25. Mai 2023
|
Lifestyle
Journalist: Julia Butz
|
Foto: Presse
Über das Glück, unterwegs zu sein und sein Zuhause doch immer dabei zu haben. Ein Interview mit den TraveI-Influencern Sabrina und Igor Bukovsky.
Freiheit, Abenteuer und Naturnähe – das verbindet man mit einem Leben im Van. Könnt Ihr das bestätigen?
Beide: Auf jeden Fall. Die Freiheit zu haben, an einem Ort zu bleiben oder einfach weiterziehen zu können, unverhofft viel Neues zu entdecken und inmitten der Natur zu sein, … das ist es. Wir freuen uns aber auch immer wieder auf unser Zuhause, den festen Wohnsitz, den wir auch nicht missen möchten. Um dann wieder sagen zu können: Auf ins nächste Abenteuer!
Wie sieht denn ein unvergesslicher Moment auf einem Roadtrip aus.
Igor: Einmal, als wir auf einem Acker übernachten durften – wir saßen gerade bei Sonnenaufgang mit dem Kaffee draußen – ging das Gatter auf und eine Herde Kühe zog gemächlich direkt an uns vorbei. Dazu der leichte Dunst, der aus dem Tal hochstieg, die schneebedeckten Berge am Horizont, das werde ich nie vergessen.
Sabrina: Oder der Tag in Norwegen, als wir allein an dem kleinen See standen, Du die Angel rausholtest und unser Abendessen gefangen hast. Das sind Dinge, die kann man auch nicht vorplanen.
Wie plant Ihr denn Eure Route? Gibt es feste Übernachtungsplätze?
Sabrina: Wir planen im Groben, wollen uns aber auch die Freiheit lassen, spontan entscheiden zu können. In Deutschland ist es allerdings illegal, ungefragt auf freien Plätzen zu übernachten. Das muss aber auch gar nicht sein. Erstens gibt es viele schöne Stellplätze, auf denen man auch ungestört steht. Oder man fragt einfach mal nett beim Bauern nach, wenn man z. B. gerade im Hofladen ein bisschen Käse gekauft hat. Das klappt eigentlich immer.
Igor: Mein Tipp sind die Winzer. An der Mosel oder Saar von Weingut zu Weingut zu fahren, ein Fläschchen zu kaufen und bei Sonnenuntergang allein auf dem Weinberg zu stehen – das ist schon etwas ganz Besonderes. Viele Winzer bieten dies übrigens auch offiziell über ihre Website an.
Eure Hunde sind immer mit von der Partie?
Igor: Ja, die beiden Fellgurken wollen wir nicht mehr missen. Sie machen zwar auch manchmal Arbeit, aber geben dafür umso mehr Liebe zurück.
Sabrina: Eine unserer liebsten Beschäftigungen ist ja das Wandern, da passt eine aktive Hunderasse gut dazu. Und wenn man mal irgendwo alleinsteht, fühl ich mich mit Hund an der Seite auch etwas sicherer.
Eure Tipps für alle Einsteiger?
Igor: Als Camper-Neuling erst mal einen Kurztrip zu machen – am besten bei schlechtem Wetter. Wenn man sich nach 24 Stunden auf engstem Raum noch gut versteht und Bock auf mehr hat, sind das die besten Voraussetzungen (lacht).
Sabrina: Wir erleben es leider immer wieder, dass Leute ihren Müll nicht mitnehmen. Das geht natürlich gar nicht, egal ob man freisteht oder auf dem Stellplatz. Und man sollte sich vielleicht nicht zu sehr von den Instagram-Bildern blenden lassen. Es gibt auch beim Campen Alltag, mal schlechtes Wetter oder nicht so schöne Orte. Aber das Glück unterwegs zu sein, das bleibt – auch wenn die Situation mal nicht „instagrammable“ ist.