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16. Okt 2025

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Gesellschaft

Kurze Geschichte der künstlichen Intelligenz

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: D Koi/unsplash

GPS, Online-Banking, Wetterbericht, Kundenservice, Shopping, Chat GPT – Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt uns Tag für Tag, und wird dabei immer besser. Auch, wenn man die Roboter dahinter nicht sieht.

1956 war ein sehr besonderes Jahr. Es war der Beginn eines Traums: Maschinen, die denken, lernen und helfen können. Auf der legendären Dartmouth Conference prägte John McCarthy erstmals den Begriff „Artificial Intelligence“ und eröffnete so das Tor zu einer Zukunft, die zuvor nur in der Fantasie existierte. Gleichzeitig eroberte Robby the Robot in Forbidden Planet die Herzen der Zuschauer: sprechend, hilfsbereit, mit fast menschlicher Persönlichkeit. Der schwarzglänzende Roboter mit kugeligen Beinen wurde zum Symbol für den Traum vom hilfreichen, freundlichen Begleiter. In diesem Jahr legten Wissenschaft und Film die Grundlagen für die heutige Künstliche Intelligenz. In den 1950er- und 1960er-Jahren, als erstmals Fernseher in vielen Wohnzimmern flimmerten, begannen Forscher Computern das Denken beizubringen. Erste Programme konnten einfache menschliche Entscheidungen und Problemlösungen simulieren.

Einen bedeutenden Fortschritt erzielte 1970 die Forschungsorganisation des US-Verteidigungsministeriums, die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA). Mit Straßenkartierungsprojekten und frühen Experimenten an intelligenten Systemen legte sie den Grundstein für die heutigen Navigationssysteme. DARPA ist bekannt dafür, bahnbrechende Technologien voranzutreiben, die später den Alltag prägen – so entstand unter ihrer Federführung auch das ARPANET, der Vorläufer des Internets.

Anfang der 1990er-Jahre begann der weltweite Siegeszug des Internets, 1995 drängten Amazon und eBay auf den Markt – und damit sichere Internetzahlungssysteme, basierend auf KI.

Darüber hinaus spielte DARPA eine zentrale Rolle in der frühen KI-Forschung in den USA. Die Agentur unterstützte die Entwicklung persönlicher Assistenten und lernfähiger Software, die Aufgaben wie Terminplanung, Informationssuche oder einfache Entscheidungsfindung übernehmen konnten. Diese frühen Systeme waren die Vorläufer von Technologien wie Siri oder Alexa. Erst Anfang der 1990er-Jahre begann der weltweite Siegeszug des Internets, 1995 drängten Amazon und eBay auf den Markt – und damit sichere Internetzahlungssysteme, basierend auf KI. Als sich Schachweltmeister Garry Kasparow 1997 geschockt von einem IBM-Computer namens Deep Blue geschlagen geben musste, wurden vielen Menschen erstmals klar, dass Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch ist.

Das neue Jahrtausend brachte für KI schließlich den Durchbruch auf breiter Ebene: Neuronale Netze, Spracherkennung, Übersetzung, Bilderkennung, Sprachassistenten – riesige Datenmengen und bessere Algorithmen machen KI immer leistungsfähiger. Es folgte Machine Learning (ML), bei dem Computer aus Daten lernen – wie etwa Spam-Filter, die unsere E-Mails sortieren. Daraus entstand Deep Learning (DL), eine komplexere Form, die selbstständig Muster in riesigen Datenmengen erkennt und daraus immer klügere Entscheidungen trifft. Seit etwa zehn Jahren ist KI aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Meist bemerken wir sie dabei gar nicht mehr. Denn wie Robby the Robot sieht sie nicht aus – auch, wenn sie ständig freundlich mit uns spricht und uns dabei hilft, Entscheidungen zu treffen.

Seit etwa zehn Jahren ist KI aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Meist bemerken wir sie dabei gar nicht mehr.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.