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24. Jun 2020

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Business

Zeit zum Umdenken

Journalist: Alicia Steinbrück

Das Bewusstsein der Deutschen für eine bessere Öko-Bilanz wächst. 68 Prozent halten den Umwelt- und Klimaschutz für eine „sehr wichtige Herausforderung“ – damit waren es 2019 ganze 15 Prozent mehr als noch im Jahr 2016. Das zeigt eine Zwischenerhebung des Umweltbundesamtes. Eine Umfrage der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse ergab, dass vergangenes Jahr rund 23,48 Millionen deutschsprachige Kunden sogar bereit waren, für umweltfreundliche Produkte mehr Geld auszugeben. Auch der Bio-Gedanke, lokale Fertigung und die Nachhaltigkeit der Inhaltsstoffe spielen eine immer größere Rolle beim Einkauf. Äpfel aus Argentinien? Spargel aus Peru? Wasser von den Fidschi-Inseln? Muss das wirklich sein? Die Deutschen wägen heute zwischen spontaner Konsumlust und grünem Gewissen so genau ab wie noch nie.

Ein Aspekt bleibt den umweltbewussten Kunden jedoch verborgen – das Geschehen hinter den Rolltoren des Supermarkts. Denn auch deutsche Produkte nehmen nicht unbedingt den ökologischsten Weg ins Regal. Der wäre über die sogenannten Zentrallager des jeweiligen Handelsunternehmens wie Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Netto. An diesen Knotenpunkten für die Anlieferung brechen fast täglich Lieferwagen, effizient beladen mit frischen Lebensmitteln, zu den Läden auf – entlang genau ausgeklügelter Routen, die unnötige Kilometer vermeiden. Doch gerade das von Deutschen so innig geliebte Brot, kommt noch immer nicht bei jedem Supermarkt gemeinsam mit den anderen Gütern an. Im Gegenteil: Produzenten schicken in der Regel weiterhin ihre eigenen Mitarbeiter direkt in die rund 37 500 deutschen Lebensmittelgeschäfte, um neue Packungen anzuliefern und Übriggebliebene wieder mitzunehmen. Für die Mitarbeiter der Supermärkte ist das bequem, wenn die Regale so aufgefüllt werden, allerdings bezahlt dafür die Umwelt. Würden die Unternehmen – Hersteller und Lebensmittelketten – auf die Direkt-Belieferung verzichten, könnten mehr als zehn Millionen LKW-Fahrten und über 200 Millionen LKW-Kilometer eingespart werden – pro Jahr und pro Lieferant, der auf Zentrallager-Lieferung umstellt. Das Plus liegt klar auf der Hand: Weniger Lärmbelästigung, weniger verstopfte Straßen und vor allem auch weniger CO2-Ausstoß.

Sich zu einer neuen Lieferlogistik durchzuringen, fällt vielen Unternehmen dennoch schwer. Einige Händler haben sich trotzdem bereits entschieden, die Bestellungen ihrer Märkte weiter zu bündeln und Lebensmittelmärkte ausschließlich über die bestehenden Lagerstandorte und mit Lastwagen, die ohnehin täglich unterwegs sind, zu beliefern. Und es ist höchste Zeit dafür: Aktuelle Messungen zeigen – trotz gestiegenem Augenmerk auf den Emissionsausstoß – auch gestiegene CO2-Werte im Straßenverkehr. Ein Trend, der den großen Klimaschutzzielen der Bundesregierung entgegenläuft, sollten doch 2030 bereits mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgase im Vergleich zum Jahr 1990 verursacht werden, 2050 sogar mindestens 80 Prozent. Um dies zu erreichen, müssten allerdings vermeidbare Kohlendioxid-Ausstöße auf null reduziert werden – und das am besten ab sofort.

Vorreiter für ein Umdenken bei den bisher eigenständig liefernden Brotherstellern, ist die 1922 in Achim bei Bremen gegründete Großbäckerei Lieken. Bereits im März hat der Konzern, der in seiner Branche im deutschen Umsatz-Ranking auf Platz 2 liegt und unter anderem berühmt für seinen Golden Toast ist, beschlossen: Jetzt ist Schluss mit der unnötigen Schadstoffbelastung. Die komplette Logistik wurde umgestellt, die über 17.000 Lebensmittelmärkte, die bisher täglich direkt beliefert wurden, bekommen die Lieken-Artikel jetzt mit allen anderen Lebensmitteln über die Zentrallager der Kunden, zu denen Handelsketten wie Edeka, Lidl, Netto und im Süden Aldi und Kaufland gehören. Was für Milchprodukte, Pasta und Gemüse seit Jahren als der ökologisch sinnvolle Weg in die Märkte gilt, kann auch für Brot schließlich nur vernünftig sein. Von den 50.000 Broten, die Lieken pro Stunde produziert, landen fast 90 Prozent im deutschen Einzelhandel. Und Andreas Utasch, Vorstand der Bäckerei Lieken, hat beschlossen, die Reise seiner Waren in die Regale umweltbewusster zu machen. Durch die neue Logistikstrategie fallen bei Lieken jetzt geschätzte 50 Millionen Kilometer Fahrtstrecke pro Jahr auf unseren Straßen weg, das spart Kosten und mehrere tausend Tonnen CO2, wie die Klimaberatung ClimatePartner aus München ermittelt. Mit diesen Argumenten hofft Utasch auch die weiteren Lebensmittelketten zu sensibilisieren und die Brotbranche vom „Mitmachen“ zu überzeugen. Der Umwelt zuliebe.

10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.