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22. Dez 2022

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Gesellschaft

Von der Nasszelle zum Daily Spa

Journalist: Armin Fuhrer

Die Ansprüche an das Badezimmer steigen. Viele Menschen möchten sich statt der rein praktischen Einrichtung eine kleine Wohlfühloase schaffen.

 

Es ist der erste Ort am Morgen, den wir betreten und hier findet der erste Blick des Tages auf uns selbst statt. Doch das Badezimmer ist zweifellos in vielen Wohnungen und Häusern nach wie vor ein unterschätzter Bereich. Während selbst die Küche immer mehr zu einem Ort wird, in dem es nicht nur um dessen eigentliche Funktion geht, sondern auch darum, sich wohlzufühlen und sich dort gerne aufzuhalten, ist das Bad oftmals rein funktional gestaltet.

Klar, im Bad verbringen wir weniger Zeit als im Wohn- oder Schlafzimmer. Das bedeutet aber nicht, dass es keinen Sinn macht, den meistens kleinsten Raum des Hauses oder der Wohnung nur nach rein funktionalen Maßstäben zu gestalten. Und das sehen auch immer mehr Deutsche so. Die Folge: Es wird mehr und mehr zu einem Raum, in dem man sich gerne aufhalten möchte. Denn in Zeiten, in denen der Alltagsstress einen oft beherrscht, kann auch das Badezimmer zu einem Rückzugsort werden, an dem man Entspannung sucht und findet – bei einem ausgiebigen heißen Bad zum Beispiel. So macht das Badezimmer eine Entwicklung von der Nasszelle zum Daily Spa durch.
Damit steigen natürlich auch die Ansprüche. Nicht jeder kann sich gleich das Traumbad einrichten, zumal dann nicht, wenn er oder sie zur Miete wohnt. Glücklich kann sich schätzen, wer sein Bad ganz nach seinen Vorstellungen gestalten kann, weil das Haus oder die Wohnung gerade noch im Bau ist oder weil eine grundlegende Sanierung ansteht. In diesem Fall hat man also viele Möglichkeiten.

 

Grundsätzlich kann man festhalten: Je heller und aufgeräumter ein Bad ist, desto größer wirkt es. Und die scheinbare Größe kann schon sehr viel ausmachen in einem Raum, der ja meistens eher klein ist. Um diesen Eindruck zu vermitteln, bieten sich Möbel mit geschlossenem Stauraum an. Schränke mit Türen sind besser als offene Regale, denn so lassen sich alle Utensilien leicht verstauen, die sonst frei herumstehen und für einen unordentlichen Eindruck sorgen würden. Offene Badezimmermöbel wie Wandregale eignen sich dagegen eher für größere Gegenstände, wie zum Beispiel Handtücher, oder für reine Dekoration. 
Gerade um Größe zu suggerieren, ist der Spiegel sehr wichtig. So darf auch der Spiegel selbst ruhig groß sein. Es muss sich dabei nicht um den herkömmlichen Spiegel des Schranks über dem Waschbecken handeln. Ein vielleicht etwa ausgefalleneres Modell kann durchaus Wunder wirken und ist schon für sich selbst ein Hingucker.

Bei den Möbeln muss man eine grundsätzliche Entscheidung treffen: Mag man es eher im stylischen Designer-Stil oder eher warm? Im ersten Fall bieten sich vor allem weiße Möbel an, im zweiten kann Holz, das stets eine eigene Wärme ausstrahlt, sehr sinnvoll sein. Aber Achtung: Da im Badezimmer eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, müssen diese Möbel wasserabweisend sein. Daher eigenen sich besonders lackierte oder geölte Nadelhölzer. Es ist ratsam, bei der Anschaffung auf eine hohe Qualität der Möbel zu achten, damit man nicht bald eine böse Überraschung erlebt. Zur Wohnlichkeit tragen auch die textilen Materialien bei. Ein flauschiger Badteppich bringt nicht nur ein wohliges Gefühl, sondern auch Farbe in heiße Bäder. Das gilt übrigens ebenso für den Duschvorhang. Die Zeiten, in denen die Fliesen in Bade-zimmern vorwiegend braun oder beige waren, sind zum Glück vorbei. Doch selbst ältere Bäder, in denen sich noch solche Farben finden, können mit relativ einfachen Mitteln umgestaltet werden, indem man die Fliesen mit wasserabweisenden Folien in aktuelleren Farben beklebt. Auf diese Weise kann man dem Bad das gewünschte Flair geben. Das gleiche gilt natürlich für die Farben an nicht gefliesten Wänden. Bei der Auswahl der Farben sollten man auf einen hohen Glanzanteil achten, da diese der hohen Luftfeuchtigkeit, der sie täglich ausgesetzt sind, besser standhalten.

Pflanzen können ein Badezimmer ebenfalls sehr verschönern. Voraussetzung ist allerdings, dass es über ein Fenster verfügt, denn Pflanzen können ohne Tageslicht nicht existieren Apropos Licht: Auch die Auswahl der Lichtquellen und -verhältnisse sind ausschlaggebend für den Gesamteindruck und das Ambiente, das ein Bad vermittelt. Grelle Neonröhren sind absolut fehl am Platze. Klar ist, dass in einem Badezimmer zum Beispiel beim Schminken oder Rasieren eine hohe Lichtintensität notwendig ist. Daher ist sicher eine ausreichende Deckenbeleuchtung wichtig. Sinn macht es aber, diese dimmen zu können, denn wer möchte schon bei grellem Deckenlicht ein Entspannungsbad in der Wanne nehmen? In diesem Fall bietet sich indirektes Licht an, das zum Beispiel von an den Seiten des Badezimmerschranks angebrachten Lichtquellen sanft schimmert. Aber Achtung: Nur wenn die Leuchtmittel gegen Spritzwasser geschützt sind, können sie im Badezimmer verwendet werden.

Auch durch kleine Accessoires lassen sich Effekte erzielen, wenn sie gezielt aufgestellt oder zum Beispiel an die Wand angebracht werden. Und wer das Glück hat, über ein ausreichend großes Badezimmer zu verfügen, der sollte sich nicht scheuen, eine Sauna einzurichten, denn dadurch wird das Bad endgültig zum Daily Spa. Aber wie gesehen: Auch mit weniger Mitteln lassen sich tolle Effekte erzielen, so dass man sich morgens nach dem Aufstehen auf den ersten Gang des Tages freut. 

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.