10. Mär 2021
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Business
Journalist: Theo Hoffmann
Junge innovative Unternehmen können oft schneller und agiler agieren, als das bei großen Industrieunternehmen der Fall ist, und sind wichtige Innovationstreiber.
Die Stimmungslage unterscheidet sehr stark nach der jeweiligen Branchenzugehörigkeit. Es ist daher schwer, ein einheitliches Bild für alle Start-ups zu zeichnen. Einige Branchen, wie etwa der Reisebereich, sind im Mark getroffen, andere können mit ihren Geschäftsmodellen von der Situation eher profitieren. Einerseits sind Start-ups sicher flexibler, anpassungsfähiger und dynamischer als die etablierte Wirtschaft und können daher generell schneller reagieren. Andererseits haben sie keine Rücklagen oder Reserven und sind daher auch anfälliger. Der zuversichtliche Blick nach vorn, Tatendrang, Kreativität und Schaffenskraft – dafür stehen Start-ups. Diese Eigenschaften helfen sicher auch, mit der Situation besser zurechtzukommen.
Eine spezielle Unterstützung von Start-ups war wichtig, weil die herkömmlichen kreditbasierten Hilfen für Start-ups nicht in Frage kommen – die allermeisten Start-ups sind nicht „bankable“. Das hat die Bundesregierung schnell erkannt und im April 2020 zielgenaue Unterstützung angekündigt. In der Folge wurde das 2-Milliarden-Start-up-Hilfspaket, das aus zwei Säulen besteht, geschnürt. Insbesondere bei der zweiten Säule, deren Umsetzung den Bundesländern obliegt, hat es in Teilen sehr gehakt. Mittlerweile konnte mit den Maßnahmen – trotz einiger Schwächen – Hunderten von Start-ups geholfen werden. Insofern haben die Maßnahmen der Bundesregierung dazu beigetragen, das Start-up-Ökosystem insgesamt zu stützen. Das erkennen wir an.
Start-ups spielen eine herausragen-de Bedeutung, wenn es darum geht, die Krise erfolgreich zu meistern. Mit BionTech und CureVac sind es zwei deutsche Start-ups, die mit der Entwicklung und Produktion des Impfstoffes Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität schaffen. Aber auch über den Gesundheitsbereich hinaus sind Start-ups wichtige Innovationstreiber. Deshalb ist es wichtig, dass die Politik die richtigen Rahmen setzt.
Aktuell setzen wir uns dafür ein, dass Start-ups ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihrem Unternehmen einfacher beteiligen können. Deutschland belegt hier im internationalen Vergleich einen der letzten Plätze. Das macht es deutschen Start-ups im sogenannten „war for talents“ unnötig schwer und hemmt unsere Innovationskraft insgesamt. Auch müssen wir die Finanzierungsbedingungen für Start-ups, insbesondere in der Wachstumsphase, weiter verbessern. Mit der Ankündigung des sog. „Zukunftsfonds“ hat die Bundesregierung das aufgegriffen. Jetzt ist es wichtig, dass das Instrument praxis-nah ausgestaltet wird und insbesondere auch Kapital privater institutioneller Investoren für die Start-up-Finanzierung mobilisiert wird.