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29. Feb 2024

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Lifestyle

Nächster Halt: Nordseeinsel Sylt

Journalist: Julia Butz

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Foto: Michael Kleinjohann/unsplash

Endlose Strände, eine erfrischende Meeresbrise und vielseitigste Inselnatur: Die Perle der Nordsee lädt zur Sommerauszeit ein.

Sonnenbaden im Strandkorb, dem Meeresrauschen lauschen, prickelnde Nordseeluft schnuppern und zum Sonnenuntergang in einer Strandbar einkehren – so sieht ein perfekter Sommertag auf Sylt aus – irgendwo auf dem 40 kilometerlangen Weststrand zwischen List und Hörnum. Deutschlands beliebteste Insel bietet wahre Sommerfreuden, Ruhe oder Abwechslung, egal ob man sich für einen Tagesausflug oder direkt mehrere Urlaubstage entscheidet.

Abseits vom Strandkorb lässt sich die Insel auf Spaziergängen oder mit dem Rad am besten erkunden. Naturliebhaber finden am Ellenbogen, der Halbinsel im Norden ihr Paradies: Hier trifft das Wattenmeer aufs offene Meer und die idyllische Ruhe einsamer Strände wird nur gelegentlich von etwas Möwengeschrei unterbrochen. Ebenso naturnah wandert es sich durch die Braderuper Heide. Kleine Spazierpfade führen durch die hügelige Heidelandschaft in der Inselmitte, die teilweise von typischen Holzstegen unterbrochen, den wunderschönen Blick auf das Wattenmeer freigibt. Vor allem im Spätsommer ein besonderer nordischer Genuss, wenn ein lilafarbener Teppich die Hügel überzieht. Ein weiteres maritimes Urlaubshighlight ist ein Spaziergang auf dem Meeresboden. Zweimal täglich zieht sich das Meer bei Ebbe zurück und gibt den Blick auf die weite Schlickfläche des Wattbodens frei. Bei einer geführten Wanderung im Unesco Weltnaturerbe Wattenmeer lässt sich der Lebensraum dieser faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt erkunden.

Glatte 200 Kilometer zählt das Radwegenetz der Insel. Die Hauptroute führt auf der stillgelegten Inselbahntrasse von Nord nach Süd. Zum Glück hat der Linienbus Fahrradplätze, sollte einem mal die Puste ausgehen. Sylt gilt außerdem als Mekka für Wassersportler: Wellenreiter, Surfer und Kiter suchen in den Wellen der Nordsee nach Herausforderungen, beim Stand-Up-Paddling an der Ostküste geht es gemächlicher zu. Zahlreiche Joggingpfade und Nordic Walkingstrecken bieten zusätzliche Möglichkeiten zum Auspowern für jedes Fitnesslevel.

Der Sommer hat auch kulturell einiges zu bieten: Beim Sylt Open Air spielen Musikgrößen wie die Fantastischen Vier, Alle Farben oder Johannes Oerding, in Kampen wird Till Brönner zum Kampen Jazz erwartet und die Kabarettbühne des Meerkabaretts in Rantum bietet ein buntes Comedy- und Varieté-Programm. Sportliche Veranstaltungshighlights sind der Beach Polo World Cup, bei dem der Hörnumer Osten zum wilden Westen wird sowie die Surf- und Kite Cup Klassiker im Juli und August. Stilvoll geht es beim White Dinner im Juli zu. Hier diniert man an einer langen Tafel am Strand – mit den Füßen im Sand und garantiertem Meerblick. Eines der vielen Entdeckungen, die die spannende Gourmetszene bereithält. In über 200 Restaurants kann von frischem Fisch in der Strandbar bis zur Sterneküche vieles von dem probieren, was die Insel so einzigartig macht.

Viele Wege führen nach Sylt. Am einfachsten erreicht man die Perle der Nordsee über den Hindenburgdamm, der Festland und Insel verbindet. Bahn und Autozug befördern Passagiere und Autos sicher auf die Insel. Hier beginnt der Urlaub schon bei der Anreise, denn während der Überfahrt kann man den wunderschönen Panoramablick über das Meer genießen.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.