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29. Sep 2022

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Gesellschaft

4 Experten über Closing the Loop

Journalist: Julia Butz

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Foto: Presse

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Dr. Claas Oehlmann, Geschäftsführer BDI-Initiative Circular Economy; Foto: Presse/BDI

Wie können wir Produktkreisläufe schließen?

Der Prozess der Produktplanung und -herstellung ist für die Circular Economy zentral. Nur so ist die Basis für Langlebigkeit, Reparatur- und Recyclingfähigkeit gegeben. Sicherheit, Funktionalität und die Einhaltung von Hygienevorschriften sind aber neben der ökologischen Performance essenziell.

Welche Voraussetzungen sind nötig?

Dass Nachhaltigkeit zur Norm wird, ist richtig und wichtig. Im Rahmen der EU-Initiative werden nun erstmals verpflichtende Vorgaben für die Kreislauffähigkeit ermöglicht. Diese müssen für einen fairen Wettbewerb auch für alle inner- und außerhalb der EU hergestellten Waren gelten.

Welche Vorgaben ergeben Sinn?

Das sind z. B. solche, bei denen ein Hebel für eine längere Rohstofflebensdauer, ein CO2-Einsparpotenzial durch 2Design for Circularity oder eine Verringerung der Abhängigkeit von importierten Rohstoffen besteht. Und ein Fokus auf Produkte, die über ein – wissenschaftlich abgesichertes – ökologisches Optimierungspotenzial verfügen.

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Peter Feller, Stellv. Hauptgeschäftsführer, Rechtsanwalt, Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e. V. (BVE); Foto: Presse/BVE

Wie können wir Produktkreisläufe schließen?

Es müssen Kreisläufe, branchenübergreifende Wertschöpfungsnetze oder Kaskadensysteme etabliert werden. Priorität hat dabei die verlängerte Nutzung und Kreislaufführung von Produkten und Produktkomponenten. Erst wenn keine weitere Kreislaufführung von Produkten oder ihren Komponenten möglich oder sinnvoll ist, sollen die enthaltenen Rohstoffe am Ende des Lebensweges möglichst durch Recycling dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt werden.

Welche Voraussetzungen sind nötig?

Es bedarf einer drastischen Steigerung der Ressourcenproduktivität. Die dazu notwendige Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Ressourcenverbrauch ist dabei einerseits aus ökologischer Vernunft geboten, andererseits aufgrund der zunehmenden Preissteigerungen relevanter Rohstoffe auch aus ökonomischen Gründen erforderlich.

Wo macht Design for Recycling am meisten Sinn?

In der Ernährungsindustrie stehen vor allem Verpackungen im Fokus, und zwar alle Materialfraktionen.

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Kim Cheng, Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts (DVI); Foto: Presse/DVI

Wie können wir Produktkreisläufe schließen?

Das gelingt nur im Team. Mit innovativen Produkten der Industrie, die sich effizient recyceln lassen und mit möglichst viel Rezyklat in der Neuproduktion. Die Verbraucher müssen die wertvollen Sekundärrohstoffe richtig entsorgen und die Politik die Rahmenbedingungen und Planungssicherheit schaffen, z. B. durch schnellere Zulassungsverfahren für den Einsatz von Rezyklat.

Welche Voraussetzungen sind noch nötig?

Wir haben bereits eine gut ausgebaute Sammel- und Recycling-Infrastruktur und die Industrie optimiert Produkte und Technologien kontinuierlich. Ich würde mir aber wieder mehr Schulungsinitiativen seitens der Politik wünschen, ähnlich wie in den 90ern. Vor allem bei jüngeren Verbrauchern gibt es Wissenslücken.

Wo ergib Design for Recycling am meisten Sinn?

Das ist eine grundlegende Anforderung an Verpackungen, unabhängig vom Material. Wichtig ist, dass das Recycling nicht nur theoretisch möglich ist, sondern auch in der Praxis umgesetzt werden kann und wird.

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Malte Biss, Gründer und Geschäftsführer, flustix RETHINK PLASTICS

Wie können wir Produktkreisläufe schließen?

Man muss an der Wiege des Produktes anfangen, schon in der Entwicklung und im Produktdesign so konzipieren und aufbauen, dass alles in den Kreislauf zurückgeführt werden kann, und zwar zu 100 %.

Welche Voraussetzungen sind nötig?

Informieren, Kampagnen fahren und On-Pac nahebringen, wie man richtig trennt – und vor allem dafür begeistern. Das streben wir auch mit unseren materialübergreifenden Zertifizierungen an. Nur wenn wir informierte Verbraucher haben und auch die Wirtschaftsakteure sicher sein können, dass das Material, das sie einkaufen, auch enthält, was draufsteht, erreichen wir kreislauffähige Produkte.

Wie sieht sinnvolles Design for Recycling aus?

Wir müssen weg von Verbundwerkstoffen und klar in Richtung Monomaterialien gehen. Verpackungen mit unterschiedlichen Komponenten verschlechtern die Chance, Wertstoffe wieder effektiv in den Kreislauf zurückzubekommen. Die Herstellung von Verpackungen aus Monomaterial ist herausfordernd, aber die Recyclingfähigkeit steigt deutlich.

