Diesen Artikel teilen:

22. Dez 2021

|

Business

„Unterschätzter Hoffnungsträger der Verkehrswende“

Zwei Akteure im Flüssiggas-Markt erklären, wie die Energiewende im Verkehr gelingen kann: Bart Van Aerle, Geschäftsführer des Kraftstoffsystemlieferanten Prins Autogassystemen und Rheingas-Chef Uwe Thomsen im Interview.

Bart Van Aerle, Geschäftsführer Prins Autogassysteme

Uwe Thomsen, Geschäftsführer Propan Rheingas GmbH & Co. KG

Alle Weichen sind auf Klimaschutz gestellt, das Ziel – Reduktion von CO2-Emissionen – klar. Der Einsatz von (Bio-)LPG trägt dazu bei, neben CO2 auch Schadstoff - und Feinstaubemissionen zu reduzieren. Mit einem Ausstoß von knapp 166 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß bleibt der Verkehrssektor das Sorgenkind der Energiewende. Die Ungewissheit in Bezug auf LPG als alternativen Pkw-Kraftstoff müsste sich ändern, erklärt Thomsen. Autogas bietet die Alternative, durch die eine Reduktion von CO2 – und Schadstoffemissionen – erzielt werden kann. Es lässt sich an jeder zweiten Tankstelle in Deutschland tanken. Das macht es attraktiv, vor allem für den Einsatz im ländlichen Raum. Hierin liegt für Thomsen das Potenzial: „Bis zu 90 Prozent von Deutschland sind ländlich geprägt. Durch die ausgebaute Infrastruktur kann Autogas die Lücke schließen, die Elektromobilität aufgrund der Reichweiten-Thematik nicht abdecken kann.“ Durch LPG-Fahrzeuge werden in Deutschland erhebliche Mengen an CO2 eingespart. Allein die rund 350.000 zugelassenen Fahrzeuge ersparen der Atmosphäre pro Jahr 300.000 Tonnen des klimaschädlichen Gases. Einen wirksamen Hebel, um den LPG-Anteil im Verkehr zu steigern, sieht Van Aerle vor allem in der Umrüstung bestehender Flotten: „48 Millionen Pkw fahren auf deutschen Straßen, davon 31 Millionen Benziner. Nur ein kleiner Teil wird bis 2030 durch batterieelektrische Fahrzeuge ersetzt werden können.“

Kostengünstig tanken

Überzeugend bei Autogas sind auch die geringen Kosten. Ein Liter Autogas kostet derzeit 0,75-0,90 Euro und damit rund die Hälfte von Benzin, die Umbaukosten liegen bei ca 1.800 Euro, die sich vor allem bei Vielfahrern schnell amortisieren.

Die Zukunft heißt „erneuerbar“

Um die Vision eines klimaneutralen Deutschlands bis 2045 Wirklichkeit werden zu lassen, arbeitet die Flüssiggasbranche an der Entwicklung nachhaltiger und erneuerbarer Produkt-Varianten. Die Beimischung „grüner“ Gase wird aus fossilem LPG, mittel- und langfristig 100 Prozent regeneratives, klimaneutrales Gas machen. Biogenes Flüssiggas hat den Vorteil, dass es aus organischen, nachwachsenden Rohstoff en gewonnen wird. „Als Branche forschen wir intensiv an einer Möglichkeit zur synthetischen Herstellung von LPG, um die fossile Abhängigkeit zu umgehen“, bekräftigt Thomsen, „zum Beispiel im Rahmen erster Pilotprojekte wie ‚FutureLiquidGas‘.“

Verkehrswende erfordert Technologie- und Energieträger-Offenheit

„Wir haben alle Voraussetzungen geschaffen. Es ist an der Zeit, dass die Politik dieses Klimapotenzial anerkennt und nutzt“, fordert Thomsen. Prins Autogassystemen und Rheingas verfolgen das Ziel, schnelle, sichere und bezahlbare Lösungen für die Schadstoffproblematik zu finden. Die Wunderwaffe gibt es dabei laut Van Aerle noch nicht: „Es gibt keinen Königsweg und es gilt, den Übergang zu regenerativen Antrieben zu gestalten. Wir benötigen die rechtliche Gleichstellung mit anderen umweltfreundlichen Alternativen. Wir denken nicht, dass die Verkehrswende allein mit einer Technologie zu schaffen ist. Daher sollten wir alles nutzen, was uns schnelle Umweltvorteile – sogar bei Bestandsfahrzeugen – verschafft. Autogas kann hier Teil der Lösung sein und auch mehr bieten als nur den Übergang zum non-fossilen Zeitalter.“

10. Dez 2025

|

Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

|

Business

Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

|

Business

Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.