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19. Sep 2025

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Lifestyle

Schäfchen zählen adé

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Samuel Regan-Asante/unsplash

Erholsamer Schlaf ist ein Gesundheitselixier. Wie man für eine gute Schlafhygiene sorgt und welche Notfalltipps in wachen Nächten ratsam sind.

Gesunder und erholsamer Schlaf ist die Basis für körperliche und geistige Gesundheit. Denn im Schlaf finden wichtige Reparatur- und Regenerationsprozesse statt. So schüttet der Körper große Mengen an Wachstumshormonen aus, die dafür sorgen, dass sich Organe, Knochen und Muskeln erneuern können. Hormonhaushalt und Stoffwechsel werden reguliert, Abwehrzellen produziert und aktiviert. Chronischer Schlafmangel kann die Gesundheit auf Dauer beeinträchtigen, indem er das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht, Depressionen und sogar Demenz erhöht.

Für eine erholsame Nachtruhe kann man selbst Einiges tun. Wichtig ist ein konstanter Rhythmus mit gleichbleibenden Zubettgeh- und Aufstehzeiten – auch am Wochenende. Ausreichend Bewegung am Tag wirkt schlaffördernd, später Koffein- und Teein-Genuss nicht – bei manchen Menschen stimulieren diese Substanzen den Körper stundenlang. Gleiches gilt für Alkohol. Zwar kann das Gläschen Rotwein das Einschlummern beschleunigen, aber auf Kosten der Schlafqualität. Auch kein Geheimnis: Mit vollem Magen schläft es sich nicht gut. Die letzte Mahlzeit des Tages sollte circa drei Stunden vor dem Zubettgehen genossen worden sein. Auch Sport sollte danach nicht mehr betrieben werden.

Wer nachts öfter wach wird, sollte nicht immer gleich auf die Uhr schauen.

Um den Körper vor dem Schlafengehen langsam herunterzufahren und in den Entspannungsmodus zu bringen, gibt es viele Methoden: ansteigende Fußbäder, kalte Armbäder, ein warmes Lavendel-Vollbad, Meditation, autogenes Training, progressive Muskelentspannung – oder ganz klassisch ein Buch lesen. Fernsehen und digitaler Medienkonsum stehen nicht auf der Liste einer ratsamen Abendroutine. Mindestens 60 Minuten vorm Zubettgehen sollten diese Geräte ausgeschaltet sein, da blaues Licht die Produktion des Schlafhormons Melatonin stört.

Bevor es ins Bett geht, sollte das Schlafzimmer noch einmal richtig durchgelüftet werden. Ausreichend Sauerstoff ist wichtig für einen erholsamen Schlaf. Die Schlafumgebung sollte ruhig, dunkel und kühl sein – die ideale Schlafzimmertemperatur liegt zwischen 16 und 19 Grad. Eine ergonomische Matratze und saubere Bettwäsche sind ebenfalls Bestandteil einer guten Schlafhygiene. Und ganz wichtig: Das Bett sollte wirklich nur nachts zum Schlafen genutzt werden.

Wichtig ist ein konstanter Rhythmus mit gleichbleibenden Zubettgeh- und Aufstehzeiten – auch am Wochenende.

Wenn es trotz all dieser Maßnahmen mit dem Einschlafen längere Zeit nicht klappen will, empfehlen Experten das Bett zu verlassen und sich beispielsweise auf das Sofa zu setzen. Auch entspannende Aktivitäten im schwachen Licht sind dabei erlaubt. Wer nachts öfter wach wird, sollte nicht immer gleich auf die Uhr schauen. Und auch nicht versuchen, den Schlaf zu erzwingen. Eine Möglichkeit, das nächtliche Gedankenkarussell zu stoppen, sind Atemübungen. Beispielsweise die 4-7-8-Methode (4 Sekunden einatmen, 7 halten, 8 ausatmen).

Auch wenn es hart ist: Kommt die erhoffte Stundenzahl an Schlaf aufgrund von Ein- und Durchschlafproblemen nicht zusammen, sollte man trotzdem zu seiner regulären morgendlichen Aufstehzeit das Bett verlassen – und versäumten Schlaf nicht tagsüber nachholen. Ausnahme: Wer schon vor den Schlafproblemen ein kurzes Mittagsschläfchen gemacht hat, ohne dann abends Schäfchen zu zählen, darf sich noch mal kurz aufs Ohr hauen.

Factbox

Pflanzliche Schlafmittel wie Baldrian, Hopfen, Passionsblume, Melisse oder Lavendel wirken meist mild, beruhigend und schlaffördernd. Je nach Kraut gibt es sie als Tee, Tropfen, Kapseln, Spray oder Badezusatz. Im Trend liegen auch Melatoninprodukte, oft in Form von Kombipräparaten. Der Botenstoff verkürzt die Einschlafzeit. Allerdings kann es dabei leicht zu Überdosierungen kommen. Wer verschreibungspflichtige Medikamente einnimmt, sollte die Melatonin-Einnahme ärztlich abklären.

23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.