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4. Jun 2024

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Gesellschaft

Mulesing, Sheap Dipping & Co: Der Gründer von Nordwolle über Schafquälerei

Das Hochleistungsmerinoschaf, welches in Südafrika, Südamerika, Australien und Neuseeland gehalten wird, ist eine Qualzucht.

1.jpgMarco Scheel, Geschäftsführer M.S. Nordwolle GmbH

Schafzüchter wollen so viel Wolle wie möglich auf möglichst kleinen Tieren, die weniger Platz im Stall und weniger Futter benötigen. Also züchten sie Hautfalten an. Wenn das extrem gemacht wird, dann sind diese Hautfalten auch im After und das Schaf bekommt Probleme mit dem Koten. Um einen Befall mit Schmeißfliegenmaden in den kotigen Hautfalten zu verhindern, wird jungen Lämmern ohne Narkose die Haut rund um den Schwanz weggeschnitten. Diese Mulesing genannte Methode ist insbesondere in Australien weit verbreitet. Und eine ähnliche Tierquälerei wie das brutale Sheep Dipping, welches in vielen Ländern aus demselben Grund angewendet wird. Hierbei werden Schafe vom Kopf bis zu den Hufen in ein Wasserbad mit chemischen Desinfektionsmitteln gedrückt, um sie vor parasitärem Befall zu schützen. Das Hochleistungs-Merinoschaf kann in Deutschland gar nicht gehalten werden. Weil deren feine Wollfasern im Verhältnis zu ihrem Volumen eine riesige Oberfläche hat, sind Merinoschafe für feuchte klimatische Verhältnisse nicht gemacht. Ich habe hier aber auch schon Schafe gesehen, die ihr eigenes Gewicht nicht mehr halten konnten und zusammengebrochen sind unter ihrer vollgesaugten Wolle. Wer artgerecht gehaltene Wolle haben möchte, muss Produkte aus Landschafwolle kaufen.