

Geringe Bereitschaft

Innegrit Volkhardt vom Bayerischen Hof in München stößt in das gleiche Horn, sie äußerte jüngst gegenüber dem Branchenblatt AHGZ, dass das Problem die Forderungen der Menschen sei. Man handele im Hotel verantwortungsvoll, aber die Kundenwünsche seien widersprüchlich. So habe man beispielsweise bei den E-Steckdose im Hotel anhand des Stromverbrauchs seit sechs Jahren festgestellt, dass sie – bis jetzt zumindest – so gut wie nicht genutzt würden. Und beim Essen versuche man soweit es gehe heimische Produkte zu verarbeiten und auf gefährdete Tierarten ganz zu verzichten – aber der Gast fordere gewisse Dinge.

An Nachhaltigkeit führt kein Weg vorbei

Man rede heute viel über Klima- und Naturschutz, die Wirklichkeit sei oft anders. Dennoch ist der Hotel- und Meetingbranche bewusst, dass ein Wandel nötig ist. Die beschlossene Abgabe auf CO2 wird mit steigenden Kosten verbunden sein. „Kundenwünsche sind die eine Seite, die Anforderungen von Analysten und Investoren die andere“, sagt Katrin Schmitt, Expertin für die Meetingbranche und Chefredakteurin des Branchenfachmagazins „CIM – Conference & Incentive Management“. „Zum einen hängen CO2-Emissionen vor allem davon ab, wie Locations errichtet und betrieben werden, zum anderen achten Analysten zunehmen darauf, wie Nachhaltigkeit in der Branche gelebt wird.“ In der Zeit, in der sich beispielsweise große Finanzunternehmen – wie jüngsten Blackrock – der Finanzierung von fossilen Unternehmen entziehen würden, würde auch die Branche stärker unter Druck geraten, fährt die Spezialistin fort. Und noch etwas anderes käme hinzu. Aufgrund des Fachkräftemangels seien auch festgeschriebene Nachhaltigkeitsziele wie die UN SDGs zunehmend wichtig, um Nachwuchs rekrutieren zu können. Und es gebe noch eine andere Entwicklung: Das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz verpflichtet inzwischen kapitalorientierte Unternehmen über 500 Mitarbeiter, über ihr Engagement für Gesellschaft und Umwelt einen Bericht abzulegen. Und dies adressiere selbstverständlich die gesamte Branche, die sich – um eine langfristige Perspektive zu schaffen – darauf einstelle. Denn Großunternehmen – immerhin ein sehr begehrtes Kundensegment in der Meetingbranche – werden aufgrund der Vorgaben zunehmend auf die Dienstleister und Anbieter zurückgreifen, die deren Nachhaltigkeitskodex unterstützen, um ihre eigene Liefer- bzw. Beschaffungskette kongruent zu halten. 

MICE Branche ist auf dem Weg

Tagungs- und Kongresshotels, aber auch Kongresszentren, haben bereits einen längeren Weg hinter sich, was die Umstellung auf Nachhaltigkeit angeht. Es gibt Häuser, bei denen beispielsweise Kugelschreiber oder Notizblöcke nur noch auf Wunsch ausgehändigt werden, weil die meisten Teilnehmer sowieso mit Tablets oder Notebooks anreisen. Katrin Schmitt: "Die Branche ist seit einigen Jahren an verschiedenen Stellen aktiv im Entwickeln nachhaltiger Prozesse. An einem eigenen Nachhaltigkeitsstandard, der sowohl von der Nachfrageseite, als auch von der Anbieterseite gleichermaßen definiert wird, ist allen voran NGO Positive Impact Events, unterstützt von den internationalen Branchenfachberbänden." Aber auch im Kleinen zeigt sich, was inzwischen nachhaltigen möglich ist: Küchenschürzen aus recycelten PET, Fair-Trade Standards bei Hotelbettwäsche und Handtüchern oder Kleiderbügel aus wieder aufgearbeitetem Karton sind nur einige wenige Services und Produkte, auf die Locations oder Hotels zurückgreifen.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.