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4. Okt 2022

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Lifestyle

Naturreisen – In der Ruhe liegt viel Kraft

Journalist: Lotta Jachalke

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Foto: unsplash

Unser Planet hat atemberaubende und ruhige Orte zu bieten. Eine Reise durch die Vielseitigkeit der Natur schenkt uns Kraft und unvergessliche Momente.

Endlich Urlaub! Endlich dem Stress des Alltags entfliehen und sich treiben lassen. Wenn es um die Urlaubsplanung geht, haben wir die Qual der Wahl, denn die Welt hat viele Abenteuer zu bieten. Die wesentliche Entscheidung: Bleiben wir urban oder rein in die Natur?

Keine Frage, beide Arten von Urlaub lohnen, aber Reisen in der Natur bieten Großartiges. Der Naturphilosoph John Muir sagte einst: „Der klarste Weg ins Universum führt durch den wilden Wald.“ Wir alle kennen es, das verblüffende Gefühl von Klarheit und Entspannung nach einem langen Waldspaziergang, einer Wanderung zu einem Aussichtspunkt in den Bergen oder einem Tag am Meer. Die Natur wirkt einfach auf unser Leben. Genug, um uns zu ermutigen, unsere kostbare Urlaubszeit dafür zu nutzen, für längere Zeit in die Natur einzutauchen.

Viele Menschen zieht der Entdeckergeist hinaus. Naturreisen bieten uns die Möglichkeit, etwas Neues zu erkunden. Ob eine blühende Bergwiese, die spiegelnden Sonnenstrahlen in einem Tautropfen, der schweifende Blick über ein regenverhangenes Tal oder der mümmelnde Feldhase am Waldesrand – es ist etwas Besonderes, die Sprache der Natur hautnah zu erleben. Aus der lebendigen und wahrhaften Natur können wir ungeahnte Kräfte für uns selbst schöpfen.

Wer schon einmal morgens im Zelt aufgewacht ist und nichts als das Zwitschern der Vögel hörte, kennt diese Wirkung. Im Alltag fangen uns die Routinen und Pflichten. Im Urlaub tut es dann gut, sich von diesem Rhythmus zu lösen. In der Natur können wir andere Geschwindigkeiten testen – und damit besser auf unseren Körper hören? Die Klänge der Natur helfen uns, in uns andere Seiten zu entdecken. Wir merken: In der Ruhe liegt viel Kraft.

All das kommt auch unserer Gesundheit zugute. Die Forschung zeigt, dass ein Aufenthalt im Freien, auch wenn er nur von kurzer Dauer ist, die Stimmung verbessert und Stress deutlich abbaut. Dies geschieht durch eine Senkung der Herzfrequenz und eine geringere Ausschüttung von Adrenalin. Ein Kreislauf wird in Gang gesetzt: Wir fühlen uns ruhiger und wohler, verspannte Muskeln lockern sich. Das hilft uns dabei, gut zu schlafen, wodurch wir automatisch mehr Energie für den nächsten Tag haben. Insgesamt werden wir glücklicher; kein Platz für schwere Gedanken. Die Entspannung steht uns dabei buchstäblich ins Gesicht geschrieben: Neben weniger Stress – der bekanntlich Spuren auf der Haut hinterlässt – regt der Sauerstoff auch die Zellteilung an und sorgt für einen schönen Teint. Einige dieser Effekte sind bereits nach wenigen Minuten in der Natur spürbar. Man bedenke also, wie sich ein gesamter Urlaub im Freien auf unsere Gesundheit auswirkt!

Die meisten Natururlaube sind auch mit einem gewissen Maß an Fitness verbunden. Dabei profitiert der Körper nicht nur, weil nach einiger Zeit die üblichen Trainingseffekte wie bessere Ausdauer, gesunder Blutdruck und ein gestärktes Immunsystem, eintreten. Studien zeigen, dass Menschen die sich bereits wenige Stunden pro Woche in der freien Natur aufhalten, nachweislich gesünder sind und sich besser fühlen als jene, die sich nicht regelmäßig draußen im Freien bewegen. Sport in der Natur ist also auch gut für die Seele. Dafür braucht man nicht unbedingt eine aufwendige Ausrüstung: Schon schnellere Spaziergänge machen uns spürbar fitter. Und eine Wanderung durch eines der vielen atemberaubenden Gebirge unseres Planeten kann eine größere Herausforderung sein, als vielen bewusst ist.

Eine Reise in die Natur ist auch eine prima Möglichkeit, um ein ordentliches Trainingsprogramm in Gang zu setzen – das haben wir gerade in der Pandemie gemerkt. Während die Fitnessstudios geschlossen blieben, fanden immer mehr Menschen einen Weg zu sportlichen Aktivitäten im Freien. Mit dem Kanu oder Kajak über Gewässer zu gleiten, mit dem Fahrrad oder Mountainbike durch Wälder und Wiesen zu düsen oder mit Seilen gesichert eine Felswand hinaufzuklettern, um anschließend eine atemberaubende Aussicht zu genießen. Sind wir mal ehrlich: Gibt es eine bessere Möglichkeit sich fit zu halten, während man die Welt erkundet und die Natur genießt?

Viele Familien berichten, dass das Reisen in die Natur der Erlebnis-Höhepunkt eines Jahres wurde. Erlebnisse mit geliebten Menschen zu teilen, heißt nicht umsonst: Geteilte Freude ist doppelte Freude. Kinder erleben, dass Erfahrungen durch leibhaftes Erfahren entstehen. Eltern werden durch die offenen Augen ihrer Kinder daran erinnert, auch die kleinen Momente zu schätzen und durch all die Fragen die eigene Welt zu hinterfragen.

Gerade das Reisen im Freien fördert die Kreativität von Kindern. Muscheln, Kieselsteine, Sand, Blätter – für die Natur gibt es keine Anleitung. Kinder kommen so auf eigene Ideen. Sie lernen, ihr eigenes Handeln zu kontrollieren und Verantwortung zu übernehmen und gewinnen letztlich ihr Selbstvertrauen.

Wer jetzt Lust bekommen hat, die Wanderschuhe einzupacken und das Zelt unter einem Sternenhimmel aufzuschlagen, sollte für den nächsten Urlaub eine Reise in die Natur planen. Doch wohin kann es gehen? Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt? Inspiration dazu finden Sie auf den nächsten Seiten.

Je nach Reiseziel ist ein Natururlaub oft günstiger als ein Stadttrip. Das gilt für Aktivitäten: Es kostet nichts, am Strand zu sitzen oder durch den Wald zu wandern. Wer außerdem einen abgelegenen Ort für das Zelt wählt, kann umsonst die Nacht verbringen. Und das Kochen über dem Feuer spart den Restaurantbesuch.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.