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14. Dez 2021

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Business

Mehr Flexibilität, kurze Bindung

Journalist: Armin Fuhrer

Abo-Modelle für Gebrauchsgegenstände könnten in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen. Vor allem auf jüngere Menschen wirkt das Mieten auf Zeit attraktiv.

Egal ob Autos und Nutzfahrzeuge, Möbel, Haushalts- oder Elektrogeräte,Kunstwerke, Kameras oder Kopfhörer – für alle diese Produkte gibt es inzwischen die Möglichkeit, sie in einem Abonnement auf Zeit zu mieten, anstatt zu kaufen. Solche Abo-Modelle funktionieren im Prinzip wie ein Kredit mit relativ niedrigen Zinsen: Der Verbraucher bezieht ein Produkt, zahlt eine monatliche Miete und gibt es nach einer zuvor festgelegten Zeit zurück oder kann es gegen eine geringe zusätzliche Gebühr übernehmen. Bei Smartphone-Verträgen ist das Modell längst alltäglich. Letztlich funktionieren auch Film- und Musikstreamingdienste nicht anders. Mit einem Unterschied: Der Nutzer hat keine Möglichkeit, Songs oder Filme in irgendeiner Weise für die Zeit nach dem Ende des Abonnements zu behalten. Auch in der Autobranche wachsen die Zahlen der Kunden, die nicht mehr das klassische Leasing-Modell wünschen, sondern das Abonnement. Aus Kundensicht birgt es einige Vorteile: So beinhaltet das Abo nicht nur das Fahrzeug, sondern auch die Kfz-Versicherung und mögliche Reparaturen. Außerdem kann ein Auto im Abonnement für sehr kurze Zeit, bei vielen Anbietern ab einem Monat, übernommen werden, während ein Leasing-Vertrag für gewöhnlich über einen deutlich längeren Zeitraum läuft.

Das kann für Privatpersonen, die nur für eine kurze Zeit ein Auto benötigen ebenso vorteilhaft sein wie für Unternehmen, die zum Beispiel kurzfristig zusätzlichen Bedarf an Autos während besonders starker Auftragseingänge haben. Die Zahl der Autos im Abonnement liegt dieses Jahr in Deutschland bei rund 60.000. Eine Zahl, die klein erscheint, aber nach Experten-Schätzung hat dieses Modell gute Zukunftschancen. Auch beispielsweise Firmencomputer, die nur für eine kurze Zeit benötigt werden, kann ein Unternehmen auf diese Weise im Abo mieten. Es entgeht damit hohen Anschaffungskosten. Gerade bei jungen Leuten ist das Abo-Modell auf dem Vormarsch. Möchten viele Vertreter der „Generation Golf“ ihr Auto oder ihren Computer noch besitzen, so legen jüngere Menschen mehr Wert auf die eigentliche Nutzung und auf größtmögliche Flexibilität. Weil hohe Anschaffungskosten entfallen und stattdessen eine monatliche Leihgebühr zu zahlen ist, werden die abonnierten Gegenstände erschwinglich. Das Modell lohnt sich aber eher bei einer kürzeren Dauer. Umso länger die Mietzeit ist, umso größer wird am Ende die Diskrepanz zwischen dem ursprünglichen Kaufpreis und der Abo-Gebühr.

Oft steht bei den Verbrauchern aber auch im Vordergrund, dass durch die Zirkularwirtschaft Emissionen eingespart und Elektroschott vermieden werden kann, denn die Geräte können nach dem Ablauf des Abos von einem anderen Benutzer erneut gemietet werden. Weil die Abo-Modelle mit dem Wunsch von immer mehr Kunden nach mehr Flexibilität und nach mehr Nachhaltigkeit zusammenfallen, dürfte es sich in den kommenden Jahren weiter ausbreiten.

Nicht zuletzt ist es auch für die Unternehmen interessant, denn ein Abo-Modell bedeutet einen dauerhaften, gut planbaren Umsatz und ermöglicht es, Kunden längerfristig zu binden. Denn die Chancen sind groß, dass ein zufriedener Kunde auch das nächste Produkt wieder bei demselben Unternehmen mietet.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.