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2. Dez 2021

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Business

Was verbinden den deutschen Mittelstand und Start-ups auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft?

Journalist: Katja Deutsch

Dr. Sonja Sulzmaier, Mitglied der Kommission für Start-ups und Unternehmensgründung des BVMW und Managing Partner von NAVISPACE GmbH – accelerating innovation; Foto: Presse

Gemeinsam raus aus der Komfortzone

Der Umbau zu einem klimaneutralen Industrieland und die Halbierung der Emissionen bis 2030 erfordern eine Transformation in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft. 

Mittelstand und Start-ups müssen hierbei ihren Beitrag leisten. Für Start-ups, die naturgemäß gerade erst gestartet sind, ist dies in der Regel sehr viel einfacher umzusetzen, da sie meist Technologien und Prozesse einsetzen, die „state-of-the-art“ sind. Lange existierende mittelständische Unternehmen dagegen müssen Maschinen, Anlagen, Fuhrpark, Gebäude, aber auch Prozesse, erst einmal analysieren, um den Carbon Footprint erfassen zu können. Auch die Emissionen vor- und nachgelagerter Prozesse der Wertschöpfungskette, wie eingekaufte Maschinen (siehe auch Lie-ferkettensorgfaltspflichtgesetz), Abfallentsorgung, Geschäftsreisen, oder auch die Entsorgung von Produkten am Ende des Lebenszyklus müssen Beachtung finden. Das GHG Protokoll (Greenhouse Gas Protocol) und die ISO 14040/44 geben hier eine gute Grundlage für die eigene CO2-Bilanz. 

Viele Mittelständler sind bereits auf dem Weg – aber der Weg zur Klimaneutralität ist ein Kraftakt. Hier können Start-ups mit Technologieinnovationen für den Mittelstand eine größere Rolle spielen als bisher. Die Pandemie hat an manchen Stellen diese Transformation unterstützt, da sie Unternehmen zwingt neue Wege zu suchen und zu gehen (z. B. Homeoffice und virtuelle Business Meetings).

Denn der Mittelstand hat schon immer seine gesellschaftliche Verantwortung wahrgenommen. Und mit Innovationen – auch aus dem Start-up-Umfeld – können Lösungen für unsere nachhaltige Welt von morgen geschaffen werden.

Markus Klatte, Founder der Arcus Greencycling Technologies GmbH; Foto: Presse

Ziel ist eine Net-Zero-Welt

Mittelstand und Start-ups verbindet in Deutschland eine hohe Innovationskraft, doch leider wird diese häufig von bürokratischen Hürden ausgebremst. Beide Unternehmensformen brauchen eine gewisse finanzielle Risikofreude, um nachhaltige Technologien nach vorne zu treiben. Der große Unterschied zeigt sich dabei oft in der Entscheidungs- und Handlungsgeschwindigkeit: Ein seit Jahrzehnten etablierter Mittelständler kann nicht so schnell agieren wie ein junges Start-up, das „nur“ aus einer Handvoll Leuten besteht. 

Der Mittelstand erzeugt mehr inkrementelle Innovationen, wir brauchen aber mehr Disruption, um zum Ziel von geschlossenen Kreisläufen zu gelangen. Und die kommt öfter von Startups und deren besonderer Fehlerkultur.

Vor Corona wurde die Digitalisierung im Deutschen Mittelstand häufig mit geringerer Priorität vorangetrieben, jetzt haben alle viel dazugelernt. Start-ups sind hingegen meist von Grund auf „digital gedacht“ und stellen Daten, KI und digitale Tools in das Zentrum ihres Handelns. Hier kommt der Mittelstand jetzt langsam erst in Fahrt, sozusagen vom Feldweg auf die Autobahn. Unsere Wirtschaft muss die Geschwindigkeit für die Entscheidungsfindung deutlich beschleunigen und Bürokratiemonster abbauen.

Unser Ziel ist, perspektivisch den Kunststoffmüll als Kohlenstoff in den Kreislauf zurückzuführen und demzufolge weniger CO2 zu verbrennen. Wenn wir es dann in Deutschland schaffen, den Unternehmensstrom aus erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung zu stellen, sind wir einer Net-Zero-Kreis-laufwirtschaft ein Schritt näher gekommen. Und das muss das Ziel sein. 


Felix Thönnessen, Business Mentor, Digitalexperte und Premium Keynote Speaker; Foto: Presse

„Wir müssen Klimaschutz als Firmenziel integrieren“

Auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft verbindet den Deutschen Mittelstand und Start-ups hierzulande die Erkenntnis, dass kein Weg an beiden vorbeiführt – und dass die Lösung darin liegen könnte, noch mehr Kooperationen einzugehen. Extrem viele Start-ups sind stark in Klimathemen tätig und übernehmen dabei eine Vorreiterrolle. Sie könnten die manchmal etwas vorhandene Behäbigkeit des Mittelstands ein Stück weit aufheben.

Der größte Unterschied zwischen beiden Unternehmensformen liegt darin, dass das Klima bei Start-ups oft eine größere Rolle spielt. Wer gerade erst auf dem Reißbrett gegründet hat, kann das Klimathema viel stärker einbauen als ein mittelständisches Unternehmen, das vor 50 oder 100 Jahren gegründet wurde.

Unser Mittelstand ist stark von Industrieunternehmen geprägt, und wie sich Unternehmen vor 150 Jahren der industriellen Revolution stellen mussten, so müssen sie sich heute der digitalen Revolution stellen. Ich glaube, bei dem einen oder anderen ist das noch nicht in der ganzen Tiefe und Notwendigkeit angekommen. Dagegen ist bei vielen Start-ups die Digitalisierung ja der eigentliche Grund ihrer Existenz, deshalb sind sie allein schon von der Logik her digitaler unterwegs als der Mittelstand. 

Viele haben das Gefühl, in Deutschland klimatechnisch noch ganz gut aufgestellt zu sein. Wir haben zwar keine Note Eins, aber eine Drei, die anderen haben aber eine Sechs, zum Beispiel China, das für 30 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich ist. Das Nichtstun sollte aber nicht dazu führen, sich zurückzulehnen. Klimaschutz ist kein zweitrangiges Firmenziel! Im Gegenteil, Profit und Klima sind ganz eng miteinander verknüpft.

10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Business

Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Business

Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.