22. Dez 2023
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Gesellschaft
Journalist: Chan Sidki-Lundius
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Foto: Treppenmeister
Treppen können ein Leben lang halten. Doch es gibt Situationen, in denen eine Erneuerung gut tut.
Steintreppen in Marmoroptik oder gar aus echtem Marmor waren in den sechziger Jahren der letzte Schrei. Mit ihnen zog der Wohlstand zuhause ein. Was damals stolz präsentiert wurde, wirkt heute jedoch meistens nicht mehr zeitgemäß. So empfand es auch der neue Besitzer eines Eigenheims, Baujahr 1963. Also entschloss er sich, im Zuge der Renovierungsarbeiten eine neue Holztreppe bauen zu lassen.
Um Geld zu sparen, kam zunächst die Muskelhypothek zur Anwendung. Zunächst entfernte der frisch gebackene Hausbesitzer die aufgeklebten weinroten, orientalisch anmutenden Teppichfliesen auf der Steintreppe. Dann ging es den Marmorbelägen mit dem Bohrhammer „an den Kragen“. Und auch die durchgehenden Geländerstäbe aus Eisen wurden kurzerhand weggeflext. Was danach von der Treppe übrig blieb, waren bröckelnde Betonstufen, die der Vorbesitzer einst selbst gegossen hatte. Leider waren ihm die Treppenstufen schief, krumm und zudem auch noch verschieden hoch geraten. „Mit Holz lassen sich solche Mängel selbst bei dieser Ausgangslage korrigieren“, sagt Thomas Köcher, Geschäftsführer von Treppenmeister.
Im konkreten Fall fiel im Treppenstudio schließlich die Entscheidung für einen Stufenbelag aus geölter Eiche, aus optischen Gründen in einer Stärke von vier Zentimetern. Im ersten Schritt wurde dann jede Stufe einzeln ausgemessen. Die durch die Unebenheiten des Betons bedingten unterschiedlich hohen Zwischenräume gelang es zu egalisieren. Die in Schreinerarbeit exakt justierten Holzstufenbeläge ermöglichten den Ausgleich von Stufenversatz bis zu vier Zentimetern. Und auch die Stufenverziehung der Betontreppe wurde durch den Aufbau des Holzstufenbelags deutlich verbessert. Anschließend schäumten die Treppenspezialisten die durch die Unebenheiten des alten Betons bedingten Hohlräume aus.
Das Ergebnis ihrer Arbeit kann sich sehen lassen. Durch die exakte Justierung sind jetzt alle Stufen tatsächlich wieder gleich hoch. So auch die letzte Stufe am oberen Ende der Treppe, die ursprünglich vier Zentimeter höher war und deshalb eine gefährliche Stolperfalle bildete. Für die neue Treppe entschied sich der Hausherr für einen Handlauf an der Wand: ein Rundholz mit einem Durchmesser von 45 Millimetern, ebenfalls aus geölter Eiche. Zum Flur hin ist die neue Treppe offen – und sogar der Heizkörper am Fuß der Treppe bekam bei dieser Gelegenheit eine passende Verkleidung aus Holz. Unter dem Strich ist die Treppe ein wahrer Blickfang, der maßgeblich zur Ästhetik und Funktionalität der wunderschön modernisierten Räume beiträgt. Darüber hinaus ist das Laufen auf der Treppe jetzt sehr viel leichter und vor allem sicherer als vorher. Und nicht zuletzt hat die Umbaumaßnahme dazu beigetragen, den Wohnwert und auch den Immobilienwert zu steigern.