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10. Mär 2021

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Business

Leasing schont die Liquidität

Journalist: Armin Fuhrer

Unternehmen, die Fahrzeuge oder Immobilen leasen statt kaufen, müssen in der Krise seltener neue Kredite aufnehmen, sagt Claudia Conen vom Leasingverband.

Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Gesellschaften, Foto: Presse

Frau Conen, viele Firmen sind durch die Pandemie in eine finanzielle Schieflage geraten. Kann Leasing in dieser Situation Abhilfe schaffen?

Eine Vielzahl an Unternehmen hat ihre Investitionspläne auf Eis gelegt. Ursachen sind die Unsicherheit über die künftige Entwicklung, aber auch Liquiditätsengpässe und Schulden aufgrund der Corona-Krise. Für Firmen, die investieren wollen, stellt Leasing eine gute Lösung dar. Denn Leasing ermöglicht, liquiditäts-schonend zu investieren und verringert die langjährige Verschuldung durch erzwungene Kreditaufnahmen. Nach dem „Pay-as-you-earn-Prinzip“ lassen sich die Leasing-Raten aus den erwirtschafteten Erträgen des Investitionsobjekts bestreiten. Im Fall einer ernsthaften substanziellen Krise wird jedoch sicher kein Unter-nehmen planen, in neue Maschinen, IT oder Fahrzeuge zu investieren.

Können die Sonderprogramme von Bundes- und Landesregierung zur Unterstützung von Unternehmen auch für die Leasingkosten genutzt werden?

Leasing-Raten sind als förderfähige Fixkosten im Rahmen der staatlichen Überbrückungshilfen für Unternehmen anerkannt. Zudem wurde Leasing in die staatlichen Förderprogramme eingezogen. Dies hat gewirkt: Eine aktuelle Studie der KfW zur Belastung des Mittelstandes durch die Corona-Maß-nahmen zeigt, dass nur vier Prozent der befragten Unternehmen während der Lockdown-Phasen im Januar 2021 und im April 2020 ihre Leasing-Raten nicht be-dienen konnten. Im Juni und September 2020 waren es sogar mit ein beziehungsweise zwei Prozent noch weniger.  

Kann Leasing möglicherweise sogar Liquidität schaffen und so in manchen Fällen einen wichtigen Beitrag zum Überleben von Firmen leisten?

Mittels Sale-and-lease-back kann durchaus Liquidität geschaffen werden. SLB wird daher aktuell verstärkt genutzt. Die Leasing-Gesellschaft kauft die Maschine, das Nutzfahrzeug, die Immobilie etc. vom künftigen Leasing-Nehmer und verleast das Objekt diesem anschließend zurück. Dadurch erzielt der Leasing-Kunde einen Liquiditätszufluss, verbessert die Bilanzkennzahlen und seine Bilanzstruktur. 

Welche Modelle sind für Firmen jetzt besonders günstig?

Einen Mehrwert gerade in unsicheren Zeiten können innovative nutzungsabhängige Finanzierungsmodelle wie „Pay-per-Use“ bieten. Dabei wird die Rate in Abhängigkeit von der tatsächlichen Nutzung einer Maschine oder Anlage berechnet.

Wie kommt die Leasingbranche selbst durch die Pandemie?

Die Leasing-Wirtschaft ist stabil durch das Krisenjahr 2020 gekommen. Jedoch wirkt sich die getrübte Investitionsstimmung auf das Leasing-Neugeschäft aus. Die gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen sind 2020 gegenüber 2019 um 12,5 Prozent zurückgegangen. Das Neugeschäft im Mobilien-Leasing verbuchte während des Lockdowns 2020 zeitweise einen Rückgang von gut 10 bis 20 Prozent. Die Folgen der Corona-Pandemie sind zwar noch im Schlussquartal 2020 zu erkennen, allerdings verlief es deutlich besser als die Vorquartale und verzeichnet im Vorjahresvergleich einen Rückgang von rund 4 Prozent. 

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.