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17. Mär 2023

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Gesellschaft

Neues Bundesförderprogramm

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Rodnea Productions/pexels

Um den Wohnungsbau anzukurbeln, können Privatpersonen und Investoren für den Bau klimafreundlicher Immobilien bei der staatlichen Förderbank KfW zinsverbilligte Kredite in Höhe bis zu 150.000 Euro beantragen.

Um den Wohnungsbau anzukurbeln, können Privatpersonen und Investoren für den Bau klimafreundlicher Immobilien bei der staatlichen Förderbank KfW zinsverbilligte Kredite in Höhe bis zu 150.000 Euro beantragen. Voraussetzung ist, dass das Gebäude den besonders strengen Standard EH 40 aufweist. Er besagt, dass das Haus nur 40 Prozent des Energiebedarfs eines vergleichbaren nicht-klimafreundlichen verbrauchen darf. Um die Höchstförderung bekommen zu können, muss das Gebäude zudem den Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ erreichen. Um diese Kategorie zu erfüllen, wird die gesamte Energieeffizienz des Gebäudes, wie Energieverbrauch, Nutzung umweltfreundlicher Baustoffe, Dichte der Fenster sowie Recyclefähigkeit der Materialien in die Bewertung miteinbezogen. Gebäude, die diese Kriterien nicht in ausreichendem Maße erfüllen, werden lediglich mit bis 100.000 Euro bei der Kreditvergabe gefördert.

Die neue Bauförderung des Bundes weist ein Gesamtvolumen von 750 Millionen Euro pro Jahr auf und kann bei der KfW beantragt werden. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sagte bei der Ankündigung des Programms Ende Januar, klimafreundliches Bauen sei heute keine Kann-Entscheidung mehr, sondern ein Muss. Wer nur auf die Kosten schaue, schade dem Klima und seinem Geldbeutel. Die neue KfW-Förderung helfe beim Start der Finanzierung für ein Eigenheim oder ein Mehrfamilienhaus. Die Förderung setzte bei den Zinsen an, weil diese aufgrund des Zinsanstiegs den Bauherrn die größten Sorgen bereiteten. Das Ziel sei es, bis zum Jahr 2045 den Gebäudestand in Deutschland klimaneutral zu haben.

Vertreter der Wohnungswirtschaft kritisieren die Förderung als zu niedrig. Sie reiche nicht aus, um das selbstgesteckte Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen, zu erreichen.

27. Jun 2025

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Gesellschaft

Wahlfach Informatik: Zu wenig für Europas digitale Souveränität – mit Christine Regitz

![ChristineRegitz_c_MikeAuerbach_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christine_Regitz_c_Mike_Auerbach_online_d5622666e2.jpg) ```Christine Regitz ist Präsidentin der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI)``` Inmitten einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Stärke zunehmend durch digitale Kompetenz definiert wird, ist informatische Bildung ein entscheidender Hebel für Souveränität und Wirtschaftswachstum. Deutschland braucht nicht nur mehr IT-Fachkräfte – es braucht insgesamt eine digital gebildete Gesellschaft. Denn ohne breite informatische Grundbildung wird die digitale Transformation zur Abhängigkeit statt zur Chance. Informatikkompetenz ist kein Nice-to-have mehr, sondern Grundlage für wirtschaftliche Resilienz. Sie entscheidet darüber, ob wir technologische Entwicklungen mitgestalten oder ihnen hinterherlaufen. Das gilt auch für den Bereich der Künstlichen Intelligenz. Wer KI nur konsumiert, bleibt abhängig – von den Infrastrukturen, Werten und wirtschaftlichen Interessen anderer. Wenn Europa bei der Entwicklung eigener KI-Systeme den Anschluss verliert, verlieren wir mehr als nur Marktanteile: Wir verlieren unsere digitale Selbstbestimmung. Fachkräftesicherung beginnt nicht erst an der Hochschule, sondern bereits in der Grundschule. Informatik muss flächendeckend als Pflichtfach und praxisnah unterrichtet werden – nicht nur, um Lücken am Arbeitsmarkt zu schließen, sondern um die nächste Generation zum aktiven Gestalten zu befähigen. Nur so entsteht ein Arbeitsmarkt, der auf Augenhöhe mit der Technologie agiert. >Wenn Europa bei der Entwicklung eigener KI-Systeme den Anschluss verliert, verlieren wir mehr als nur Marktanteile: Wir verlieren unsere digitale Selbstbestimmung. Deshalb hat die Gesellschaft für Informatik e. V. die Allianz für informatische Bildung ins Leben gerufen. Unser Ziel: den Informatikunterricht flächendeckend stärken, auch schon im Primarbereich. Denn wer heute nicht in digitale Bildung investiert, riskiert morgen, dass Innovation, Wertschöpfung und technologische Kontrolle dauerhaft in Übersee stattfinden. Europa braucht eigene Modelle, eigene Infrastrukturen und vor allem: eigene Menschen, die sie bauen können.