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1. Sep 2021

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Business

Vorfahrt für den Mittelstand

Journalist: Katja Deutsch

Das Licht am Ende des Pandemie-Tunnels wird endlich größer. Die Corona-Maßnahmen werden weiter gelockert, jede:r zweite Bundesbürger:in hat inzwischen mindestens eine Impfdosis bekommen. Aber: Die Coronakrise hinterlässt tiefe Spuren im Mittelstand. Ganze Branchen, wie das Veranstaltungsgewerbe, die Hotellerie und die Gastronomie, kämpfen ums Überleben. Tausenden Einzelhandelsgeschäften droht das Aus. 

Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer BVMW; Foto: Presse

Der Mittelstand braucht deshalb dringender denn je bessere Rahmenbedingungen. Hier ist die Politik gefordert. Sie muss jetzt die Weichen für die Zukunft der Unternehmen stellen. Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland und um unseren Wohlstand. Der Mittelstand.BVMW hat eine Post-Corona-Agenda mit zehn zentralen Handlungsfeldern und Forderungen erarbeitet und den politischen Entscheidern in Bund und Ländern zugeleitet. 

Kernelemente sind ein staatlicher Eigenkapitalfonds für mittelständische Unternehmen, ein innovations- und investitionsfreundliches Steuer- und Abgabensystem, Entlastung von Bürokratie, Verbesserung der digitalen Infrastruktur und eine Flexibilisierung der Arbeitswelt. Eine zentrale Forderung ist die Einrichtung eines Transformationskapitalfonds, der Unternehmen bei der Digitalisierung und der Qualifizierung ihrer Beschäftigten unterstützt.

Gemeinsam mit den Partnerverbänden unserer Mittelstandsallianz setzen wir uns gegenüber der Politik für wettbewerbsfähige Energiepreise ein, für beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie ein BaföG für Gründerinnen und Gründer zur Finanzierung in der Startphase. Das ist auch dringend nötig: Von Jahr zu Jahr wagen immer weniger junge Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit. 

Einige unserer Forderungen und Vorschläge haben Eingang in die Wahlprogramme der Parteien gefunden. Verglichen mit früheren Wahlkämpfen ist das immerhin ein Fortschritt, reicht aber nicht aus. Wir müssen und werden als Verband dafür kämpfen, dass die künftige Bundesregierung dem Mittelstand Vorfahrt einräumt – und zwar in allen Bereichen. 

Noch ist die Politik davon weit entfernt. Ein Beispiel ist das Lieferkettengesetz, das vor kurzem vom Bundestag be-schlossen wurde. Es zielt auf Konzerne, trifft aber den Mittelstand. Für kleine und mittlere Unternehmen bedeutet es zusätzliche Bürokratie und damit Kosten. Denn die Großen werden die Verpflichtung, weltweit die Einhaltung von Menschenrechten und Arbeitsschutzstandards zu überwachen, auf ihre mittelständischen Zulieferer abwälzen. Diese sind damit jedoch überfordert.

Wer den Mittelstand fördert, sichert Wachstum und erhält den Wohlstand. Denn der Mittelstand bildet das Rückgrat unserer Volkswirtschaft. Mehr als 99 Prozent der rund 3,5 Millionen Unternehmen in Deutschland sind Klein- und Mittelbetriebe. Sie stellen 60 Prozent aller Arbeitsplätze, bilden verlässlich acht von zehn Azubis aus. 

Dies sollte Politikern aller Parteien Grund genug sein, ihren warmen Worten für den Mittelstand Taten folgen zu lassen. Mit unserer Post-Corona-Agenda haben wir der künftigen Bundesregierung klare Handlungsempfehlungen für einen ökonomischen Aufbruch nach Corona gegeben. Dieser Neustart gelingt nur mit einem starken Mittelstand – dem Innovations-, Beschäftigungs- und Ausbildungsmotor unseres Landes. Deshalb gilt es, den Mittelstand zu schützen und zu unterstützen.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.