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25. Mai 2023

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Lifestyle

Mittendrin im Draußen

Journalist: Julia Butz

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Foto: Kenny Eliason/unsplash

Die Tage werden schon wieder ein bisschen länger, die Temperaturen steigen endlich wieder – also nichts wie raus in den Garten.

Der Sommer kommt schneller als man denkt. Höchste Zeit, den eigenen Garten oder das urbane Grün schön einzurichten. Beim Buddeln, Wühlen und Einpflanzen entspannt es sich einfach ganz leicht. Warum? Weil man im besten Falle mal nicht denkt. Und wenn es gut läuft und man sich von der ein oder anderen Schnecke nicht ärgern lässt, auch einem meditativen Zustand gleichen kann. Anstrengende Gartenarbeit? Kennen wir nicht. Pflanzen, schneiden, mähen, mulchen – da lebt nicht nur die Seele auf, auch unserem Körper tut die Arbeit an der frischen Luft einfach gut. Dazu kommt, dass die vielen praktischen Gartengeräte das Leben jedes Hobbygärtners sehr viel einfacher machen. Gartenarbeit hat bewiesenermaßen* positive Auswirkungen auf die Gesundheit – neben Muskeltraining setzt die Outdoor-Aktivität auch eine ganze Reihe Glückshormone frei. 

Wer allein im Garten ist, genießt die Entspannung an der frischen Luft, an einem gemütlichen Rückzugsort in einem Buch zu schmökern oder den Bienen beim Arbeiten zuzusehen. Und dann der Duft von Lavendel, von Minze oder den anderen selbst angebauten Kräutern. Von der Vielfalt der Blütenfarben lässt man sich gerne verzaubern, von der Aussicht aufs Grün so schön entspannen. Den Kopf freimachen von Stress und Anspannung, auf der Gartenbank sitzen und die Vielfalt der Natur bewundern. Da blüht auch die Seele auf.

Der Garten ist der Ort, an dem man in der warmen Jahreszeit oftmals seine wertvollsten Stunden verbringt. Er bringt die Familie zusammen, wenn es was zu feiern gibt oder einfach nur, um das schöne Wetter und Beisammensein zu genießen. Und auch Freunde und Nachbarschaft freuen sich auf eine Einladung: zum zünftigen Angrillen, frühsommerlichen Brunch unter Bäumen oder einem ungezwungenen Aperitif in der eigenen Lounge-Ecke. Wenn es im Glas leise prickelt und die Sonne lacht – was gibt es Schöneres? Schon im Frühsommer macht es Spaß, sich mit Freunden im Garten zu treffen, um bei einem Drink gemeinsam auf die neue Sommersaison anzustoßen. Dazu ein paar Kräuter direkt aus dem Beet ins Glas gestreut – das pimpt jeden Cocktail auf und darf auch bei der selbstgemachten Zitronenlimonade nicht fehlen.

Der Garten kann Mittelpunkt des familiären Lebens, Outdoor-Wohn- und Esszimmer oder Partyzone sein. Mit ein paar Freunde laue Abende unter freiem Himmel genießen, Chillen beim Gartenpicknick, an der offenen Feuerstelle Marshmallows rösten, ein lockeres Boule-Spiel auf der Wiese… Die Möglichkeiten sind vielfältig, um die ersten warmen Sonnenstrahlen und das Beisammensein bei leckerem Essen und kühlen Getränken draußen zu genießen.

Jedem sein eigenes Paradies: Manch einer baut sich seine eigene voll funktionsfähige Werkstatt ins Gartenhäuschen oder verlegt den Office-Arbeitsplatz nach draußen, um ungestört arbeiten zu können. Immer mit dabei: der entspannende Blick in den grünen Garten. Dabei muss es nicht unbedingt der Traumgarten im Eigenheim sein. Auch Stadtmenschen ohne eigene Grünfläche können sich ihr eigenes Stückchen vom Gartenglück beim Urban Gardening mit Hochbeeten, Saisongärten oder als Gemeinschaftsfläche auf einer angelegten Gartenlandschaft eines Dachgartens erobern. Immer nach dem Motto: Mittendrin im Draußen.

*Erdung und Verbundenheitsgefühl, Entspannung und geringe Stressbelastung, Sinnstiftung und Achtsamkeitsübung: Lt. einer Studie des British Journal of Sports Medicine wirken sich bereits 10 Minuten Gartenarbeit pro Woche positiv auf die Gesundheit aus.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.