 

31. Dez 2024

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Lifestyle

Vier Bau- und Konsumgüter-Messen im Fokus

**Zukunft des Bauens: Die BAU 2025** Klimagerechtes Bauen ist das Leitthema der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Klimawandel und Ressourceneffizienz stellen auch die Bauwirtschaft vor große Herausforderungen. Neben umweltverträglichen und recyclingfähigen Baumaterialien gilt es gesamte Prozesse des Planens und Bauens ganzheitlich neu zu denken, um negative Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten und Lösungswege für mehr Klimaresilienz aufzuzeigen – bei gleichzeitiger Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit. Beim internationalen Treffpunkt für Gebäudeplaner, -bauer, -gestalter und -betreiber BAU 2025 vom 13. bis 17. Januar in München dreht sich alles um das Thema klimagerechtes Bauen: Welche Prozesse braucht es, um Nachhaltigkeit in der Stadt- und Raumplanung wirtschaftlich tragbar umzusetzen? Was bedeutet klimagerechtes Bauen konkret und wie sieht eine klimaresistente Quartiersentwicklung aus? Welche Möglichkeiten bieten intelligente Gebäudemanagementsysteme zur Optimierung des Energieverbrauchs? Dies sind nur einige der Fragestellungen und komplexen Themenbereiche, die die BAU als Plattform bietet, um Austausch und Zusammenarbeit aller Beteiligten der Branche zu fördern und mögliche bautechnische Lösungswege aufzuzeigen. Unter anderem durch überzeugende Best Practices und Produkt- und Systeminnovationen, die auch digitale Tools und gänzlich neue Geschäftsmodelle umfassen. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe präsentieren sich sowohl die Marktführer der Branchen als auch innovative Newcomer mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Von Architekten, Planern und Handwerkern bis hin zu Investoren und Industrie- und Handelsvertreter kommen auf der BAU alle zusammen, die am Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden beteiligt sind. **Nordwestens Baufachausstellung hanseBAU** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Baumesse HAUS in Dresden** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Ambiente Frankfurt** Zum Jahresbeginn wird Frankfurt zum Trend-Hotspot und globalen Bühne der Konsumgüterbranche. Mit den Bereichen Dining, Living, Giving und Working spiegelt die führende Messe der Konsumgüterbranche Ambiente vom 7. bis 11. Februar die aktuellen Entwicklungen und Trends von morgen im Konsumgütermarkt wider. Das Fachpublikum aus Händlern, Einkäufern, Interiordesignern und Architekten kann sich auf vielfältige Impulse in vier Produktgruppen freuen: Ambiente Dining zeigt über sechzehn Hallenebenen die Dining-Trends von morgen; Ambiente Living bietet rund ums Wohnen, Einrichten und Dekorieren inspirierende Konzepte und Einrichtungsideen für jedes Interior-Konzept. Ambiente Giving feiert die Vielfalt des Schenkens und gibt von Geschenkartikeln bis hin zu dekorativen Accessoires eine Antwort auf die Giving-Trends der Zukunft. Der noch junge Bereich Ambiente Working thematisiert die Verbindung einer zusammenwachsenden hybriden Arbeitswelt aus Home und Office, Lifestyle und Workstyle und stellt neben Bürobedarf und Schreibwaren das internationale Angebot an Office Design und modernen Work Spaces vor. Begleitende Impulsvorträge informieren über die Trends und aktuelle Entwicklungen rund um den Arbeitsplatz der Zukunft. „Future of Work“ ist nur eines der Metathemen, die die Ambiente 2025 neben Lifestyle und Design aufgreift. Auch die Themen Nachhaltigkeit, Future Retail und Digital Expansion of Trade werden im Rahmen der „Academies der Ambiente“ fokussiert. Die zum Teil online stattfindende Veranstaltungsreihe bietet allen Fachbesuchern Business Insights, vermittelt wichtiges Branchenwissen und ermöglicht es, Praxistipps von namhaften Experten sowie neue Impulse für das eigene Business zu erhalten.

31. Dez 2024

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Gesellschaft

Heizkostenentwicklung und Vorteil Holzenergie

bne_Robert Busch Portrait online.jpg Robert Busch, Geschäftsführer beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne).

Wie haben sich die durchschnittlichen Heizkosten der letzten Jahre entwickelt? „Bei den Heizkosten waren seit 2022 erhebliche Schwankungen zu beobachten, insbesondere aufgrund der Energiekrise. Die Kosten für den Betrieb von Gasheizungen stiegen 2022 stark an, gingen 2023 und 2024 aber wieder deutlich zurück. Wärmepumpen verzeichneten 2022 ebenfalls einen starken Betriebskostenanstieg, 2023 und 2024 sanken diese aber wieder deutlich. Wärmepumpen wurden dadurch im Hinblick auf die Betriebskosten zu einer der günstigsten Heizoptionen. Im Gegensatz zu anderen Heizungsarten stiegen die Kosten für Fernwärme kontinuierlich an. Für 2024 zeichnet sich sogar ein starker Anstieg um 21Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab.“ Was ist für 2025 zu erwarten? Wie schätzen Sie die Entwicklung der Energiepreise ein? „Das Ganze ist extreme Glaskugel, wenn wir das wüssten, wären wir alle bald Millionäre. Insgesamt ist mit einem Anstieg der Heizkosten für fossil betriebene Heizungen, insbesondere Gasheizungen zu rechnen. Das ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: steigende CO2-Bepreisung sowie stark steigende Gasnetzentgelte durch eine sinkende Abnehmerzahl. Insofern rächt sich jetzt die Aufweichung des Gebäudeenergiegesetzes, das in seiner ursprünglichen Fassung den absehbar teuren Zubau solcher Heizungen gerade verhindern wollte. Die reinen Strompreise dürften durch den Zubau der Erneuerbaren eher sinken, während die Systemkosten steigen.“