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1. Sep 2022

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„Wir suchen effiziente Lösungen“

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Foto: Presse/Goodman

Unternehmen verfolgen heute nicht ausschließlich Gewinnmaximierungsabsichten, sondern sie haben auch eine soziale Verantwortung, müssen nachhaltig arbeiten. Ein Weg führt über industrielle Brachflächen, die für neue Logistikflächen recycelt werden.

Der Klimawandel hat besonders die ökologische Nachhaltigkeit in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Nach einer Statista-Umfrage machten zuletzt knapp 40 Prozent der Deutschen Unternehmen für die Lösung globaler Umweltprobleme verantwortlich. Den Firmen ist die Dringlichkeit bewusst: Ohne Umwelt- und Naturschutz sowie Kreislaufwirtschaft geht es heute nicht mehr. Die Revitalisierung von Brachflächen für Gewerbebauten bietet gleich mehrere Vorteile, wie Christof Prange, Geschäfts-führer von Goodman Germany GmbH, weiß. Sein Unternehmen entwickelt und vermietet nachhaltige Logistikflächen. „Zum einen liegen Brachflächen häufig in der Nähe von Ballungsgebieten, wo sich in der Regel auch die Kunden und Mitarbeiter unserer Kunden befinden. Zum anderen bleibt nicht erschlossenes Land weiterhin unberührt – und somit die Biodiversität der Region erhalten.“

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Christof Prange, Geschäftsführer von Goodman Germany GmbH

Herr Prange, Bauen für eine CO2-arme Zukunft – das hat sich ihr Unterneh-men vorgenommen. Sie verwandeln Brachflächen in grüne Logistikflächen. Wie funktioniert das?

Wir versuchen, die Logistik dort anzusiedeln, wo sie tatsächlich benötigt wird. Und nicht dort, wo gerade ein Baugrundstück frei ist – etwa auf einer unbebauten Grünfläche weit außerhalb der Stadt. Das ist alles andere als nachhaltig, weil es dazu führt, dass mehr Verkehr generiert wird und Natur verloren geht. Weltweit strömen die Menschen in Ballungsräume, wo sie auch arbeiten. Will man dort Gewerbeflächen schaffen, dann müssen wir uns mit Brachflächen auseinandersetzen. Diese teils kontaminierten Flächen zu aktivieren, ist schwierig, aber eine Kernkompetenz von Goodman.

Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Ansatz auf dem Weg zum klimaneutralen Bauen. Wie hoch ist der Anteil von Industriebrachen, die für nachhal-tige Logistikflächen recycelt werden?

Vor dem Jahr 2020, in dem wir global unsere Strategie und unser Engagement für die Erschließung von Brachflächen formulierten, machten sie weniger als zwei Drittel unserer Entwicklungen in Deutschland aus. Im letzten Jahr waren es schon über 80 Prozent Brachflächen – aktuell liegt der Anteil bei nahezu 100 Prozent. Wir sehen es als sozialethische Verantwortung an, Unternehmen dort anzusiedeln, wo die Ressource Land geschützt wird. Gerade die Situation der Weizenexporte aus der Ukraine zeigt, wie wichtig es ist, dass wir auch das Agrar- und Kulturland erhalten.

Wie sieht ein auf die Kreislaufwirtschaft ausgerichtetes Warenzentrum aus?

Es fängt an mit der Standortwahl und dann geht es weiter mit dem Einsatz nachhaltiger Produkte für den Bau. Nachwachsende Rohstoffe wie Holz können Plastik oder Kunststoff ersetzen. Wir konzipieren die Gebäude heute schon so, dass wir den Rückbau beim Aufbau mitbedenken. Dafür planen wir Materialien in einem Kataster zu erfassen, um zu wissen, was dort eigentlich verbaut wurde. Unsere holländischen Nachbarn sind uns in diesem Punkt ein Stück weit voraus, denn dort gibt es eine Börse für gebrauchte Bauelemente. Wir versuchen immer, die effizienteste Lösung zu finden.

Wie will Goodman zirkuläre Gebäude mit positiver CO2-Bilanz schaffen?

Bei der Konzeption der Immobilien geht es darum, erst einmal den Energieverbrauch zu reduzieren. Weitere Bausteine auf dem Weg zur Klimaneutralität sind CO2-ärmere Baumaterialen, deren Ökobilanz ausge-glichen wird, nicht fossile Heizsysteme und Photovoltaikanlagen, um Energie nah am Verbrauchsort zu erzeugen. Da gibt es auch nicht den Königsweg, die Lösungen sind immer vom Einzelfall abhängig. Die Verantwortung, mit der verbauten innova-tiven Technik umzugehen, liegt dann beim Kunden. Smart Metering der gesamten Gebäude ist ein großes Thema, weil so eine gewisse Achtsamkeit bei unseren Kunden erzeugt werden kann.

Steigender E-Commerce gilt als Treiber für den Warenverkehr. Welche Anforderungen müssen Dienstleister künftig erfüllen?

