27. Jun 2025
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Wirtschaft
Journalist: Katja Deutsch
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Foto: BDEW, Gustavo Fring/pexels
Tilman Schwencke ist Geschäftsbereichsleiter für Strategie und Politik beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW). Er weiß um das Potenzial unserer Energiewirtschaft beim Vorantreiben der Energiewende.
Tilman Schwencke, Geschäftsbereichsleiter für Strategie und Politik beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW)
Europaweit sind Wind und Sonne meist verfügbar. Dieses Potenzial müssen wir effizient über eine grenzüberschreitende Integration von Strom- und Gasverbindungen nutzen. Eine europaweit vernetzte Infrastruktur kann Versorgungssicherheit, Flexibilität und Klimaneutralität gewährleisten.
Handlungsbedarf sehen wir beim Abbau regulatorischer Hürden und beim Ausbau grenzüberschreitender Infrastrukturen. Von einer stärkeren, effizienten Integration können alle profitieren. Um unsere Klimaziele zu erreichen, gilt es, die europäische Zusammenarbeit auszubauen, etwa für eine konsequente Vereinfachung der Regulierung beim Hochlauf von Wasserstoff. Europa darf sich nicht selbst im Weg stehen, wenn es attraktiver Wirtschaftsstandort sein und im globalen Wettbewerb um Zukunftstechnologien eine führende Rolle spielen will. Unsere Infrastrukturen für Strom, Gas, Wärme und Digitales bilden das Rückgrat der Energiewende. Sie müssen in den nächsten Jahren insbesondere um Leitungen für Wasserstoff ergänzt werden. Zu oft scheitert Fortschritt jedoch an Detailverliebtheit. Hier muss die Politik klarer, schneller und mutiger werden.
Um unsere Klimaziele zu erreichen, gilt es, die europäische Zusammenarbeit auszubauen, etwa für eine konsequente Vereinfachung der Regulierung beim Hochlauf von Wasserstoff.
Der BDEW versteht sich als praxisnaher Impulsgeber. Mit über 2.000 Mitgliedsunternehmen über alle Sparten, Unternehmensformen und Wertschöpfungsstufen hinweg wissen wir um die zentrale Bedeutung zuverlässiger Netze. Dies gilt umso mehr, wenn unser Energiesystem künftig immer mehr volatile Erneuerbare Energien aufnimmt. Wir haben eine Netzstabilität, eine Versorgungssicherheit, die ihresgleichen sucht – in Europa und der Welt. Dieses Niveau gilt es, zu halten. Flexibilität und Resilienz sind dabei zentrale Faktoren. Mit der geopolitischen Lage gewinnt die Resilienz an Bedeutung. Gleichzeitig müssen wir die Flexibilität im System erhöhen – über Digitalisierung, Ausbau und Regularien. Unser Beitrag zur Zeitenwende ist daher klar: Wir machen die Energieversorgung resilienter, sicherer, klimaneutraler und europäischer.