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15. Jul 2024

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Business

Neue Arbeitsweisen sorgen in vielen Unternehmen für mehr Spaß an der Arbeit – und erhöhen die Leistung – mit André Häusling

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Presse, Dyla Ggillis/unsplash

André Häusling, Gründer und Geschäftsführer von HR Pioneers, ist Experte für agiles Personalmanagement und neue Formen von Zusammenarbeit. Er weiß, was Mitarbeitende zufriedener macht.

Andre Häusling_Portraits_XL_09_online.jpg André Häusling, Gründer und Geschäftsführer von HR Pioneers

Wir wollen die Arbeitswelt mit Blick auf die Gesellschaft revolutionieren. Wir alle merken, dass die Komplexität sowohl im Zusammenleben als auch in der Zusammenarbeit zunimmt, und dass es an vielen Ecken und Enden zwickt. Nach der belastenden Pandemie folgte Krise auf Krise, was dazu führt, dass sämtliche Rahmenbedingungen immer wieder an ihre Grenzen kommen. Die Unzufriedenheit steigt. Die Menschen sind einfach müde, Verantwortung zu übernehmen, sie sind frustriert von den Strukturen, von den Unternehmenskulturen und Freigabeprozessen, die nicht mehr zeitgemäß sind. Dazu kommt, dass viele Menschen inzwischen auch einen ganz anderen Anspruch an die Unternehmensführung und Zusammenarbeit haben. Das ist ein ziemliches Durcheinander geworden. Wie wollen wir unser Zusammenleben und unsere Zusammenarbeit zukünftig gestalten?

Wir bei HR Pioneers konzentrieren uns in erster Linie auf die Arbeitswelt, weil wir hier viel Lebenszeit verbringen. Wir überlegen, wie wir sie gestalten können, sodass wir leistungsfähige Organisationen und gleichzeitig wieder mehr Spaß bei der Arbeit bekommen. Durch agile Prozesse können Organisationen deutlich schneller und damit zukunftsfähiger werden. Bei Dingen, die sich gut planen lassen und immer die gleichen Abläufe haben, sind agile Mechanismen nicht notwendig, aber überall dort, wo die Komplexität groß ist, in Branchen mit viel Dynamik, wo wir nicht wissen, was sich alles zwischenzeitlich wieder ändert, sind sie sehr hilfreich.

Ich habe auch gerade eine neue Gesellschaft gegründet, Pioneers & Friends, um Non-Profit-Organisationen zu beraten. Parteipolitisches Engagement ist für die meisten Leute nicht sonderlich attraktiv, trotzdem wollen wir uns engagieren und Gutes tun. Pioneers & Friends ist ein Netzwerk und eine Initiative, bestehend aus anderen Beratungen und Unternehmen, die ihre Expertise und Kompetenz bezogen auf Transformation und Organisationsentwicklung zur Verfügung stellen. Ziel ist es, Wohlfahrtsverbänden, Sportvereinen, Umweltorganisationen und Kirchen ihre Unterstützung anzubieten und darauf positiv unser Land mitzugestalten und ein Stück besser zu machen.

23. Okt 2025

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Wirtschaft

Auf dem richtigen Weg – Ein Beitrag von Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche

