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6. Aug 2020

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Gesellschaft

Verpackungen sind oft unverzichtbar

Journalist: Armin Fuhrer

Leicht verderbliche Lebensmittel sind empfindlich und müssen geschützt werden. Verbraucher achten aber immer stärker auf Nachhaltigkeit.

Man kennt das aus dem Supermarkt: Die Regale sind voll mit Packungen, auf denen bunte Bilder und große Aufschriften prangen. Verpackungen von Lebensmitteln sollen ihren Inhalt von dem der Konkurrenz unterscheidbar machen und die Kunden so zum Kauf anregen. Dieser Werbeeffekt ist eine wichtige Funktion von Lebensmittelverpackungen, ebenso wie die meist kleiner gedruckten Informationen über den Inhalt, die ebenfalls auf der Verpackung aufgedruckt sind. Aber sie ist natürlich bei weiten nicht die einzige und nicht einmal der Hauptzweck. Der besteht darin, ein Produkt während der gesamten Produktions- und Lieferkette bis zum Verzehr zu schützen.

Ziel der Hersteller ist es, mit Hilfe der Verpackungen zu verhindern, dass der Inhalt verschmutzt oder mit schädlichen Umwelteinflüssen wie Licht, Sauerstoff oder Feuchtigkeit in Berührung kommt. Auf diese Weise werden vor allem frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Fleisch vor einem vorzeitigen Verderben durch Mikroorganismen, Beeinträchtigungen des Aromas und Verluste des Vitamingehalts bewahrt. Das Ziel ist es letztlich, das Produkt so lange wie möglich frisch und genießbar zu halten. 

Aus Sicht der Produzenten ist auch wichtig, den Inhalt ohne Schaden zu lagern und zum Verkäufer transportieren zu können. Verbraucher wiederum wünschen praktische Verpackungen, die sich zum Beispiel leicht öffnen und schließen lassen. Zudem gibt es Verpackungen für besondere Herausforderungen wie das Erhitzen in einer Mikrowelle.

Neben umweltfreundlichen Verpackungen, wie Pappe, Papier, Holz oder Glas, sind gerade in der Lebensmittebranche, wie im Supermarkt, Kunststoffe sehr weit verbreitet. Da die Verbraucher immer sensibler werden, was Nachhaltigkeit und Umweltschutz angehen, erwarten sie von Verpackungen heute auch immer mehr, dass diese recycelt werden oder unter Zurückbleiben möglichst weniger Schadstoffe entsorgt werden können. Die Diskussion um den Plastikmüll in den Meeren und Füssen und über Mikroplastik in den Lebensmitteln setzt die Hersteller unter Druck, möglichst umweltfreundliche Kunststoffe zu produzieren und zu verwenden.

Oftmals wird von Kritikern der Kunststoffverpackungen übersehen, dass mit diesen zwar Müll entsteht, aber der Abfall und damit die Verschwendung  von Lebensmitteln, die nicht mehr genießbar oder nutzbar sind, deutlich minimiert wird. Obst, Gemüse oder Fleisch haben eine begrenzte Haltbarkeit und viele Verbraucher haben nicht die Möglichkeit, jeden zweiten Tag frische Waren zu kaufen. Gleichwohl ist die Tendenz, möglichst wenig Verpackungen zu verwenden, richtig. So achten Verbraucher immer stärker darauf, dass beispielsweise Gemüse nur so weit verpackt ist, wie nötig. 

Neben den herkömmlichen Kunststoffen sind auch Biokunststoffe am Markt. Dabei handelt es sich um Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Weizen oder Zuckerrohr. Sie sind biologisch abbaubar, denn sie sind unter industriellen Bedingungen komposttierbar. Das gilt allerdings im Gegensatz zur weitläufigen Meinung längst nicht für jeden Biokunststoff – genauso wenig, wie der Glaube richtig ist, dass alle kompostierbaren Verpackungen aus Biokunststoff hergestellt sind. Der Anteil des Biokunststoffs liegt derzeit lediglich bei einem Prozent.

11. Sep 2024

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Wirtschaft

4 Gütesiegel in der Landwirtschaft

**AMA-Siegel – staatlich geprüft** Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags. Weiterführende Informationen unter: amainfo.at ![artem-beliaikin-8wtuWVzQbpE-unsplash.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/artem_beliaikin_8wtu_W_Vz_Qbp_E_unsplash_ec4014f31a.jpg) (c) Artem Beliaikin/unsplash **Bio Austria – mehr Bio geht kaum** Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen Bio-Lebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten. Weiterführende Informationen unter: www.bio-austria.at ![pexels-pixabay-164504.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pixabay_164504_c2df8ec61d.jpg) (c) Pixabay/pexels **Tierwohl kontrolliert - Haken dran** Die Gütezeichen “Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. “Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel “Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! Weiterführende Informationen unter: www.zukunfttierwohl.at ![daniel-leone-LXQx98FPPQ4-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/daniel_leone_LX_Qx98_FPPQ_4_unsplash_7a422f1f60.jpg) (c) Daniel Leone/unsplash **Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet** Das EU-Kennzeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde. Weiterführende Informationen unter: www.svgh.at ![alexander-maasch-KaK2jp8ie8s-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alexander_maasch_Ka_K2jp8ie8s_unsplash_59dbc11c7a.jpg) (c) Alexander Maasch/unsplash