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6. Sep 2024

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Business

Modernes Finanzmanagement hat viele Seiten

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Adam Nowakowski/unsplash

Von der Finanzierung bis zum Einsatz neuester Technologien: Unternehmen können viel tun, um ihre Situation zu verbessern und transparent zu gestalten.

Die Finanzierung ist für mittelständische Unternehmen eine der zentralen Aufgaben, um im Wettbewerb mit den Konkurrenten zu bestehen, eine ständige Anpassung an neue Herausforderungen zu ermöglichen oder Schwächephasen zu überstehen. Daher ist ein zeitgemäßes Finanzwesen von ausschlaggebender Bedeutung. Dazu gehört eine Reihe von Praktiken und Strategien, mit deren Hilfe die finanziellen Abläufe effizienter und transparenter gestaltet werden können. KI und Digitalisierung bieten wertvolle Unterstützung beim Finanzmanagement.

Das Treasury-Team des Unternehmens entscheidet über die optimale Mischung aus Eigen- und Fremdkapital. So kann ein angepeiltes Wachstum finanziert und zugleich können die Kapitalkosten möglichst gering gehalten werden. Um an benötigtes Geld zu kommen, können Unternehmen zum Beispiel auf die traditionelle Art der Bankenfinanzierung zurückgreifen. Es bieten sich aber auch Alternativen wie Private Equity, Venture Capital und Peer-to-Peer-Kredite an. Eine jährliche Finanzplanung (Zero-Based-Budgeting) kann kosteneffizient wirken. Ein gut planendes Unternehmen hält Liquiditätsreserven parat, um unerwartete Ausgaben tätigen oder auf Schwankungen im Cashflow reagieren zu können. Eine Möglichkeit besteht darin, solche Reserven in kurzfristigen, unbedingt sicheren Anlagen zu halten. Wichtige Aufgaben liegen auch im Schuldenmanagement und in der Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten. Überschüssige Liquidität kann in kurzfristigen Anlagen eingesetzt werden, um eine Rendite zu erzielen.

Ein gut planendes Unternehmen hält Liquiditätsreserven parat, um unerwartete Ausgaben tätigen oder auf Schwankungen im Cashflow reagieren zu können.

Unternehmen, die global tätig sind, müssen zunehmend auch globale Finanzrisiken und internationale Steuervorschriften berücksichtigen. Ebenso müssen Compliance und Regulierungsvorschriften beachtet werden. Ein weiteres Risiko besteht in der Cybersecurity, denn ein erfolgreicher Cyber-Angriff kann sehr kostspielig werden oder im schlimmsten Fall sogar das Aus des Unternehmens bedeutet. Hier kann Sparen an der falschen Stelle sehr teuer werden. Und nicht zuletzt steigt die Zahl der Unternehmen, die Wert auf eine nachhaltige Finanzierung nach den ESG-Regelungen legen.

Um die steigenden Anforderungen zu bewältigen, kann modernes Finanzmanagement auf automatisierte Prozesse, zum Beispiel für die Buchhaltung und die Rechnungsstellung, zurückgreifen. Mit cloudbasierten Managementsystemen ist eine Echtzeit-Überwachung und -Analyse der finanziellen Situation möglich. Big Data, die Analyse großer Datenmengen, ermöglicht gute Einblicke in das Verhalten der Kunden und Markttrends. Das erleichtert wichtige Entscheidungen über Investitionen.

Zu den zu finanzierenden Aufgaben von modernen Unternehmen gehört neben der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie und der Digitalisierung sowie möglicherweise das Umstellen auf KI auch die Weiterbildung der Mitarbeitenden.

Zu den zu finanzierenden Aufgaben von modernen Unternehmen gehört neben der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie und der Digitalisierung sowie möglicherweise das Umstellen auf KI auch die Weiterbildung der Mitarbeitenden. Diese wird im idealen Fall aus den eigenen finanziellen Ressourcen finanziert. Ist das nicht möglich, können eventuell öffentliche Fördermittel beantragt oder die Zusammenarbeit mit Bildungsträgern und Berufsverbänden gesucht werden. Auch eine Finanzierung über Kredite ist möglich. Weiterbildung der Mitarbeitenden ist für moderne Unternehmen sehr wichtig, aber sie sollte keine Belastung der finanziellen Situation bedeuten.

Fakten

Das Treasury Management ist der Bereich im Finanzwesen des Unternehmens, das sich mit wichtigen finanziellen Fragen wie der Liquidität und der Finanzierung neuer Projekte beschäftigt. Der Schwerpunkt liegt darauf, die Finanzen stabil zu halten und transparent zu gestalten.

