Diesen Artikel teilen:

21. Feb 2019

|

Gesellschaft

Mit dem Fernstudium zum Erfolg

Journalist: Jörg Wernien

Ausgewandert nach Chile, sich mit Solartechnik selbstständig gemacht und dazu ein Fernstudium absolviert. David Rau hat sich wirklich was getraut.

Seit zehn Jahren lebt David Rau in Santiago, der Hauptstadt von Chile. Sein Bachelor-Studium führte ihn nach Chile, fast an das andere Ende der Welt. Hier machte sich David Rau selbstständig. „In einem Land mit so vielen Sonnenstunden im Jahr, hier musste man einfach was mit Solarenergie aufziehen“, sagt der 33-Jährige. Doch sein erstes Studium brachte ihm nicht das nötige Wissen. „Eigentlich wollte ich in Chile auch studieren, doch die Professoren haben kaum Erfahrungen in dem Bereich Erneuerbare Energien. Deswegen habe ich ein Fernstudium für den MBA Renewables, damals ein ganz neuer Studiengang, begonnen“, erzählt der junge Unternehmer.

Mit einem chilenischen Partner machte er sich selbstständig, konnte so arbeiten und in der Freizeit sein Studium weiterführen. Die Zeitverschiebung bereitete keine Probleme. Die Kurse und Seminare waren auf Servern gespeichert und so für ihn jederzeit abrufbar. „Mir ist das nötige technische Wissen über Solartechnik und erneuerbare Energien sehr gut vermittelt worden. Damit habe ich hier jetzt die fachliche Kompetenz und kann seriös auftreten.“

Inzwischen arbeitet David Rau für eine große chilenische Firma, baut überall in dem Land Solaranlagen auf. „Der Markt hier ist stark am Wachsen, jedes Jahr verdoppelt sich die Fläche der Zellen. Mit Brasilien und Mexico ist Chile der Marktführer in der Technik in ganz Mittel- und Südamerika“, erklärt David Rau.

Fast das gesamte Studium konnte David Rau von Chile aus führen, nur für die Abschlussprüfung musste er nach Deutschland. Seine Hausaufgaben hat er mit Kommilitonen aus den USA und Israel gemacht. „Virtuell treffen wir uns öfter, für einen persönlichen Kontakt ist es zu weit.“ So ein Fernstudium würde er jederzeit wieder machen. „Bei so einem Fernstudium ist die Technik besonders wichtig, das war hier sehr gut organisiert. Besonders hervorheben möchte ich auch die Qualität der Professoren, da bin ich mit vielen noch im Kontakt. Sie haben mir auch die eine oder anderen Frage noch lange nach meinem Abschluss beantworten können“, erzählt David Rau.

„Dass so ein Fernstudium Geld kostet, ist klar, aber die Studiengebühren in Chile können sich auch nur wenige leisten. Und wer ein MBA Studium macht, steht eigentlich schon im Beruf und dann ist so etwas auch absolut bezahlbar“, begründet Rau seine Wahl für das Fernstudium. „Ich habe durch meine Ausbildung wirklich jetzt das Wissen um Techniken und Technologien, um hier den Ausbau der erneuerbaren Energien in Chile weit nach vorne zu bringen“, so der Gerente General der chilenischen Fluxsolar.

11. Sep 2024

|

Wirtschaft

4 Gütesiegel in der Landwirtschaft

**AMA-Siegel – staatlich geprüft** Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags. Weiterführende Informationen unter: amainfo.at ![artem-beliaikin-8wtuWVzQbpE-unsplash.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/artem_beliaikin_8wtu_W_Vz_Qbp_E_unsplash_ec4014f31a.jpg) (c) Artem Beliaikin/unsplash **Bio Austria – mehr Bio geht kaum** Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen Bio-Lebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten. Weiterführende Informationen unter: www.bio-austria.at ![pexels-pixabay-164504.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pixabay_164504_c2df8ec61d.jpg) (c) Pixabay/pexels **Tierwohl kontrolliert - Haken dran** Die Gütezeichen “Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. “Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel “Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! Weiterführende Informationen unter: www.zukunfttierwohl.at ![daniel-leone-LXQx98FPPQ4-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/daniel_leone_LX_Qx98_FPPQ_4_unsplash_7a422f1f60.jpg) (c) Daniel Leone/unsplash **Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet** Das EU-Kennzeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde. Weiterführende Informationen unter: www.svgh.at ![alexander-maasch-KaK2jp8ie8s-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alexander_maasch_Ka_K2jp8ie8s_unsplash_59dbc11c7a.jpg) (c) Alexander Maasch/unsplash