Natürlich ist es am bequemsten, im Internet einzukaufen. Deshalb wird die Nachfrage noch weiter steigen. Damit die Ware zeitnah beim Kunden eintrifft, werden mehr kleinere Umschlagpunkte entstehen. Die Knotenpunkte müssen etwa über E-Ladesäulen verfügen, um Transporter schnell mit Strom aufzutanken. Zusätzlich werden Logistikhallen im urbanen Raum in die Höhe wachsen nur so schonen wir wertvolle Flächen.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

23. Okt 2025

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Wirtschaft

Auf dem richtigen Weg – Ein Beitrag von Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche

Ende August schlug das Herz der gesamten Games-Welt wieder in Deutschland: Die gamescom, das weltweit größte Games-Event, schloss mit beeindruckenden Rekorden. Damit ging von der gamescom 2025 ein besonders positives Signal für die Games-Branche in Deutschland und weltweit aus. Nach zwei herausfordernden Jahren für die Branche inmitten einer globalen Konsolidierungswelle und angespannter Weltwirtschaftslage konnte man regelrecht spüren, wie sich die Stimmung verbessert. Der große Erfolg der gamescom unterstreicht den lang erwarteten Aufwärtstrend. Auch mit Blick auf die deutsche Games-Branche stimmen mehrere Entwicklungen der vergangenen Monate positiv: Nachdem die Games-Unternehmen viele Jahre unterschätzt wurden und durch schlechte Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich bis zu 30 Prozent Kostennachteile hatten, ging es seit 2020 in diesen Punkten zwar endlich aufwärts. Die anhaltenden Probleme und Antragsstopps bei der Games-Förderung des Bundes hatten jedoch zuletzt zahlreiche Games-Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt und Deutschland im internationalen Vergleich wieder aus dem Rennen um die besten Games-Standorte geworfen. Die Folge war nach vielen Jahren des Wachstums ein Rückgang bei der Anzahl der Games-Unternehmen und -Beschäftigten. Doch mit dem Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD kam endlich wieder ein wichtiger Impuls. Die schwarz-rote Koalition würdigt darin nicht nur die umfassenden Potenziale und Vorreiterrolle der Games-Branche. Sie schreibt die Notwendigkeit fest, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Games-Standortes zu erhöhen. Keine 100 Tage nach Amtsantritt lässt die neue Bundesregierung, allen voran Games-Ministerin Dorothee Bär, Taten folgen: So sollen die Mittel der Games-Förderung für 2025 auf insgesamt 88 Millionen Euro erhöht werden – ab 2026 jährlich sogar auf 125 Millionen Euro. Diese Erhöhung orientiert sich endlich viel stärker am tatsächlichen Förderbedarf als die bisherige Summe von 50 Millionen Euro, bei der es wiederholt zu mehrmonatigen Antragsstopps gekommen war. Anfang August wurde zudem endlich auch der letzte Förderantragsstopp wieder aufgehoben und damit der Start von mehr neuen Spieleentwicklungen ermöglicht. Der angekündigte Aufbau eines eigenständigen Games-Referats im Forschungsministerium von Dorothee Bär soll zudem wieder die notwendige Handlungsfähigkeit für Games-Projekte innerhalb der Regierung stärken. >Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Auch beim E-Sport wurden wichtige Knoten nach jahrelangem Hin und Her durchschlagen: Ab Anfang 2026 sollen E-Sport-Vereine endlich als gemeinnützig behandelt werden. Vor dem Hintergrund der enormen Popularität von E-Sport und der angekündigten Olympischen E-Sport-Spiele ist diese gesellschaftspolitische Würdigung ein wichtiges Signal für den deutschen E-Sport und die vielen Menschen, die sich bisher schon in diesem Bereich engagiert haben. Der Games-Standort Deutschland ist also wieder auf der richtigen Spur. Die vielen positiven Schritte der vergangenen Wochen und Monate ebnen den Weg bis zur Umsetzung der zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung, die den weltweiten Standard darstellt und im internationalen Wettbewerb erfolgsentscheidend ist. Nicht nur wird diese den deutschen Games-Unternehmen mehr Planungssicherheit geben und für sie endlich konkurrenzfähige Rahmenbedingungen wie in erfolgreichen Ländern wie Kanada oder Frankreich schaffen. Wichtig ist die steuerliche Förderung auch für den gesamten Wirtschaftsstandort und sogar den Fiskus. Denn für jeden Förder-Euro entstehen zusätzliche 3,40 Euro an Steuern und Sozialabgaben, 4,80 Euro an zusätzlichen Investitionen sowie 8,70 Euro an Bruttowertschöpfung. Jeder Euro, der in die Games-Förderung fließt, sorgt also für zusätzliche Einnahmen für Deutschland. Jetzt muss es nur noch schnell in die Umsetzung gehen, damit wir dieses enorme Potenzial der Games-Branche auch am Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig nutzen können und den positiven Zukunftsaussichten für Games auch hierzulande nachkommen. Die Rekorde der gamescom, die positiven Weichenstellungen in der deutschen Games-Politik und viele optimistische Wachstumsprognosen zeigen: Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Das wirtschaftliche Potenzial der Games-Branche ist daher noch längst nicht ausgeschöpft, wie wir insbesondere in wachstumsstarken Regionen wie Südostasien und Südamerika mit unseren Formaten gamescom asia und gamescom latam selbst Jahr für Jahr sehen.