4. Mär 2019
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Lifestyle
Journalist: Chan Sidki-Lundius
Krass, authentisch und ein echter Macher: Benjamin „Ben“ Jaworskyj ist einer der bekanntesten und besten Reisefotografen in Deutschland.
Es gibt nur wenige Flecken auf der Erde, die Benjamin Jaworskyj noch nicht mit Kamera bereist hat. Weder von der Hitze in der Wüste noch vor arktischer Kälte oder wilden Tieren lässt er sich abschrecken. Für ein gutes Bild schwingt er sich hoch hinauf oder taucht tief ins Wasser ein, um dann mit beeindruckenden Aufnahmen in seine Wahlheimat Berlin zurückzukehren. „Ich versuche immer, Landschaften so schön wie möglich abzubilden. Damit das gelingt, bin ich stets auf der Suche nach der perfekten Location oder dem idealen Licht“, berichtet der 32-Jährige.
Zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein, ist sein Rezept für gelungene Aufnahmen. Zudem ist es ihm wichtig, dass auf seinen Bildern nichts Unnatürliches auftaucht: Liegengelassenen Müll sammelt er daher grundsätzlich vor seinen Landschaftsaufnahmen ein – und Menschenmassen meidet er so gut es geht. „Das gelingt zum Beispiel, indem ich sehr früh aufstehe, am liebsten außerhalb der Hauptsaison oder auch mal bei Nieselregen oder starkem Wind arbeite, wenn nur wenige andere Leute unterwegs sind“, so Benjamin Jaworskyj. Zu seinen liebsten Motiven gehören unter anderem die Polarlichter und die Milchstraße. Ansonsten gebe es nicht nur in Asien oder Afrika, sondern auch in vielen Ländern Europas, etwa in Norwegen, Island oder in den baltischen Staaten, unendlich viele wunderschöne Landschaften, die er mit markanten Vordergründen, starken Kontrasten und meistens in satten bunten Farben fotografisch einfängt.
Als Motivational Speaker gibt Ben sein fotografisches Wissen und seine Lebensphilosophie via YouTube und in Seminaren weiter. Mehr als 1000 Videos hat der Autodidakt bereits für das Internet produziert, über 400 000 Follower hat er in den sozialen Medien. In diesem Frühjahr erscheint im humboldt Verlag sein viertes Buch: „Urlaubsfotos nach Rezept“ – mit vielen Foto-Ideen für die nächste Urlaubsreise. Exklusiv für den Reiseguide hat Ben folgende Tipps zusammengestellt:
Wenn du an bekannten Sehenswürdigkeiten die Menschenmengen meiden willst, dann versuche zur Nebensaison und/oder früh morgens die Orte zu besuchen. Positiver Nebeneffekt: Die Sonne steht tief und das Licht ist besser.
Schlepp nicht zu viel Equipment mit. Das macht vor allem am Anfang die Auswahl und auch den Rucksack unnötig schwer. Hast du nur eine Linse, dann konzentrierst du dich mehr auf das Bild selbst als auf die Technik.
Mache viele Bilder! Vielleicht wirst du diesen Ort nie mehr besuchen. Oft ist der erste Moment nicht der beste, sondern man entdeckt wirklich spannende Motive erst, wenn man sich ein bisschen Zeit lässt und „warm“ fotografiert hat.
Begib dich auf eine Foto-Schnitzeljagd, also halte gezielt Ausschau nach bestimmten wiederkehrenden Motiven – z. B. ausgefallene landestypische Straßenschilder, Glaubensstätten, bunte Haustüren, Fahrzeuge oder exotische Pflanzen, die du dann als Serie über deine gesamte Reise immer wieder fotografierst.
Gehe raus aus der Kopf-Perspektive und knie dich hin oder lege dich sogar flach auf den Boden (wenn du dich traust). So bekommst du mit Sicherheit andere und interessantere Bilder als 99 Prozent der Menschen um dich herum.