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30. Jun 2025

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Lifestyle

Weinbranche im Wandel

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Zan Lazarevic/unsplash

Welcher Wein passt zu welchem Essen und was hat es mit den alkoholfreien Sorten auf sich? Eine kurze Reise durch die Welt der Rieslinge, Tempranillos und Co.

Weingenuss hat in Deutschland eine lange Tradition. Gleichzeitig stellt man in der Branche auch einen Wandel fest. Die Vielfalt im Glas wächst, und mit ihr auch das Interesse an regionalen Erzeugnissen und neuen Genussvarianten wie den alkoholfreien Sorten. Wer sich auf die Reise durch Rebsorten und Aromen begibt, merkt schnell: Wein ist weit mehr als ein Getränk.

Nach der Zählung des Deutschen Weininstitutes gibt es in der Bundesrepublik 13 offizielle Weinanbaugebiete. Zu den bekanntesten zählen die Pfalz, Rheinhessen und die Mosel. In der Pfalz dominieren fruchtige Weißweine wie Riesling und Müller-Thurgau. Auch kraftvolle Rotweine wie Dornfelder oder Spätburgunder werden hier erzeugt. Die Mosel ist für ihre steilen Weinberge und mineralischen Rieslinge berühmt. Rheinhessen gilt als besonders vielfältig und experimentierfreudig – hier prägen aktuell mehrere junge Winzerinnen und Winzer die Branche.

Wer nach Europa blickt, stößt schnell auf drei internationale Anbaugebiete von großer Bekanntheit: Bordeaux in Frankreich, das italienische Piemont und die spanische Region Rioja. In Bordeaux entstehen elegante Rotweine auf Basis von Merlot und Cabernet Sauvignon. Sie werden vorzugsweise zu Gerichten mit Rind, Wild oder kräftigem Käse gereicht. Das Piemont ist die Heimat des Barolo, eines komplexen Weins aus der Nebbiolo-Traube, der gut zu Pilzgerichten oder Trüffelpasta passt. Rioja steht für gereifte Tempranillo-Weine mit warmen Aromen, die hervorragend mit Tapas oder gegrilltem Fleisch harmonieren.

Besonders alkoholfreier Weißwein überzeugt mit frischer Säure und fruchtigen Noten, während einige alkoholfreie Rotwein mitunter noch etwas an Struktur verlieren.

Grundsätzlich gilt: Die leichten Weißweine begleiten Fisch, Gemüse oder helle Soßen besonders gut. Auch ungezwungenen Treffen mit Freunden an einem lauen Sommerabend im Garten verleihen sie eine frische Note. Ein Rosé ist ideal für die Sommerküche oder Salate mit Obst. Rotwein harmoniert mit dunklem Fleisch, Wild, Pilzgerichten oder Käseplatten. Wichtig ist dabei weniger die Farbe des Weins als viel mehr sein Charakter – also Säure, Tannine und Körper. „Körper“ beschreibt in der Weinwelt, wie schwer oder leicht sich das Getränk im Mund anfühlt.

Was derzeit gefragt ist In der Weinszene zeichnen sich derzeit einige Trends ab. Naturweine, also minimal behandelte und spontan vergorene Sorten, gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Ebenso gefragt sind sogenannte Orange Wines, bei denen Weißweintrauben wie Rotweine mit Schalen vergoren werden. Auch das Thema Regionalität spielt eine immer größere Rolle. Viele Konsumenten legen heute Wert auf ökologischen Anbau, kleine Weingüter und transparente Produktionsprozesse. Immer mehr Weintrinker greifen aktuell auch zu alkoholfreien Varianten. Moderne Verfahren ermöglichen heute Sorten mit ausgewogenem Geschmack, bei denen der Alkohol schonend entzogen wird. Besonders alkoholfreier Weißwein überzeugt mit frischer Säure und fruchtigen Noten, während einige alkoholfreie Rotwein mitunter noch etwas an Struktur verlieren. Dennoch wächst das Angebot und damit auch die Akzeptanz. Wein in all seinen Facetten ist also längst kein exklusives Feinschmeckerthema mehr, sondern ein vielseitiger Begleiter des Alltags. Zwischen traditionellen Anbaugebieten und innovativen Entwicklungen bietet sich heute mehr denn je die Gelegenheit, Neues zu probieren.

Rot, Weiß, Rosé – was ist der Unterschied?

Rotwein wird aus dunklen Trauben samt Schalen vergoren, was ihm Farbe und Tannine, also pflanzliche Gerbstoffe, verleiht. Weißwein wird aus hellen Trauben gekeltert, immer ohne Schalenkontakt. Rosé entsteht aus roten Trauben, wird aber eher wie Weißwein vergoren: Die Schalen bleiben nur kurz im Most.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.