23. Okt 2025

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Wirtschaft

Auf dem richtigen Weg – Ein Beitrag von Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche

Ende August schlug das Herz der gesamten Games-Welt wieder in Deutschland: Die gamescom, das weltweit größte Games-Event, schloss mit beeindruckenden Rekorden. Damit ging von der gamescom 2025 ein besonders positives Signal für die Games-Branche in Deutschland und weltweit aus. Nach zwei herausfordernden Jahren für die Branche inmitten einer globalen Konsolidierungswelle und angespannter Weltwirtschaftslage konnte man regelrecht spüren, wie sich die Stimmung verbessert. Der große Erfolg der gamescom unterstreicht den lang erwarteten Aufwärtstrend. Auch mit Blick auf die deutsche Games-Branche stimmen mehrere Entwicklungen der vergangenen Monate positiv: Nachdem die Games-Unternehmen viele Jahre unterschätzt wurden und durch schlechte Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich bis zu 30 Prozent Kostennachteile hatten, ging es seit 2020 in diesen Punkten zwar endlich aufwärts. Die anhaltenden Probleme und Antragsstopps bei der Games-Förderung des Bundes hatten jedoch zuletzt zahlreiche Games-Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt und Deutschland im internationalen Vergleich wieder aus dem Rennen um die besten Games-Standorte geworfen. Die Folge war nach vielen Jahren des Wachstums ein Rückgang bei der Anzahl der Games-Unternehmen und -Beschäftigten. Doch mit dem Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD kam endlich wieder ein wichtiger Impuls. Die schwarz-rote Koalition würdigt darin nicht nur die umfassenden Potenziale und Vorreiterrolle der Games-Branche. Sie schreibt die Notwendigkeit fest, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Games-Standortes zu erhöhen. Keine 100 Tage nach Amtsantritt lässt die neue Bundesregierung, allen voran Games-Ministerin Dorothee Bär, Taten folgen: So sollen die Mittel der Games-Förderung für 2025 auf insgesamt 88 Millionen Euro erhöht werden – ab 2026 jährlich sogar auf 125 Millionen Euro. Diese Erhöhung orientiert sich endlich viel stärker am tatsächlichen Förderbedarf als die bisherige Summe von 50 Millionen Euro, bei der es wiederholt zu mehrmonatigen Antragsstopps gekommen war. Anfang August wurde zudem endlich auch der letzte Förderantragsstopp wieder aufgehoben und damit der Start von mehr neuen Spieleentwicklungen ermöglicht. Der angekündigte Aufbau eines eigenständigen Games-Referats im Forschungsministerium von Dorothee Bär soll zudem wieder die notwendige Handlungsfähigkeit für Games-Projekte innerhalb der Regierung stärken. >Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Auch beim E-Sport wurden wichtige Knoten nach jahrelangem Hin und Her durchschlagen: Ab Anfang 2026 sollen E-Sport-Vereine endlich als gemeinnützig behandelt werden. Vor dem Hintergrund der enormen Popularität von E-Sport und der angekündigten Olympischen E-Sport-Spiele ist diese gesellschaftspolitische Würdigung ein wichtiges Signal für den deutschen E-Sport und die vielen Menschen, die sich bisher schon in diesem Bereich engagiert haben. Der Games-Standort Deutschland ist also wieder auf der richtigen Spur. Die vielen positiven Schritte der vergangenen Wochen und Monate ebnen den Weg bis zur Umsetzung der zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung, die den weltweiten Standard darstellt und im internationalen Wettbewerb erfolgsentscheidend ist. Nicht nur wird diese den deutschen Games-Unternehmen mehr Planungssicherheit geben und für sie endlich konkurrenzfähige Rahmenbedingungen wie in erfolgreichen Ländern wie Kanada oder Frankreich schaffen. Wichtig ist die steuerliche Förderung auch für den gesamten Wirtschaftsstandort und sogar den Fiskus. Denn für jeden Förder-Euro entstehen zusätzliche 3,40 Euro an Steuern und Sozialabgaben, 4,80 Euro an zusätzlichen Investitionen sowie 8,70 Euro an Bruttowertschöpfung. Jeder Euro, der in die Games-Förderung fließt, sorgt also für zusätzliche Einnahmen für Deutschland. Jetzt muss es nur noch schnell in die Umsetzung gehen, damit wir dieses enorme Potenzial der Games-Branche auch am Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig nutzen können und den positiven Zukunftsaussichten für Games auch hierzulande nachkommen. Die Rekorde der gamescom, die positiven Weichenstellungen in der deutschen Games-Politik und viele optimistische Wachstumsprognosen zeigen: Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Das wirtschaftliche Potenzial der Games-Branche ist daher noch längst nicht ausgeschöpft, wie wir insbesondere in wachstumsstarken Regionen wie Südostasien und Südamerika mit unseren Formaten gamescom asia und gamescom latam selbst Jahr für Jahr sehen.