Ende August schlug das Herz der gesamten Games-Welt wieder in Deutschland: Die gamescom, das weltweit größte Games-Event, schloss mit beeindruckenden Rekorden. Damit ging von der gamescom 2025 ein besonders positives Signal für die Games-Branche in Deutschland und weltweit aus. Nach zwei herausfordernden Jahren für die Branche inmitten einer globalen Konsolidierungswelle und angespannter Weltwirtschaftslage konnte man regelrecht spüren, wie sich die Stimmung verbessert. Der große Erfolg der gamescom unterstreicht den lang erwarteten Aufwärtstrend. Auch mit Blick auf die deutsche Games-Branche stimmen mehrere Entwicklungen der vergangenen Monate positiv: Nachdem die Games-Unternehmen viele Jahre unterschätzt wurden und durch schlechte Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich bis zu 30 Prozent Kostennachteile hatten, ging es seit 2020 in diesen Punkten zwar endlich aufwärts. Die anhaltenden Probleme und Antragsstopps bei der Games-Förderung des Bundes hatten jedoch zuletzt zahlreiche Games-Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt und Deutschland im internationalen Vergleich wieder aus dem Rennen um die besten Games-Standorte geworfen. Die Folge war nach vielen Jahren des Wachstums ein Rückgang bei der Anzahl der Games-Unternehmen und -Beschäftigten. Doch mit dem Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD kam endlich wieder ein wichtiger Impuls. Die schwarz-rote Koalition würdigt darin nicht nur die umfassenden Potenziale und Vorreiterrolle der Games-Branche. Sie schreibt die Notwendigkeit fest, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Games-Standortes zu erhöhen. Keine 100 Tage nach Amtsantritt lässt die neue Bundesregierung, allen voran Games-Ministerin Dorothee Bär, Taten folgen: So sollen die Mittel der Games-Förderung für 2025 auf insgesamt 88 Millionen Euro erhöht werden – ab 2026 jährlich sogar auf 125 Millionen Euro. Diese Erhöhung orientiert sich endlich viel stärker am tatsächlichen Förderbedarf als die bisherige Summe von 50 Millionen Euro, bei der es wiederholt zu mehrmonatigen Antragsstopps gekommen war. Anfang August wurde zudem endlich auch der letzte Förderantragsstopp wieder aufgehoben und damit der Start von mehr neuen Spieleentwicklungen ermöglicht. Der angekündigte Aufbau eines eigenständigen Games-Referats im Forschungsministerium von Dorothee Bär soll zudem wieder die notwendige Handlungsfähigkeit für Games-Projekte innerhalb der Regierung stärken. >Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Auch beim E-Sport wurden wichtige Knoten nach jahrelangem Hin und Her durchschlagen: Ab Anfang 2026 sollen E-Sport-Vereine endlich als gemeinnützig behandelt werden. Vor dem Hintergrund der enormen Popularität von E-Sport und der angekündigten Olympischen E-Sport-Spiele ist diese gesellschaftspolitische Würdigung ein wichtiges Signal für den deutschen E-Sport und die vielen Menschen, die sich bisher schon in diesem Bereich engagiert haben. Der Games-Standort Deutschland ist also wieder auf der richtigen Spur. Die vielen positiven Schritte der vergangenen Wochen und Monate ebnen den Weg bis zur Umsetzung der zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung, die den weltweiten Standard darstellt und im internationalen Wettbewerb erfolgsentscheidend ist. Nicht nur wird diese den deutschen Games-Unternehmen mehr Planungssicherheit geben und für sie endlich konkurrenzfähige Rahmenbedingungen wie in erfolgreichen Ländern wie Kanada oder Frankreich schaffen. Wichtig ist die steuerliche Förderung auch für den gesamten Wirtschaftsstandort und sogar den Fiskus. Denn für jeden Förder-Euro entstehen zusätzliche 3,40 Euro an Steuern und Sozialabgaben, 4,80 Euro an zusätzlichen Investitionen sowie 8,70 Euro an Bruttowertschöpfung. Jeder Euro, der in die Games-Förderung fließt, sorgt also für zusätzliche Einnahmen für Deutschland. Jetzt muss es nur noch schnell in die Umsetzung gehen, damit wir dieses enorme Potenzial der Games-Branche auch am Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig nutzen können und den positiven Zukunftsaussichten für Games auch hierzulande nachkommen. Die Rekorde der gamescom, die positiven Weichenstellungen in der deutschen Games-Politik und viele optimistische Wachstumsprognosen zeigen: Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Das wirtschaftliche Potenzial der Games-Branche ist daher noch längst nicht ausgeschöpft, wie wir insbesondere in wachstumsstarken Regionen wie Südostasien und Südamerika mit unseren Formaten gamescom asia und gamescom latam selbst Jahr für Jahr sehen.