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22. Dez 2021

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Business

Von der Tankstelle zur Steckdose

Journalist: Christiane Meyer-Spittler

Deutschland als Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln ist ein Ziel der Bundesregierung. Derzeit sind hier rund eine Million Elektrofahrzeuge unterwegs. 

Doch um die Klimaziele im Verkehr bis 2030 zu erreichen, sind noch mindestens 7 bis 10 Millionen rein batteriebetriebene Elektrofahrzeuge nötig. Und damit die Rechnung für dieses ehrgeizige Ziel aufgeht, erfordert es bis dahin eine funktionstüchtige flächendeckende Ladeinfrastruktur. Bislang gibt es an die 50.000 Ladestationen – gebraucht werden aber noch über eine Million.

Inzwischen kommen immer mehr Elektroautos mit realen Reichweiten von 300 bis 400 Kilometern und Schnellladeleistungen von bis zu 150 kW auf den Markt und gleichzeitig wächst das Schnelllade-netz. Somit können auch längere Strecken immer besser mit Elektroautos zurückgelegt werden. Allerdings fehlt den meisten E-Autofahrern, aufgrund mangelnder Erfahrungen, noch jegliches Gefühl wie viel Strom sein Elektroauto „frisst“. Zudem ist die tatsächliche Reichweite von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, ähnlich wie bei den fossilen Verbrennern, von verschiedenen Faktoren abhängig: Von der jeweiligen Außentemperatur, der Nutzung elektrischer Verbraucher und vor allem vom individuellen Fahrverhalten. Darum testet zum Beispiel der ADAC Ecotest alle E-Fahrzeuge unter identischen Bedingungen. Dazu wird das Tagfahrlicht wie die Klimaanlage eingeschaltet und dann, mit einer Zuladung, der ganze Elektrozyklus des Testwagens mit einem Autobahnanteil ausgefahren. Alle Elektroautos, die nach diesem aktuellen Ecotest-Messverfahren vom ADAC geprüft wurden, erzielten im Durchschnitt 15 bis 20 Prozent höhere Stromverbräuche bzw. geringere Reich-weiten als laut Angaben der Hersteller nach dem neuen Prüfverfahren WLTP.

Da nun der Kauf eines E-Autos untrennbar mit der Frage verbunden ist, wie es denn im Alltag geladen werden soll, muss diese schon im Vorfeld geklärt sein. Die einfachste Lösung ist natürlich die private Wandladestation oder sogenannten „Wallbox“ in der eigenen Garage. Denn dort steht das Auto in der Regel mehrere Stunden pro Tag und Nacht, in denen es bequem geladen werden kann. Doch längst nicht jeder Käufer verfügt über ein Eigenheim oder kann sich zum E-Auto noch eine Photovoltaik-Anlage und eigene Ladestation leisten. Immer-hin sind für alles zusammen mehrere tausend Euro fällig.

Aber Bundesregierung und Automobilhersteller haben erkannt, dass Fahrzeuge mit Elektroantrieb ein enormes Potenzial bergen, um die Energiewende voranzutreiben und die Wirtschaft am Laufen zu halten. Deswegen fördern beide den Kauf von Elektrofahrzeugen mit Boni von bis zu zehntausend Euro. Auch für die Anschaffung von PV-Anlagen und private Ladestationen gibt es verschiedenste Förderprogramme, zum Beispiel über die KfW-Bank, die den Kauf derselben attraktiver machen sollen. So bekommt jeder, der seine Stromversorgung aus eigenerzeugtem regenerativem Strom nutzt, oder aber für seine Ladestation Strom aus erneuerbaren Energien bezieht, die Möglichkeit, Fördergelder von Bund, Ländern und Städten zu beantragen. 

Durch diese Förderprogramme hat sich innerhalb kürzester Zeit ein Massen-markt für Ladestationen in Deutschland etabliert, der deutlich über die bisher erreichten Zulassungszahlen an E-Autos hinausgeht. Im Oktober 2021 umfasste das deutschlandweite Angebot von über 200 Anbietern knapp 900 Produkte und nimmt noch weiter stetig zu. 

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.