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17. Mär 2023

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Gesellschaft

Nachhaltiges Bauen zahlt sich aus

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Luke van Zyl/unsplash

Nachhaltige Gebäude schonen  die Umwelt und stehen für hohe Bauqualität und Vermarktungschancen – und deswegen auch hoch im Kurs bei Investoren.

40 Prozent des Energieverbrauchs und 36 Prozent der CO₂-Emissionen eines Landes gehen laut Berechnungen der Europäischen Union auf die Kappe von Gebäuden. Damit es mit der anvisierten Klimaneutralität bis 2050 klappt, müssen beide Werte stark sinken. Um das zu schaffen, hat die EU-Kommission im März vergangenen Jahres 

im Rahmen des EU Green Deals einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft ins Leben gerufen. Dieser enthält diverse Maßnahmen, Strategien und Rechtsrahmen um Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle nachhaltiger zu gestal-ten. Zudem werden konkrete Abfallvermeidungsziele gesetzt.

Für die Bau- und Immobilienwirtschaft bedeutet das künftig einheitliche, klimafreundliche Standards – sowohl für Neubauten als auch für die Renovierung von Bestandsbauten. Denn die Sanierung von Gebäuden ist in der Regel mit weniger Energie- und Ressourcenverbrauch verbunden als ein Abriss und Neubau. Auf der anderen Seite minimiert ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Bauen den Energie- und Ressourcenverbrauch und bewahrt die Umwelt von vornherein – und zwar über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes hinweg. 

Das Nachhaltigkeitskonzept der Deut-schen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), dem deutschlandweit meist verbreiteten Anbieter von Nachhaltigkeitszertifikaten, umfasst zudem bei der Planung und dem Bau von Gebäuden noch die Aspekte Technik, Prozess und Standort. So müssen grüne Gebäude auch smart sein und so programmiert, dass Energie nur dann zur Verfügung gestellt wird, wenn sie benötigt wird. Die DGNB bietet internationale Nachhaltigkeits-Siegel für private Bauten an, während bei Bundesbauten das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) greift. Im angloamerikanischen Raum sind die Zertifizierungssysteme LEED und BREEAM von großer Bedeutung. Laut dem Institut für Bauen und Umwelt liefern die Zertifizierungen eine wissenschaftlich fundierte Datengrundlage für Gebäudebewertungen  im Hinblick auf die ökologische und technische Qualität. Sie stehen für hohe Bauqualität, höhere Vermarktungschancen und Mieterträge und einen höheren Marktwert. Und für geringere Betriebs-kosten. So sind nachhaltige Gebäude zwar teurer in der Herstellung, aber günstiger im Betrieb als konventionelle Gebäude. In einer DGNB-Umfrage wurde die Wertsteigerung durch Zertifizierung auf durchschnittlich sieben Prozent geschätzt.

Das mag ein Grund dafür sein, dass Bau-träger und Projektentwickler zunehmend Umweltaspekte berücksichtigen – obwohl die Zertifikate freiwillig sind und Geld kosten. Auch bei Immobilieninvestoren stehen grüne Immobilien hoch im Kurs. Eine Studie des Immobiliendienstleisters Catella belegte schon 2017, dass eine nachhaltige Objektauswahl die Portfolio-Rendite steigert. Laut Market Focus 2020 von BNP Paribas Real Estate knackte das Transaktionsvolumen nachhaltiger Gebäude bei Einzeldeals 2019 in Deutschland mit rund 11,6 Euro zum zweiten Mal in Folge die 10-Milliarden-Marke. Grüne Immobilien können also tatsächlich mithelfen, das Klima zu retten – wenn Nachhaltigkeit als dauerhafter Prozess und Städte und Gebäude als System betrachtet werden.

Faktoren nachhaltigen Bauens
- Nachhaltige Baustoffe wie Holz, recyclebarer Beton oder biologisch abbaubare High-Tech Nanomaterialien
- Kurze Transportwege durch regionale Bauteile; gute Verkehrsanbindung
- Eigene Energieerzeugung durch Photovoltaik/Windkraftwerke und smarte Energienutzung
- Abfallvermeidung bis zur Dekonstruktion

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.