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6. Sep 2024

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Gesellschaft

Lebenslanges Lernen kurbelt die Karriere an

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Sarah Noltner/unsplash

In jungen Jahren zur Schule und dann für immer in einem Job arbeiten? Das war einmal. Heutzutage werden Umschulung, Fort- und Weiterbildungen immer wichtiger.

Die Wissenschaftlerin Marie Curie (1867–1934) ist ein herausragendes Beispiel für lebenslanges Lernen. Nach ihrem Abitur begann die gebürtige Warschauerin ein Studium an der Pariser Universität Sorbonne. Obwohl sie damals über geringere naturwissenschaftliche Vorkenntnisse als ihre französischen Kommilitonen verfügte und mit der fremden Sprache zu kämpfen hatte, erwarb sie später zwei Doktortitel und erhielt 1903 für die Entdeckung der Radioaktivität sogar den Nobelpreis in Physik. Doch sie ruhte sich nicht auf ihrem Erfolg aus: Die wissbegierige Frau lernte und forschte immer weiter und bekam acht Jahre später auch noch einen zweiten Nobelpreis – dieses Mal in Chemie, für die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium und die Isolierung des Radiums. Natürlich müssen solche außergewöhnlichen Leistungen nicht von jedem Menschen erbracht werden. Jedoch zeigen sie deutlich, was man schaffen kann, wenn man sich nicht nur mit dem bisher Gelernten begnügt. Das lässt sich auch auf das Berufsleben von heute übertragen – und ist in der modernen Wirtschaft wichtiger denn je.

Neue Lösungen notwendig

Die heutige Arbeitswelt steht vor großen Herausforderungen, gerade was die dringend benötigten Fachkräfte betrifft. Bei den Berufsanfängern zeigt sich derzeit ein deutlicher Trend: Während die Zahl der Hochschulabsolventen steigt, bleibt die Anzahl der Auszubildenden hinter den Bedarfen des Arbeitsmarktes zurück. Gebraucht werden jedoch Mitarbeitende, die sowohl über eine gute theoretische Ausbildung als auch über ausgewiesene praktische Fähigkeiten verfügen. Das macht neue Lösungen und alternative Bildungswege erforderlich. Auch die Neugierde und Fortbildungsbereitschaft des Einzelnen ist jetzt gefragt.

Wer sich also bereits in einem praktischen Alltag eines anerkannten Berufsbildes bewiesen hat, kann auch durch Weiterbildung, Umschulung und/oder weitere Praktika sein Wissen vergrößern.

Traditionelle akademische Wege wie Universitätsabschlüsse bieten ein umfassendes Fachwissen, doch bemängeln Arbeitgebende oft die fehlenden berufspraktische Erfahrungen der Absolventen. Hier können stark praxisorientierte Studiengänge, zum Beispiel an Fachhochschulen, eine wertvolle Alternative sein. Durch die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und praxisnahe Lernansätze erhalten Studierende dort nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch tiefere Einblicke in reale Arbeitsprozesse.

Aus dem alten in den neuen Job

Und auch, wer keinen akademischen Hintergrund hat, sollte vor einer lebenslangen Wissenserweiterung nicht zurückschrecken. Denn berufsrelevant Lernen kann man auch ohne Hochschulstudium. Insbesondere in Branchen, die einen stetigen Wandel aufweisen, ist die schon gemachte Erfahrung entscheidend – etwa im IT-Sektor. Wer sich also bereits in einem praktischen Alltag eines anerkannten Berufsbildes bewiesen hat, kann auch durch Weiterbildung, Umschulung und/oder weitere Praktika sein Wissen vergrößern. Hier sind nicht die deutschen Hochschulen, sondern Bildungsanbieter in der Erwachsenenbildung die richtigen Ansprechpartner. Bestenfalls kooperieren diese auch mit Unternehmen aus der Wirtschaft, sodass Lernwillige direkt Einblicke in den noch fachfremden Berufsalltag bekommen können und die Firmen die Profis von morgen kennenlernen.

Fakten:

Marie Curie begann ihre wissenschaftliche Ausbildung erst mit 24 Jahren, nachdem sie nach Paris zog. Zuvor bildete sie sich autodidaktisch weiter, da Frauen in Polen keinen Zugang zu höheren Bildungseinrichtungen hatten.

11. Sep 2024

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Wirtschaft

4 Gütesiegel in der Landwirtschaft

**AMA-Siegel – staatlich geprüft** Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags. Weiterführende Informationen unter: amainfo.at ![artem-beliaikin-8wtuWVzQbpE-unsplash.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/artem_beliaikin_8wtu_W_Vz_Qbp_E_unsplash_ec4014f31a.jpg) (c) Artem Beliaikin/unsplash **Bio Austria – mehr Bio geht kaum** Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen Bio-Lebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten. Weiterführende Informationen unter: www.bio-austria.at ![pexels-pixabay-164504.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pixabay_164504_c2df8ec61d.jpg) (c) Pixabay/pexels **Tierwohl kontrolliert - Haken dran** Die Gütezeichen “Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. “Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel “Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! Weiterführende Informationen unter: www.zukunfttierwohl.at ![daniel-leone-LXQx98FPPQ4-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/daniel_leone_LX_Qx98_FPPQ_4_unsplash_7a422f1f60.jpg) (c) Daniel Leone/unsplash **Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet** Das EU-Kennzeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde. Weiterführende Informationen unter: www.svgh.at ![alexander-maasch-KaK2jp8ie8s-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alexander_maasch_Ka_K2jp8ie8s_unsplash_59dbc11c7a.jpg) (c) Alexander Maasch/unsplash