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14. Okt 2020

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Wirtschaft

3 Indikatoren für Lebensmittelqualität

Journalist: Armin Fuhrer

Neues Programm für mehr Nachhaltigkeit

Der Schutz des Waldes steht im Mittelpunkt der Arbeit von Rainforest Alliance, einer international agierenden gemeinnützigen Organisation an der Schnittstelle von Handel, Land- und Forstwirtschaft. Die Rainforest Alliance will erreichen, dass verant-wortungsbewusste Geschäftspraktiken zur Selbstver-ständlichkeit werden und auf diesem Wege der Wald geschützt und die Lebensbedingungen von land- und forstwirtschaftlichen Erzeugern und Erzeugerinnen verbessert werden. 

Mitte des kommenden Jahres soll ein neues Zertifi-zierungsprogramm an den Start gehen und die aktu-ellen Zertifizierungen ersetzen. Die Non-Profit-Orga-nisation verspricht sich davon aussagekräftigere und wirkungsvollere Kriterien und Messinstrumente. Es besteht aus dem 2020 Nachhaltigkeitsstandard für die Landwirtschaft mit Anforderungen an Farmen und Lieferketten. Ebenso beinhaltet es ein neues Qualitätssicherungssystem und neue Werkzeuge, die bei der Einschätzung helfen sollen, welche Erfolge auf dem Weg in Richtung Nachhaltigkeitsziele schon erreicht wurden.

Das Programm soll mindestens zwei Millionen Far-mern und Farmerinnen helfen, ihre Ernteerträge zu steigern, sich an den Klimawandel anzupassen und zugleich die Kosten zu senken. Es soll von führende Marken und Unternehmen in der Lieferkette genutzt werden, in der Hoffnung, dass sie ihrer Verantwor-tung nachkommen und die wachsende Nachfrage der Konsumenten und Konsumentinnen nach mehr nachhaltigen Produkten nachzukommen.

Infos: rainforest-alliance.org


Mit Fairtrade gute Bedingungen schaffen

Um für einen fairen Handel zu sorgen, vergibt die Initiative Transfair e.V. ihre Fairtrade-Siegel. Die unabhängige Initiative schließt Lizenzverträge mit Handelspartnern ab, die nach den Fairtrade-Stan-dards gehandelte Produkte anbieten.

Mit Fairtrade werden Waren gekennzeichnet, die aus fairen Handel stammen und bei denen alle Zutaten zu 100 Prozent unter Fairtrade-Bedingun-gen gehandelt werden. Bei der Herstellung dieser Waren müssen festgelegte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien beachtet werden – nur dann ist die Verleihung des Siegels möglich. Mit Hilfe der Siegel können Kleinbauernkooperativen vor allem stabilere Preise erzielen. Bauern und Bäuerinnen sowie Beschäftigte auf Plantagen erhalten eine Fairtrade-Prämie. Mit der Vergabe der Siegel sollen zugleich Demokratie, Umweltschutz und sichere Arbeitsbedingungen gewährleistet werden. Es gibt verschiedene Fairtrade-Siegel. Neben dem Zertifikat für Produkte wie Bananen und Kaffee gibt es auch solche für Mischprodukte, Gold, Kosmetik- sowie Textilprodukte. Zusätzlich werden auch Siegel für Rohstoffe vergeben.

Überprüft wird die Einhaltung der Bedingungen von der Zertifizierungsgesellschaft FLOCERT. Nur wenn Produzenten und Händler die Fairtrade-Standards einhalten sowie die sozialen, ökonomischen und ökologischen Standards erfüllen, haben Sie einen Anspruch auf eines der Siegel. Ebenso kontrolliert FLOCERT, ob die Produzentenorganisationen den festgelegten Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie ausbezahlt bekommen.

Infos: fairtrade-deutschland.de


Wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg

Dass die Verknüpfung von Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung auf Unternehmensbasis nur nach ökonomischen Prinzipien sinnvoll funktioniert, das ist die Grundthese des Deutschen Instituts für Nachhaltigkeit und Ökonomie. Denn Nachhaltigkeit sei mehr als grün – ökonomische nachhaltige Wert-schöpfung sichere langfristige Kompetenz für die ökologische und soziale Verantwortung.

Ein Nachhaltigkeitsnachweis wird immer wichtiger für den wirtschaftlichen Erfolg, weil Kunden in fast allen Branchen immer häufiger einen solchen Nach-weis fordern. Mit dem Siegel können zertifizierte Unternehmen gezielt ihre Kunden ansprechen und vom Marketingnutzen profitieren, die die Siegel mit sich bringen. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sich ihre Ertragslage verschlechtert, wenn sie sich nicht mit Nachhaltigkeit positionieren. Schon heute gehen mehr als 2,8 Millionen Produkteinheiten mit Nachhaltigkeitssiegel in den deutschen Markt – pro Tag. Und die Tendenz ist weiter steigend.

Dem Prozess der Zertifizierung liegt hauptsächlich eine Art Sachstandsaufnahme der individuellen Nachhaltigkeitskompetenzen des jeweiligen Unter-nehmens zugrunde. Der Unterschied im Vergleich zu anderen Zertifizierungsarten liegt darin, dass dem zu zertifizierenden Unternehmen dadurch ein deutlich geringerer Aufwand zugemutet wird. Die Zertifizie-rung, so verspricht das Institut, sei unkompliziert, kurzweilig und kostengünstig. Für den Kunden ist das Siegel leicht verständlich. 

Infos: di-no.eu

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home