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28. Mai 2021

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Business

Unser großer Vorteil ist die freie Mobilitätsentscheidung

Journalist: Katja Deutsch

Christian Danner, Motorsport-Kommentator und ehemaliger Rennfahrer, schätzt es sehr, eigene Entscheidungen treffen zu können. Das gilt auch für die Wahl seiner Fortbewegungsmittel. 

Einmal Rennfahrer, immer Rennfahrer. Den Spaß, ein Lenkrad in seinen Händen zu halten und aufs Gaspedal zu drücken wird ein Rennfahrer sein Leben lang spüren. Doch Formel 1,  Formel 2, Formel-3000, und alle anderen Autorennen dieser Welt sind das eine, heute in Zeiten des Klimawandels gerne und häufig Auto zu fahren, das andere. Denn Autofahren ist umwelt-schädlich und deshalb böse, Autorennen sowieso und zudem völlig sinnlos. So die vorherrschende Lesart. Christian Dan-ner, TV-Rennsport-Kommentator und vegetarische Rennfahrerlegende, verliert bei solchen Aussagen seine übliche gute Laune. 

„Man muss das ein wenig von der Sport-art lösen“, findet er. „Denn nicht nur der Motorsport ist „böse“, weil er Energie verbraucht – irgendwoher stammt ja auch die Energie, um beispielsweise die Scheinwerfer im Stadion anzumachen oder um das Eis für die Eishockey WM zu kühlen. Das ist doch alles Quatsch. Ich finde Sport großartig! Und ich finde es großartig, dass wir Sport nicht nur selber machen dürfen und können, sondern auch, dass wir ihn als Zuschauer genießen dürfen. Wenn jemand ankommt und mir sagen will, was daran okay oder eben nicht okay ist, werde ich furchtbar fuchsig. Denn das ist doch meine Entscheidung.“

Motorsport zu betreiben sei demnach nicht wirklich sinnvoll, doch wenn man Sport hinterfrage, dann sei jede Sportart völlig sinnbefreit: Fußball, Handball, Eishockey, Skifahren, all das sei unter dem Blickwinkel der reinen Vernunft betrachtet völlig sinnlos. „Außer, dass es einen wahnsinnigen Spaß macht! Muss es deshalb auch Sinn machen? Nein! Es geht um Sport. Der macht den aktiven Sport-lern Spaß und er macht den Zuschauern Spaß. Ich bin ein ganz entschiedener Gegner dieser ganzen Verbotspolitik. Denn wer entscheidet eigentlich, welche Sportart oder welche Aktivität sinnvoll oder sinnlos ist? Das ist doch von Individuum zu Individuum völlig verschieden.“

Genauso beurteilt Christian Danner die Diskussion um die Mobilität. Noch im-mer fährt er – logischerweise – sehr gerne Auto. Aber weniger um des Autofahrens willen, als vielmehr ob der Tatsache, damit eine Mobilitätsgarantie zu haben. „Ich möchte entscheiden, wann ich wohin möchte und wie ich da hinkomme. Das allein ist für mich Freude genug! Ich finde das sehr angenehm. Und den großen Vorteil, den wir hier haben, und den ich gerne bewahrt haben möchte, ist genau diese freie Entscheidung: Was passt für mich? Deshalb erteile ich da niemandem Ratschläge, was er wie zu fahren oder zu benutzen hat, denn jeder hat andere Bedürfnisse.“  

Der seit Jahrzehnten dem Rennsport verschriebene gebürtige Münchner pocht auf das freie Recht der Mobilität – und auf Toleranz. „In China, wo ich oft genug war, darf man manche Strecken nicht mehr mit dem Auto, sondern nur noch mit der Bahn fahren, andere Strecken darf man nicht mehr fliegen. All das möchte ich selbst entscheiden, denn 

ich erachte diese Entscheidung als ein wichtiges Grundrecht bei uns in Deutschland, auf das wir aufpassen müssen, ein Grundrecht, das gehütet, gehegt und gepflegt werden muss. Klimaschutz ist sehr, sehr wichtig, aber mit Verboten wird das Klima nicht gerettet werden, sondern nur mit technischen Lösungen. Davon gibt es genug, das hat die Menschheit immer ausgezeichnet.“

Bei dieser Eigenverantwortung der Mobilität sieht der Vater einer kleinen Tochter die Gefahr, dass sie schlichtweg durch politische Ansagen abgeschafft wird. Diese Eigenverantwortung möchte er an niemanden abgeben, an keine Regierung und auch an keinen Autopiloten. Natürlich sind die unzähligen elektronischen Fahrhilfen ganz komfortabel, doch sich der Autonomie eines Fahrzeugs auszuliefern, das kommt für Christian Danner nicht infrage. „Ich möchte auch niemanden über mir haben, der mir nur noch E-Mobility erlaubt. Ich finde Elektrofahrzeuge cool! Aber dass mir jemand erzählen will, sie seien das einzig Wahre und ein neuer Diesel mit extrem geringen Feinstaub- und CO2-Werten sei ganz böse, das möchte ich nicht. Einen Preis zahlt man immer.“

Christian Danner bezeichnet sich selber als Weltenbummler mit vielen Mobilitätsaktivitäten. Sein eigenes Auto muss genügend Platz bieten, um auch mal ein Fahrrad transportieren zu können, es soll eine gewisse Reichweite haben, weil er nicht ständig tanken möchte, komfortabel sein und einen gewisse Grundleistung haben, die mit guter Effizienz bei geringem Spritverbrauch einhergeht. 

„Energieverschwendung ist nicht so clever“, sagt er. „Man muss haushalten, deshalb ist die Steigerung der Effizienz das A und O, und zwar sowohl für Otto Normalverbraucher wie auch für den Rennsport. Was dessen Zukunft angeht, so möchte ich mich nicht festlegen, indem ich sage, sie wird nun hybrid oder rein elektrisch oder per Wasserstoff oder wie auch immer aussehen. Ich glaube vielmehr, das ergebnisorientierte Ziel sollte sein, dass man über E-Fuels und CO2-neutrale Kraftstoffe noch effizienter und CO2-neutraler wird und dass dieser Prozess auch die Teams, die Hersteller und die Rennstrecken an sich betreffen wird. Das halte ich für gut und für wahnsinnig wichtig.“ 

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.