23. Nov 2022
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Lifestyle
Journalist: Theo Hoffmann
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Foto: Christoph Köstlin
Joko Winterscheidt nutzt seine Popularität auch, um anderen Menschen zu helfen, die richtigen Personen dazu ins Boot zu holen und miteinander zu vernetzen.
Warum klappt die Zusammenarbeit zwischen Dir und Klaas eigentlich so gut? Welche Chemie spielt da die Hauptrolle und was kann der eine besser als der andere?
Wir haben komplett verschiedene Freundeskreise, mit denen wir den anderen eifersüchtig machen. Es macht mich rasend und wild, Klaas an der Seite eines anderen Brillenträgers zu sehen. Ich will dann sofort zu ihm und ihm die Flausen austreiben, die er vielleicht in den Kopf gesetzt bekommt. Und am Ende sind wir einfach engste Freunde, die schon sehr viel miteinander erlebt haben, sowas verbindet fürs Leben.
Klaas und Du habt gerade die Exklusivverträge bei ProSieben verlängert und denkt über eine Reihe von neuen Projekten nach. Was davon könnt ihr denn schon verraten?
Das musst Du Klaas fragen. Ich verrate hier nichts.
Ihr habt gerade „10 Jahre Duell um die Welt“ gefeiert. Was waren im Rückblick eigentlich die schönsten Erlebnisse?
An dieser Show ist nichts schön. Ich verstehe, was die Zuschauer daran mögen, aber ich persönlich habe die Drehs immer als echte Tortur empfunden. Klar, wir haben die schönsten Orte der Welt gesehen, aber wir haben an all diesen Orten auch wirklich Schlimmes erfahren.
Jeder hat ja so seine eigene Vorstellung von Humor. Was ist Dein ganz persönliches Geheimrezept für einen Gag, der dann auch wirklich sitzt?
Wenn etwas unverhältnismäßig größer ist als sonst. Also eine Zahnbürste in Menschengröße zum Beispiel. Dann ist das ein safer Gag. Da kann ich drüber lachen. Ansonsten gilt aber, Klaas sagt was, ich lache und das ist dann der Indikator für: Ah, jetzt ist etwas witzig.
Bist Du eigentlich eher ein Sommer- oder ein Winterfan? Was kannst Du ganz persönlich dem Winter abgewinnen?
Im Winter mag ich gerne III FREUNDE Glühwein trinken und am Feuerchen sitzen. Ich mag es, aus der Kälte reinzukommen und mich aufzuwärmen, um dann wieder rauszugehen und wieder reinzugehen. Das kann ich den ganzen Tag machen.
Deine JOKOLADE ist ja nicht nur ein Volltreffer für Genießer, sondern ein echter Fairtrade-Artikel, der alle Anforderungen an fair erzeugte Rohstoffe erfüllt. Was ist neu bei der Marke und wie kontrollierst Du, dass alles bei Deinen Kriterien bleibt?
Wir sind nicht nur Fairtrade, sondern zahlen eine weitere Gebühr an die Open Chain. Diese Organisation hat den „Bean Tracker“ erfunden. Damit wissen wir, von welchem Bauern oder welcher Bäuerin welche Kakaobohnen kommen und können genau diese Person dann eben auch bezahlen. Mit anderen Worten: Das Geld kommt da an, wo es gebraucht wird. Fairtrade und Open Chain sind so große Organisationen, die sich einer klaren Verbesserung der Einkünfte von, in unserem Fall, Kakaobauern und -bäuerinnen verschrieben haben. Mit jeder Tafel, die wir mehr verkaufen, unterstützen wir genau diese Mission. Wir möchten illegale Kinderarbeit und moderne Sklaverei aus der Kakaoindustrie verbannen. Dafür sind wir angetreten.
Du hast etliche Spendenaktionen auch für die Ukraine unterstützt. Wie wählst Du aus, für was Du Dich einsetzt?
Im Fall der Ukraine Spenden, habe ich vorher mit den Initiativen geschrieben, um herauszufinden, was sie wirklich am meisten brauchen. Ist es Geld? Sind es Waren? Ich habe auch viele Menschen einfach miteinander verbunden, weil ich selbst gar nicht alles abdecken konnte. Ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn man so viele Menschen erreichen kann wie wir, es unsere Pflicht ist, diese Reichweite und Aufmerksamkeit sinnvoll zu nutzen.
Warum unterstützt Du die Obdachlosenhilfe ONE WARM WINTER?
Weil es ein Thema ist, das mir nahe geht. Immer wieder finden die Kollegen eine simple Idee, die einfach gut ist, um den Menschen auf der Straße zu helfen. Wir sollten alle mit weniger verschlossenen Augen durch unsere Städte laufen. Anstatt mal einen Euro hier oder einen Euro da in einen Becher zu legen, sollten wir uns mit dem Menschen, der da auf der Straße lebt, unterhalten und fragen: Was brauchen Sie? Soll ich etwas zu Essen oder eine Decke besorgen? Dann ist viel mehr getan. Ich habe es noch nie bereut, ein Gespräch mit einem Menschen zu beginnen, der auf der Straße lebt. Es verändert sofort die Perspektive. Jeder Obdachlose auf der Straße ist vor allem ein Mensch mit Bedürfnissen – wie wir alle.