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4. Mär 2022

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Business

Ohne Energiespeicher keine Energiewende

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Presse, Israel Palacio/unsplash

Bei der Umstellung von fossilen auf regenerative Energien spielen Energiespeicher eine wichtige Rolle – denn bekanntlich sind weder Wind noch Sonne immerzu verfügbar. „Im Haushaltsbereich gibt es ein enormes Wachstum in der Nachfrage für Batteriespeicher, die in Kombination mit Solaranlagen installiert werden“, sagt Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer Energiespeicher Systeme e.V. (BVES) in Berlin. „Immer öfter wird bei Neubauprojekten die Photovoltaikanlage und Batterie direkt mit einer Wärmepumpe kombiniert, um Strom und Wärme grün und günstig aus der eigenen Anlage zu erhalten.“

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Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer des Bundesverband Energiespeicher Systeme e.V.

Seit einiger Zeit wird eine derartige Systemlösung mit einer Wall-Box zur Mobilitätsversorgung ergänzt. Urban Windelen: „In Deutschland sind aktuell über 400.000 Batteriespeichersysteme installiert, bei über zwei Millionen Photovoltaikanlagen auf Hausdächern. Da besteht ein großes Retrofit-Potenzial für die Rundumenergieversorgung über Speicher.“

Bisher konnten viele Besitzer ihren selbst produzierten Strom in die Netze einspeisen und verdienten damit Geld. Durch die zunehmende Absenkung oder das Auslaufen dieser Einspeisevergütung entstehen jetzt hohe Anreize, diese mit Batteriespeichern nachzurüsten, um die erzeugte Energie weitgehend selbst zu nutzen. Auch für Industriebetriebe bieten Energiespeicher vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.

Hier spielt Wärme eine große Rolle. „Benötigt ein großer Industriebetrieb viel Prozessdampf, verbaut man eher keine Batterie, sondern einen thermischen Energiespeicher. Im Industriebereich wird jede Anlage bedarfsbezogen entwickelt, da die Anforderungen völlig unterschiedlich sind. Das eine Unternehmen braucht mehr Strom, das andere mehr Leistung, das dritte mehr Wärme, das vierte speziell Hoch- und das fünfte Niedrigtemperatur. Letztendlich gilt aber auch hier: Man benötigt eine bestimmte Menge an Energie und Leistung und muss beides versorgungssicher zum gewünschten Zeitpunkt abrufen können.“

Das bedeutet für die Zukunft große Installationszahlen für Speicher. „Ohne sie werden die Klimaschutzziele nicht erreicht werden können“, sagt Urban Windelen. Das Problem sieht er dabei weniger in Lieferengpässen als in der Regulatorik für Speicher. „Eines unserer größten Probleme liegt dabei im Deutschen Energierecht, denn das basiert auf den drei Säulen Erzeugung, Transport und Verbrauch von Energie – Speicher kommen dabei gar nicht vor. Deshalb wird versucht, die Speicher in eine dieser drei bestehenden Schubladen zu packen.“ Bisher wird die gespeicherte Energie an mehreren Stellen mit Abgaben, Umlagen und Steuern belastet, beim Einspeichern ebenso wie beim Ausspeichern.

„Das führt zu einer Doppelbelastung und bürokratischen Behinderung von Speichern und gespeicherter Energie“, sagt Urban Windelen. „Solange diese Regulatorik besteht, wird ein breiter Ausbau in der Wirtschaft ver- und behindert, können die Anlagen schwer wirtschaftlich betrieben werden. Es gibt jedoch gute Aussichten: Die neue Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag dazu bekannt, Speicherung als eigeständige Säule des Energiesystems zu definieren.

In der Politik scheint man sich nun in die richtige Richtung, doch was letztlich umgesetzt wird, wird sich erst zeigen müssen. Dabei haben wir eigentlich keine Zeit zu verlieren, die Energiewende endlich in die Praxis zu führen.“

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.