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14. Dez 2022

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Lifestyle

Wintermüdigkeit adé

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: Annie Spratt/unsplash

Besonders in der kalten Jahreszeit setzt uns häufig die Antriebslosigkeit zu – und der Körper verlangt nach Ruhepausen. Doch mit ein paar kleinen Tricks kurbelt man seinen Motor schnell wieder an.

Wenig Sonne, kalte und lange dunkle Tage – die Winterzeit macht Menschen in der Regel schläfrig. Während der Wintermüdigkeit fällt es uns besonders schwer, die Hürden des Alltags zu meistern. Schuld daran ist der natürliche Biorhythmus des Körpers, der jetzt durcheinandergewirbelt wird. Wir spüren das in Form von plötzlicher Erschöpfung, die uns bevorzugt mitten am Tag überfällt. Durch die dunklen Tage im Winter produziert der Körper vermehrt das Schlafhormon Melatonin, das schneller müde macht. Antriebslosigkeit, Erschöpfung sowie Konzentrationsschwäche sind die Folgen. Gerade die Sonne ist für unsere Abwehrkräfte und die Bildung von Vitamin D wichtig – und die fehlt momentan.

Hier heisst es: Gegen den Lichtmangel anzukämpfen. Schon 20 Minuten pro Tag an der frischen Luft reichen aus, am besten zur Mittagszeit, wenn das Licht am stärksten ist. Selbst Tageslichtlampen mit dem kaltweißen Licht sollen auf uns belebend wirken.

Auch die Ernährung spielt eine Rolle bei unserer Wintermüdigkeit. Zwar benötigen wir jetzt mehr Energie – doch durch das schwere Essen und die gestresste Verdauung, werden viele Organe mit weniger Blut versorgt. Müdigkeit tritt ein. Hier helfen energiereiche Mineralstoffe wie Magnesium, das sich unter anderem in Bananen, Nüssen, Beeren, Milch- und Vollkornprodukten befindet. Wichtige Vitamine in Obst und Gemüse sind ebenfalls gut, um den Motor des Körpers am Laufen zu halten. Frisches Wintergemüse, wie Grünkohl, Rotkohl oder auch Brokkoli stärken die Abwehrkräfte und damit das Wohlbefinden. Zusätzlich benötigt unser Körper immer noch zwischen 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit in Form von Mineralwasser, ungesüsste Früchte- und Kräutertees oder Saftschorlen.

Einen weiteren Frischekick bieten Wechselduschen am Morgen, die unsere Durchblutung durch unterschiedliche Temperaturen angeregt. Allerdings sollten die Temperaturen dabei von wohlig warm bis hin zu eiskalt wechseln. Alternativ hilft auch kaltes Wasser auf Gesicht oder den Unterarmen. In der jetzigen Kälte gehen Menschen ungern an die frische Luft. Aber gerade das sollten sie besonders während der Arbeitspausen machen, weil das Sitzen im Büro den Körper ermüden lässt. Ein schneller Spaziergang durch den Park hilft, seinen Kreislauf anzuregen und macht durch die Sauerstoffzufuhr munterer. Gegen akute Müdigkeit ist übrigens ein kurzes Nickerchen die beste Medizin. Aber Achtung: der Wecker sollte beim Powernapping spätestens nach 30 Minuten klingeln. Wer länger schläft und in eine Tiefschlafphase fällt, wacht noch müder auf als vorher. Letztlich sollte der Kurzschlaf auch nicht zu spät am Abend stattfinden. Damit könnte man den gesunden Nachtschlaf gefährden und wacht am nächsten Morgen gerädert auf. Für den normalen Schlaf gilt ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus am erholsamsten. Konkret bedeutet es, zur gleichen Zeit ins Bett gehen und zur gleichen Zeit wieder aufstehen. Wer ein paar dieser Tipps in seinem Alltag umsetzt, kommt frisch und munter durch den Winter.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.