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3. Sep 2021

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Lifestyle

Minimaler Eingriff, maximaler Erfolg

Journalist: Kirsten Schwieger

Endoskopische Eingriffe bei Rü-ckenleiden nehmen hierzulande zu – punkten sie doch mit vielen Vorteilen.

Rückenschmerzen sind hier zulande zur Volkskrankheit geworden. Kann eine Ursache ausgemacht werden, wird heutzutage schnell zum Skalpell gegriffen. Schon 2017 errechnete die Bertelsmannstiftung, dass die Zahl der operativen Eingriffe an der Wirbelsäule in zehn Jahren um 71 Prozent gestiegen war. 

Invasive Operationstechniken wie die offene, mikrochirurgische OP sind bei Rückenleiden nach wie vor der Standard und Routine für den:die Chirurg:in. Eine moderne und immer beliebtere Alternative dazu ist die endoskopische Wirbelsäulenchirurgie. Statt einem großen Hautschnitt, wie bei der klassischen offenen Operation, genügt zur Einführung der besonders kleinen endoskopischen OP-Instrumente in den Körper ein kleiner Schnitt von nur wenigen Millimetern. Aus diesem Grund werden endoskopische Eingriffe auch „Schlüsselloch-OPs“ genannt. Das Endoskop ist eine schlauchartige Sonde von geringem Durchmesser, welche mit einer Lichtquelle, Linsen und einer Kamera versehen ist. Mit diesem minimal-invasiven Eingriff können mittlerweile Bandscheibenvorfälle der Lendenwirbelsäule, Spinalkanalstenosen und Spondylarthrosen schonend operiert werden. In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für endoskopische Operationen. 

So werden beispielsweise bei einem Bandscheibenvorfall unter örtlicher Betäubung eine oder mehrere endoskopische Sonden über kleine Schnitte im unteren Rücken bis zum Bereich des Bandscheibenvorfalls platziert. Durch das Endoskop werden dann spezielle Miniatur-Instrumente eingeführt, mit denen das überschüssige Bandscheibengewebe entfernt wird. Die röntgen- und monitorüberwachte Operation dauert in der Regel zwischen 30 und 45 Minuten und ist auch ambulant möglich.

Zwar dauert es relativ lange, bis ein ein:e Operateur:in die Technik beherrscht – für die Patient:innen birgt die endoskopische Operation jedoch nur Vorteile. So bewirken die kleinen Schnitte weniger Schmerzen, eine schnellere und komplikationslosere Wundheilung sowie kleinere Narben. Zudem benötigen die Patient:innen keine Vollnarkose. Für die lokale Betäubung reichen oftmals sogar Beruhigungs- oder Schlafmittel aus. Viele endoskopische Ein-griffe sind daher auch ambulant möglich. Gänzlich ohne Risiko ist die Schlüssel-loch-OP jedoch nie. So kann es auch bei ihr zu Blutungen, Entzündungen oder Nervenverletzungen kommen – jedoch mit geringerer Wahrscheinlichkeit als bei offenen OPs.

Ein weiterer Vorteil der minimal-invasiven Methode liegt in der kürzeren Rehabilitationsdauer. Nach endoskopischen Eingriffen genesen die Patient:innen in der Regel schneller. Meist kann das Rehabilitationsprogramm mit Physiotherapie schon eine Woche nach dem Eingriff starten. Oft können dann auch schon Bürotätigkeiten wieder aufgenommen werden. Leichte Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind bereits nach zwei Wochen möglich. Mit schwerer körperlicher Arbeit oder dem gewohntem Sporttraining sollte vier bis sechs Wochen gewartet werden. Es empfiehlt sich ein sanfter Einstieg mit langsamer Steigerung.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.