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29. Jun 2020

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Business

Zukunftsfähigkeit braucht Digitalisierung

Journalist: Alicia Steinbrück

Die Menschen in Deutschland leben im Weltvergleich auf hohem Niveau – angefangen bei der Infrastruktur bis hin zur Medizinversorgung oder Sicherheit. Die COVID-19 Pandemie führt uns dies ungewollt vor Augen.


Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA; Foto: Presse

Viele Menschen, gesellschaftliche Gruppen, Unternehmen und Institutionen tragen täglich zu diesem hohen Niveau bei. Manche stehen mehr im Fokus und in der öffentlichen Wahrnehmung, andere weniger. Unsere Demokratie sowie das System der Sozialen Marktwirtschaft sind zudem ein bewährter Rahmen, den wir wertschätzen sollten. Das gerät in den alltäglichen Debatten leicht in Vergessenheit.

Insgesamt gibt es gute Voraussetzungen, die Herausforderungen zu meistern. Die Corona-Pandemie ist dabei sicherlich eine außergewöhnliche Herausforderung, allerdings gibt es noch zahlreiche andere wichtige Themen. Man denke beispielsweise an die demographische Entwicklung, die Digitalisierung, den Klimawandel sowie die Mobilität der Zukunft.

Maßgeblich entscheidend dafür, wie Herausforderungen gemeistert werden können und welche Chancen sich daraus entwickeln, ist die Zukunftsfähigkeit. Denn nur mit den entsprechenden Fähigkeiten wird der Mittelstand in der Lage sein, das Heute und Morgen mitzugestalten.

Dem Maschinen- und Anlagenbau, Rückgrat der deutschen Industrie, kommt hierbei eine zentrale Rolle zu. Seine weltweit geschätzte Innovationskraft lässt aus Ideen Produkte werden. So ist der Maschinenbau Lösungsgeber für viele Herausforderungen unserer Zeit. Das Spektrum ist dabei breit und erfasst alle Lebensbereiche: von Antriebstechnologien für die Mobilität von morgen, Innovationen für mehr Energieeffizienz, über Nahrungsmittel- und Recyclingmaschinen bis hin zu Spitzentechnologie in der Robotik und Automation. Die Liste ist schier endlos.

Deutschland ist in diesem Zusammenhang ein Top-Standort. Hier sind viele tausend erfolgreiche Maschinenbauer zuhause. Teils sind es Marken von weltweiter Bekanntheit, teils Hidden Champions. Gemeinsam ist ihnen eine hohe Identifikation der Eigentümer und Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen sowie ein hohes Maß an Integrations- und Umsetzungsstärke. Kooperation und interdisziplinäres Arbeiten sind tief in der DNA des Maschinenbaus verhaftet, das bringt die Unternehmen technologisch an die Weltspitze.

Mit rund 1,3 Millionen Beschäftigten im Inland ist der Maschinenbau zudem größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige. Nicht ohne Grund ist der Maschinenbau wichtigster Ingenieurarbeitgeber und hochgradig attraktiv für qualifizierte Facharbeiter.

Das Thema der Aus- und Weiterbildung ist also von enormer Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit. Denn beste Technologien brauchen den Menschen, sein Wissen, sein Talent, seine Tatkraft – beim Erforschen und Innovieren genauso wie beim Anwenden.
Der Maschinenbau steht dabei auf zwei Beinen: Facharbeitern und Ingenieuren. Als wichtigster industrieller Azubi-Arbeitgeber ist der Maschinenbau auf eine berufliche Bildung, die technologisch und didaktisch à jour ist, angewiesen. Dies reicht von der Modernisierung von Ausbildungsordnungen im Zuge von Industrie 4.0 über die Weiterbildung von Berufsschullehrern bis hin zu neuen Tools in der Ausbildung. Der VDMA fördert dies unter anderem mit seiner Nachwuchsstiftung Maschinenbau.

Insbesondere mit Blick auf das wichtige Thema Industrie 4.0 besteht hier noch erheblicher Nachholbedarf. Die Schere zwischen den Anforderungen in der unternehmerischen Praxis und der Realität der hochschulischen Ingenieurausbildung darf nicht weiter auseinander gehen. Und wie sich die COVID-19-Krise auf Facharbeiter- und Ingenieurbeschäftigung auswirken wird, ist noch offen. „Der VDMA möchte dem Maschinen- und Anlagenbau sowie dem gesamten Verarbeitenden Gewerbe Orientierung geben“, so Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA. Dieser engagiert sich hierzu mit großer Kraft, denn alle verantwortlichen Akteure müssen hier am Ball bleiben.

Der „Mittelstand“ wird von der Politik gerne benannt, wenn es um greifbare Beispiele für innovative und geschätzte Unternehmen am Standort Deutschland geht. „Mittelstand“ klingt verlässlich und gut – er ist es ja auch.

Wichtig für die Zukunftsfähigkeit sind jedoch keine Loblieder, sondern praktische Maßnahmen, die zur Umsetzung kommen. Daher geht es dem industriellen Mittelstand um ein politisches Gesamtkonzept, das in einer Zeit technologischer Umbrüche mehr Planungssicherheit gibt und unternehmerischen Freiraum gewährt.

Technologieoffenheit ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg und nicht industriepolitische Steuerung. Das gilt insbesondere für eine heterogene Industrie wie den Maschinenbau, der für die unterschiedlichsten Fragestellungen jeweils passende technologische Lösungen anbietet. Die anwendungsnahe Forschung spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie liegt im ureigenen Interesse der Unternehmen. Technischer Fortschritt und Innovation sind die entscheidenden Determinanten für die eigene Wettbewerbsfähigkeit und damit Zukunftsfähigkeit. In diesem Sinne produziert der Maschinen- und Anlagenbau Zukunft – jeden Tag.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.