26. Nov 2021
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Lifestyle
Journalist: Theo Hoffmann
Na klar, zu Weihnachten und zum Jahreswechsel sehnen sich alle nach Schnee. Skier, Rodelschlitten und selbst Snowboards bekommen jedes Jahr neue Konkurrenz von erfinderischen Sportgeräte-Entwicklern. Ganz neu ist etwa ein schlichtes Brett mit einer Schnur, das sich – welche andere Nation in Europa ist da auch fachlich besser geeignet als unsere südöstlichen Nachbarn – die Österreicher ausgedacht haben. „Hügelboards“ wie diese sind natürlich nichts für alpine Abfahrten, sondern für den Rodelhügel daheim vor der Haustür und verspricht einen Riesenspaß für die ganze Familie.
Wer’s lieber trocken und warm hat und zu Hause trainieren will, dem seien die sogenannten „Balanceboards“ empfohlen. Mit ihrer Hilfe kann man sich vor allem auf den Sommer vorbereiten und daheim im Wohnzimmer das Surfen üben. Überhaupt tut ein bisschen Bewegung gut, um dicke Bäuchlein zu reduzieren. Man braucht ja nicht gleich ein Riesentrampolin zu kaufen, auch die kleineren, für Kinderzimmer geeigneten, können zum Beispiel für Gleichgewichtsübungen auch von Erwachsenen blendend genutzt werden.
Zu Zeiten der Pandemie sind wir beim Reisen eingeschränkt. Wer früher mit der ganzen Familie in warme Länder entfleuchte, wird 2021 eher mit der Ost- oder Nordsee und mit großem Glück den klassischen Skigebieten auch der Mittelgebirge Vorlieb nehmen müssen. Aber zum Trost sei gestanden, dass unser Weihnachtsfest in tropischen oder subtropischen Ländern schon deutlich anders abläuft als bei uns. Ein Beispiel liefert etwa Brasilien. Draußen herrschen im Dezember dort locker mal 40 Grad im Schatten. Und wer dann verschwitzt und unvorbereitet ein großes Einkaufszentrum betritt, prallt bei den von Klimaanlagen auf locker 18 Grad runtergekühlten Innenräumen förmlich zurück. Reisen in die nähere Umgebung sind in diesem Jahr auch abgesehen davon ja sowieso angesagter.
Weihnachten ist die Zeit der Muße. Jedenfalls für all diejenigen, die nicht gerade mit dem Gänsebraten, dem Karpfen oder anderen kulinarischen Fertigungsarbeiten beschäftigt sind.
Es ist die Zeit, mal in Ruhe wieder ein Buch aufzuschlagen. Vielleicht sogar eines, dass man als Kind einmal aus Omas Bücherschrank gezogen hat und sich nun an das erste Schmökern zurückerinnert. Und wo wir gerade bei Erinnerungen sind, gibt es doch nichts Schöneres, als gemeinsam mit der ganzen Familie digitale Fotos oder gar Fotos auf Papier zu betrachten, zu sortieren oder sogar in Alben einzukleben. Bei Letzterem bringt es sogar am meisten Spaß, kleine Bildunterschriften hinzuzufügen, die unglaublich kreativ und spontan sein können und manchen Lacher evozieren. Wer’s elektronisch machen will, hat heutzutage eine Menge neuer Werkzeuge zur Hand. Mit neuester Bildverwaltungssoftware lässt sich die Bilderflut organisieren, verwalten und verwahren. Man mag es ja kaum glauben, aber manche Menschen haben in Clouds und Speichern locker 20.000 Fotos gespeichert und wissen nicht, wohin damit. Beim Weihnachfest kommen dann sicher noch mal 1000 dazu.
Klar, die gute alte Spiegelreflex-Kamera liegt vielleicht noch bei manchem unterm Tannenbaum. Aber seien wir mal ehrlich. Was sich auf dem Markt an neuester Aufnahmequalität allein im Smartphone entwickelt hat, ist schon beachtlich. Aber denken wir doch nicht immer nur an Technik. Wenn die Kinder daheim einmal zum Malstift oder Tuschkasten greifen und die Familie aus ihren Augen aufs Papier bannen, ist das eines der schönsten Geschenke, das man erhalten kann.
Seien wir doch mal ehrlich. In den warmen Sommermonaten fällt es schon schwer, mit Kindern, Eltern, Onkel und Tante ein Museum oder eine Kunsthalle zu besuchen.
Draußen scheint die Sonne, man lechzt nach Bewegung und in der Sonne munter dahinschmelzendem Waffeleis. Sollte man die Entscheidung fällen, einmal wieder ins Museum zu gehen, fällt das im Winter durchaus leichter. Erst recht zu Weihnachten, wo die Atmosphäre vielerorts besonders weihnachtlich ist. Es ist schon ein Erlebnis, ein echtes Gemälde eines Caspar David Friedrich in Hamburg, eines Peter Paul Rubens oder Rembrandt van Rijns anzuschauen. Von Rembrandt etwa gibt es in einem kleinen Spezialraum in Braunschweig gleich ein ganzes Quartett von Bildern nebeneinander hängend zu betrachten. Auch die vielen Landesmuseen mit ihrer Regionalgeschichte sind spannend. Schließlich betrachtet man dort Historisches just aus dem Ort, an dem man heute selbst zu Hause ist.
In Städten locken die Theater und Opernhäuser, die Kleinkunstbühnen und Kammertheater mit reizvollen Programmen. Es lohnt sich, die Spielpläne zu studieren, denn wenn die Schule und die Arbeit im neuen Jahr wieder anfangen, fehlt doch oft die Zeit dafür. Und Spaß ist natürlich garantiert, wenn man etwa in Bremen ein Puppentheater besucht, das natürlich gleich „Die Bremer Stadtmusikanten“ im Programm hat. In den Alpen zieht man in die verschneiten Berge, an den Häfen im Norden setzt man sich stattdessen auf eine Fähre und fährt die Ufer entlang, um zu Weihnachten das Lichtermeer der Tannenbäume und an Silvester die (auch mal verfrühten) Böller zu bewundern. Im Inland kann man mal ein Schiffshebewerk an einem Fluss oder auch einen alten Bergwerks-Besucherstollen besuchen, in dem noch Bleiglanz- oder Kupferkies-Erze im Dunkeln glitzern, wenn sie künstlich beleuchtet werden.