15. Mär 2021
|
Business
Journalist: Christian Litz
Der Experte erklärt, wie Start-ups das Finanzierungsinstrument nutzen können.
Factoring ist eine Working Capital Finanzierung, die Liquidität aus offenen Forderungen eines Unternehmens generiert. Die Forderungen werden fortlaufend an ein Factoring-Institut verkauft und vorfinanziert. Der Rechnungsbetrag wird sofort ausbezahlt. Man muss nicht auf Zahlungseingänge seitens der Debitoren warten.
Insbesondere, wenn lange Zahlungsziele verhandelt wurden – gerade bei Start-ups mit geringer Marktmacht und starken Abnehmern ein sehr häufiges Problem – ist das ein großes Plus für die Liquidität des Start-ups.
Als zusätzliches Add-On sind beim Full-Service Factoring weitere Pain Points vieler Start-ups inkludiert: Debitorenmanagement, Mahnwesen und eine Versicherung vor Forderungsausfall – das nimmt viele Sorgen ab und lässt die GründerInnen einfach ruhiger schlafen.
Voraussetzung ist, dass ich gewerbliche Kunden habe und starkes Wachstum anstrebe, also mit einem Jahresumsatz von mindestens 300.000 Euro rechne. Es darf sich nicht um Projektgeschäft, B2C oder Einzelforderungen handeln. Sind die Voraussetzungen erbracht, können Sie mit der ersten Rechnungsstellung Factoring nutzen.
Factoring stellt als Finanzierungsinstrument stark auf das Geschäftsmodell und die Zukunftsperspektive ab, weniger auf die Vergangenheit - und damit meine ich standardisierte Entscheidungen auf Basis von Jahresabschlüssen, wie das bei Bankkrediten der Fall ist.
Für Start-ups auch wichtig zu wissen: Factoring wächst automatisch umsatzkongruent. D. h. die Höhe der Finanzierung passt automatisch zu den Umsätzen – ohne Nachverhandeln – und ermöglicht so schnelles Wachstum.
Im Gegenteil. Sie bekommen Ihr Geld früher, nach dem Forderungsverkauf 90 Prozent des Forderungsbeträge binnen 24 Stunden und nach dem Zahlungseingang durch den Kunden den 10-Prozent-Einbehalt. Die Kosten sind nur ein sehr kleiner Anteil und werden unabhängig in Rechnung gestellt.